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Grammy-Gewinner Purple Disco Machine im Music made in Germany Interview über sein Unwohlsein auf Bühnen zu stehen

Grammy-Gewinner Purple Disco Machine im Music made in Germany Interview über sein Unwohlsein auf Bühnen zu stehen
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Grammy-Gewinner Tino Piontek bekannt als „Purple Disco Machine“ schwört auf ´Happy Wife - Happy Life´

Ludwigshafen, den 17. Mai 2023. Tino Piontek, besser bekannt als „Purple Disco Machine“, hat bei den Grammy Awards 2023 in Los Angeles eine der begehrten Trophäen abgeräumt. Der Dresdner DJ und Produzent ist der Mann mit dem „Schnäuzer“ aus Dresden, dem die Stars vertrauen: Lady Gaga, Ariana Grande, Elton John, Kylie Minogue: Für die ganz großen Stars hat er seine Remixe erstellt, ist seit Jahren ein internationaler Star in der Künstlerszene.Seine erfolgreichste Veröffentlichung ist die Single „Hypnotized“ mit über 1,5 Millionen verkauften Einheiten. In Deutschland konnte er sich immer gut verstecken, hier wollte kaum einer was von ihm wissen. Das hat sich jetzt geändert. Miriam Audrey Hannah hat im Rahmen der RPR1-Initiative „Music Made in Germany“ exklusiv mit ihm über den Umgang mit der neu gewonnenen Popularität, die daraus resultierenden Herausforderungen für seine junge Familie und den Panikattacken auf der Bühne gesprochen.

Die vollständige Sendung wird am Sonntag, den 21. Mai 2023 ab 16:00 Uhr auf RPR1., um 18:45 Uhr auf bigFM und um 19.00 Uhr bei RADIO REGENBOGEN ausgestrahlt, das gesamte Gespräch im Interview-Podcast: www.musicmadeingermany.de

> „Happy Wife, Happy Life – das habe ich irgendwann sehr schnell gelernt.“

> „Ich glaube, Männer können das ganz gut, einfach so auf Durchzug schalten.“

>Es ist für mich einfacher vor 80.000 als vor 100 zu spielen. Das Publikum ist bei 80.000 Leuten meistens sehr weit weg – das ist bei 200 anders, dann ist alles sehr intim. Da hat man plötzlich so ein persönliches Ding, so was ganz Intimes und das ist viel schwieriger.“

> „Jeder Künstler macht lieber Musik, als darüber zu reden. Es gibt aber auch viele, die sich super gerne reden hören. Aber die meisten ‚richtigen Künstler’ machen lieber Musik.“

> „Ich bin kein Typ, der für die Bühne geboren ist. Auf der Bühne zu stehen war früher immer der ‚negative Teil’ des Musikmachens, was man eben machen muss.“

> „Ich lasse unausweichliche, unangenehme Situationen einfach über mich ergehen, nicke, lächle und hoffe, dass es bald vorbei ist.“

> „Nach wie vor habe ich immer das Gefühl einer Konfrontationstherapie, wenn ich auf die Bühne gehe; da einfach rauszugehen und mich vor die Leute zu stellen und loszulegen ist immer eine Überwindung für mich.“

> „Die Zweifel sind trotzdem in jedem Moment da. Die sind bei neuen Songs da, die sind bei Auftritten da, ich lasse mich immer schnell verunsichern.“

> „Es gab viele Spannungen mit meiner Frau, weil ich nie zu Hause – und sie mit zwei Kindern immer alleine war.“

> „Ich spiele heute deutlich weniger Shows, die kann ich dann aber in vollen Zügen genießen“.

> „Ich wusste nicht mehr, warum ich das alles überhaupt noch mache – bin nach Hause geflogen und habe nachgedacht, was ich eigentlich will, was mir in meinem Leben wichtig ist.“

Hier Auszüge aus dem Interview vorab:

„Wenn ich nicht einfach gehen kann, lasse ich unangenehme Situationen wie unangenehme Gespräche mit unangenehmen Leuten, einfach über mich ergehen, nicke, lächle und hoffe, dass es bald vorbei ist. Ich schalte dann schnell ab und einfach auf Durchzug – ich glaube Männer können das generell besser. Ich höre dann gar nicht mehr hin – das prallt dann nur noch ab.

Mittlerweile ist es eine gute Balance, ein guter Spagat zwischen Interviews geben und einfach im Studio sitzen und Musik zu machen. Ich glaube, dass jeder Künstler lieber Musik macht, als darüber zu reden. Es gibt natürlich auch viele, die sich selbst super gerne reden hören. Aber die meisten ‚richtigen Künstler’ machen lieber Musik, aber sogar ich habe irgendwie Gefallen daran gefunden.“

Über die neue Popularität in Deutschland:

„Außerhalb von Deutschland war sozusagen ‚Arbeitsgebiet’ – Deutschland war immer mein geschütztes, unerkanntes Privatleben. Seit ‚Hypnotize’, dem riesigen Erfolg auch hier in Deutschland und dem Grammy natürlich, sieht es anders aus. Vor allem in meiner Heimatstadt Dresden. Es ist natürlich schön, man wird ja immer positiv angesprochen, man kriegt immer positives Feedback und lächelnde Gesichter und das ist schön. Aber es hat natürlich auch Schattenseiten, dass man auch in privaten Momenten, wenn man mit der Familie unterwegs ist oder im Urlaub immer darauf angesprochen wird. Und ich merke, dass ich diese Auszeiten von der Musik zwischendurch dringend brauche. Gerade im Urlaub fällt es mir unheimlich schwer abzuschalten, einfach nicht über Musik nachzudenken, über das ganze Business, über neue Songs. Diese ständigen Gedanken: ‚Was könnte ich ändern’? Mein Team versucht mich in meinem Urlaub ganz in Ruhe zu lassen. Aber wenn man dann Leute trifft, ist es nochmal schwerer, die wollen natürlich darüber reden, sind neugierig, fragen, sprechen einen an und dann redet man doch jeden Tag über Musik. Das ist gerade für meine Familie und für meine Frau superschwer. Die Pärchen, die wir im Urlaub kennenlernen zum Beispiel: Ab dem Punkt, an dem die Leute rauskriegen, was ich mache und wer ich bin, verschiebt sich komplett der Fokus weg von meiner Frau hin zu mir und das nervt sie mittlerweile so richtig. Sie kann es natürlich verstehen, dass es so ist, aber irgendwann ist es dann einfach schwierig. Und eines wird sich nie ändern: ‚Happy Wife, Happy Life’ – das habe ich irgendwann sehr schnell gelernt. Von daher versuche ich, das ganze Thema einfach unterm Radar zu fahren und nicht darüber zu reden.

Dieses von mir sichere Auftreten nach außen hin ist eine Fassade. Es gibt viele Momente, in denen ich ‚struggle’ oder denke: ‚Okay, vielleicht hätte ich das doch anders machen sollen’. Dass ich nach außen hin sicher rüberkomme ist schön, aber die Zweifel sind trotzdem in jedem Moment da. Die sind bei Songs da, die sind bei Auftritten da, ich lasse mich auch bei Auftritten relativ schnell verunsichern.

Meine Managerin und ich haben schon so ein Spiel daraus gemacht, dass sie mir diese eine Person im Publikum sagt, die nicht so happy schaut, die nicht so mitfeiert und in 90 % der Fälle ist es genau die Person. Man bekommt 1000 Kommentare zu irgendwas, alle positiv und du hast einen Negativen dabei – und genau dieser rattert einem verrückterweise im Kopf über Monate hinweg. Und eigentlich denkt man: ‚Ach, scheiß drauf, der hat vielleicht einen schlechten Tag oder irgendwas – oder ist einfach mit sich selber unzufrieden.‘ Aber so was arbeitet schon in einem. Man trägt mit der Musik, die man macht, sein Inneres nach außen, man gibt ja schon viel von sich preis und macht sich dadurch auch angreifbar. Ich bin jetzt auch kein Typ, der für die Bühne geboren ist. Auf der Bühne zu stehen war früher immer der ‚negative Teil’ des Musikmachens, was man eben machen muss. Nach wie vor habe ich aber immer das Gefühl einer Konfrontationstherapie, wenn ich auf die Bühne gehe, da einfach rauszugehen, mich vor die Leute zu stellen und loszulegen.

Es ist für mich einfacher vor 80.000 als vor 100 zu spielen. Das Publikum ist bei 80.000 Leuten meistens sehr weit weg – das ist bei 200 anders, dann ist alles sehr intim. Da hat man plötzlich so ein persönliches Ding, so was ganz Intimes und das ist viel schwieriger.“

Über einen mentalen Breakdown bei einem seiner Konzerte:

„Ich hatte so einen prägnanten Moment auf der Bühne, darüber habe ich viel nachgedacht. Es war Ende 2018, in diesem Jahr hatte ich extrem viele Shows gespielt und plötzlich war da dieser Moment. Ich war in Mexiko auf Tour und war zu dem Zeitpunkt schon längere Zeit von meiner Familie getrennt. Mein Sohn war damals auch noch sehr klein und bei kleinen Kindern kann ja

immer schnell was passieren. Meine Frau hatte mir geschrieben, dass sie mit meinem Sohn ins Krankenhaus muss. Das war zwei Stunden vor einer Show. Ich spielte die Show noch und schon währenddessen fragte ich mich, was ich hier eigentlich mache. Ich habe zu mir gesagt: ‚Ich stehe jetzt hier oben auf der Bühne, auf der anderen Seite der Welt, ich weiß nicht was gerade zu Hause passiert‘ – warum ich das alles überhaupt noch mache, wusste ich nicht mehr. Direkt am nächsten Tag habe ich mir ein Ticket nach Hause gebucht, alle anderen Shows abgesagt, bin nach Hause geflogen und habe nachgedacht, was ich eigentlich will, was mir in meinem Leben wichtig ist. Es gab auch viele Spannungen mit meiner Frau, weil ich nie zu Hause – und sie mit zwei Kindern immer alleine war. Irgendwie habe ich dann einen Weg gefunden, das Ganze neu aufzustellen, dass es für alle funktioniert. Ab diesem Moment habe ich mein Berufsleben um das Privatleben gebaut und vorher war es immer andersrum. Wir haben das Privatleben immer so um das Berufsleben gebaut, was nie funktioniert hat. Und ab diesem Punkt habe ich verstanden, was wichtig ist, was mir persönlich wichtig ist und seitdem funktioniert es auch. Ich spiele heute deutlich weniger Shows und die kann ich dann aber in vollen Zügen genießen.

Die Radioshow und der Interview-Podcast „Music Made in Germany“ mit Miriam Audrey Hannah ist seit 2012 die Initiative für die Künstlerszene in Deutschland. Die Plattform gibt Raum für Geschichten, die nach dem Ende nicht vorbei sind und leistet einen Beitrag zur Stärkung und Wahrnehmung der Künstler: innen in unserem Land.

RPR1. ist das reichweitenstärkste private Hörfunkprogramm in Rheinland-Pfalz und gehört über die Landesgrenzen hinaus zu den führenden Medienmarken in Deutschland. Mit hoher Informationskompetenz, regionalen Events und Comedy sowie stündlichen Nachrichten aus Reinland-Pfalz ist RPR1. fest bei den Menschen im Südwesten verankert. RPR1. erreicht 1,221 Millionen Hörer pro Tag (ma 2023 Audio I) und generiert 2,037 Millionen Online Audio Sessions pro Monat (ma 2023 IP Audio I). Produziert und verantwortet wird das Programm von der Audiotainment Südwest.

MICHAEL WEILAND

Pressesprecher 
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