Legalisierung von Cannabis in Deutschland wird bewusst herausgezögert - Einführung nach eigenen Recherchen nicht vor dem vierten Quartal 2024
Mannheim/Amsterdam (ots)
Kommt sie nun oder kommt sie nicht: die Legalisierung von Cannabis in Deutschland. Das sorgt diese Woche für hitzige Diskussionen bei Deutschlands Jugendsender bigFM. Die Radiomacher ziehen jetzt mit ihrer Morgensendung nach Amsterdam um. Und ziehen damit auch die Legalisierung von Cannabis bei der Arbeit für sich vor.
Denn die Einführung von Cannabis steht nicht nur im Parteiprogramm der Grünen und der FDP, sondern ist ein Bestandteil des Koalitionsvertrags. Nach eigenen Recherchen des News-Teams von bigFM wird diese Einführung aber offenbar immer weiter herausgezögert. Cannabis-Lobbyisten gehen nicht von einer Legalisierung vor dem vierten Quartal 2024 in Deutschland aus.
Bundesgesundheitsmister Karl Lauterbach hatte zwar im Oktober 2022 ein Eckpunkte-Papier "zur Einführung einer kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken" vorgelegt, seitdem tagen verschiedenen Expertengruppen und die Einführung wird von Monat zu Monat geschoben. Nach dem aktuellen Papier sollte bis zu 30 Gramm Cannabis legal in speziellen Geschäften oder Apotheken zu kaufen sein. Zielsetzung der Legalisierung wäre das Austrocknen des Schwarzmarktes. Problematik ist die Zustimmungspflicht einer solchen Maßnahme durch die Europäische Union.
Unterdessen startete am vergangenen Montag in Basel ein Pilotprojekt in der benachbarten Schweiz. Dort können 370 Studienteilnehmer in ausgewählten Apotheken Cannabisprodukte kaufen. Die Stadt Basel hat dazu eine Studie aufgelegt in der man herausfinden will, ob sich das Konsumverhalten verändert, wenn der Verkauf der Droge legalisiert ist. Dies könnte eine Blaupause für eine länderübergreifende Rechtsprechung werden.
Die Rechtsgrundlage in Portugal und auch in den Niederlanden ist bereits eine andere - dort ist der Verkauf und der Konsum entkriminalisiert. Das heißt konkret auch verboten wird aber nicht verfolgt.
Ein weiteres Beispiel sind die USA: In 21 Bundesstaaten der USA plus Washington DC kann man mittlerweile legal Cannabis konsumieren. Washington State und Colorado waren 2012 die ersten Staaten. Empirische Untersuchungen sollen dort gezeigt haben, dass nach einer Legalisierung zwar mehr Leute zum Cannabis Konsum greifen, aber das Hauptargument der vehementen Gegner der Legalisierung von Cannabis, es sei ein Einstieg in härtere Drogen, wurde widerlegt.
Die drei bigFM-Morningshow-Moderator:innen wollen es deshalb wissen: Was passiert mit einer Gesellschaft, in der Drogen frei verfügbar sind und was macht das mit mir, wenn Gras jederzeit zugänglich ist. Rolf Vogl, Kristina Fixemer und Fabian Kapfer senden deshalb ab Februar, jetzt morgens ab 7 Uhr - zur Öffnungszeit des Coffeeshops - aus Amsterdam.
Die drei Radiomacher:innen: "Wir sind selber sehr gespannt, was das mit uns macht und wie sich unsere körperliche Verfassung verändert".
Isabell Schrich, Diplom-Psychologin und Sucht-Therapeutin: "Grundsätzlich wird eine Sucht bestimmt allein durch dieses Verlangen, konsumieren zu müssen, konsumieren zu wollen. Vielleicht hilft es abzugrenzen zwischen Substanzen, Missbrauch und der Abhängigkeit. Die Abhängigkeit ist dann da, wenn ich weiter konsumiere, obwohl ich schädliche Folgen habe, das heißt, wenn der Führerschein schon weg ist. Wenn ich schon die dritte Abmahnung habe, weil ich morgens verpennt habe und trotzdem weiter konsumiere, dann spricht das für eine Sucht".
bigFM Programmleiter Patrick Morgan unterstützt sein Morningshow-Team: "Uns ist es wichtig, unseren Nutzer:innen zu zeigen, wie es in einem Land ist, in dem der Konsum von weichen Drogen zum Alltag gehört. Der rege Austausch mit unserer Community zeigt mir, dass die Hörer:innen Informationen und Erfahrungsberichte zum Thema Legalisierung suchen."
bigFM ist die führende nationale multimediale Medienmarke in Deutschland und das Radioprogramm für junge musikinteressierte Erwachsene in Baden-Württemberg, in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in weiten Teilen von Hessen und Nordrhein-Westfalen sowie in den Ballungsräumen Hamburg und Berlin. Als Trend-Navigator für junges abwechslungsreiches Entertainment, unterhaltsame und informierende Stories, aktuelle News und Musik ist bigFM für seine Community eine feste Instanz, die sich vom Mainstream absetzt. bigFM erreicht 2,14 Millionen Hörer pro Tag (ma 2022 Audio II) und generiert 7,525 Millionen Online Audio Sessions pro Monat (ma 2022 IP Audio IV). Produziert und verantwortet wird das Programm von der Audiotainment Südwest.
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