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Rea Garvey spricht im Music made in Germany Interview auf RPR1. über seinen Glauben, Teenager und die Faszination von Supergirl

Rea Garvey spricht im Music made in Germany Interview auf RPR1. über seinen Glauben, Teenager und die Faszination von Supergirl
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Rea Garvey im Music made in Germany Interview: Mein Glaube macht viele Sachen leichter, weil ich keine Angst habe

Ludwigshafen, den 16. Juni 2023 „Supergirl‘ ist immer noch der Song, für den uns die Leute lieben", sagt Rea Garvey. Der mit seiner Band Reamonn bekannt gewordene Sänger ist ein Mensch, der reflektiert mit Herz und Verstand durchs Leben geht. Nach der Veröffentlichung seines Solo-Debütalbums „Can’t stand the Silence“ im Jahr 2011 und monatelanger TV-Präsenz als Casting-Show-Juror bei „The Voice of Germany" steht der beliebte Ire mindestens ebenso hoch im Kurs des öffentlichen Interesses wie zu Reamonns „Supergirl"-Glanzzeiten.

Miriam Audrey Hannah hat Rea Garvey zum persönlichen Interview im Rahmen der Initiative für die Künstlerszene, der RPR1. Radioshow „Music Made in Germany“ getroffen.

Hier Auszüge aus dem Interview vorab:

> „Supergirl ist immer noch der Song, für den uns die Leute lieben.“

> „Aufregung führt zu nichts. Ich merke, wenn ich ruhig bleibe, dann funktioniert alles.“

> „Mein Glaube macht viele Sachen leichter, weil ich keine Angst habe und ich weiß: Da wo ich bin, bin ich richtig.“

> „Ich sehe mich immer noch als Gast in Deutschland. Ich bin Ire, ich bin gerne als Gast hier und verhalte mich auch so.“

> „Ich finde es gut, wenn Kids und Teenager laut sind. Nicht unbedingt alles, was sie zu sagen haben, aber die müssen laut sein dürfen, weil sie die Zukunft sind und wir fucken es ab.“

> „Das macht es, glaube ich, aus, gute Eltern zu sein: Nicht nur vor deinen Kindern zu stehen, sondern auch neben und hinter ihnen. Kinder sollten für das geliebt werden, was sie sind, anstatt sie so zu verändern, dass sie besser zu dir passen. Ich glaube, das ist immer ein Fehler.“

> „Wir sind so hart miteinander; wenn jemand einer anderen Meinung ist, wird man schnell ausgegrenzt und es heißt: ‚Du bist anders, wir wollen dich nicht.‘ Das, finde ich, ist unsere Schwäche zurzeit.“

> „Wir müssten gegen diese heutige Formatierung sein, sonst schließen wir alles aus, was Neues kommt.“

Über seinen Geduldsfaden und das Familienleben:

„Ich kann mit Chaos gut umgehen. Ich bin Pilot und Motorradfahrer, da muss man diese Eigenschaft haben, schnelle, klare Entscheidungen treffen zu können. Ich habe schon einige Situationen meistern müssen, wo man eben schnell reagieren und die Ruhe beibehalten muss. Ich weiß für mich: ‚Okay, im Chaos, in Notsituationen bin ich nicht nutzlos.‘ Aber manchmal passieren einfach Dinge, da ist man einfach komplett hilflos, das kennt glaube ich jeder. Mir persönlich gefällt das gar nicht, ich mag es gerne, alles beherrschen zu können und ich merke immer wieder, dass es einfach immer hilft, im Chaos ruhig zu bleiben. Weil man dann einfach viel klarer denken kann.“

Zu M. P. Kelly und dem Glauben, der sie verbindet

„Michael Patrick ist berechtigterweise unglaublich erfolgreich. Er hat wahnsinnig viel erlebt und durchlebt und er kann auch mit Rückschlägen extrem gut umgehen. Wir lieben uns vielleicht auch, weil wir so unterschiedlich sind. Wo er leise ist, bin ich laut. Zusammen sind wir wie ein Zahnrad.

Ich bin auch, wie Michael Patrick Kelly, ein gläubiger Mensch. Ich habe eine gute Beziehung zu Gott und das empfinde ich als eine Stütze, auf die ich mich verlassen kann. Das verbindet Michael Patrick und mich auch. Wir haben untereinander Themen, die nicht für jeden verständlich sind. Ich glaube, jeder muss seinen eigenen Glauben finden. Es wäre schwierig, andere von seinem Glauben überzeugen zu wollen, das versuche ich auch nicht. Ich bin in mir selber sehr zufrieden und froh, meinen Glauben zu haben.

Das stützt mich, das führt mich, das hält mich, das fängt mich auf und mein Glaube macht viele Sachen leichter, weil ich keine Angst habe. Glauben nimmt einfach deine Angst weg. Ich bin in einer gläubigen Familie aufgewachsen und mein Glaube hat sich wie ein Rubik‚s Cube so oft umgedreht, dass er nicht mehr das ist, was ich als Kind gelernt habe. Wenn ich mit meinen Eltern darüber spreche, dann sind es wie zwei verschiedene Welten, jedoch der Teil, der von Ihnen kommt, bleibt meine Basis. Mein Lebensgefühl ist: ‚Ich weiß, dass ich da, wo ich gerade bin, richtig bin; ich zweifle nicht, dass dort, wo ich bin, der richtige Platz für mich ist und ich habe keine Bedenken.“

Weltansicht, Neue Welt:

„Sozial gesehen könnten wir vieles verändern und sollten neu starten. Ich habe das Gefühl, dass es das Wichtigste ist, wie du mit anderen Menschen umgehst, das bedingt dann, wie man mit dir umgeht. Wenn wir diese Regel vielleicht realisieren und uns daranhalten würden, wäre ein großer Schritt getan. Wir sind so hart miteinander, das ist immer so radikal, so absolut, die Art und Weise wie wir miteinander umgehen. Ich nenne das Glauben, aber sozial gesehen ist es ein Weg, ein Bewusstsein, wie man besser miteinander umgehen könnte. Wir alle kommen gerade aus einer sehr grauen Zeit. Es fühlt sich an, als hätten wir zwei verlängerte Winter gehabt, haben den Frühling übersprungen und kommen jetzt direkt in einen heißen Sommer. Ich freue mich auch, wenn jeder besser drauf ist, einfach die guten Seiten wieder miteinander erleben zu können und es mehr wertzuschätzen als zuvor.“

Seit 1998 lebt Rea Garvey in Berlin. Über sein Gefühl in Deutschland als Ire:

„Was ich an Deutschland liebe, ist vielseitig. Generell liebe ich die Tradition, die Kultur, ich liebe Sachen, die über 100 Jahre alt sind. Wenn man vor alten, denkwürdigen Bauten steht, denkt man sich: ‚Was für ein massives Haus, was für ein massives Gebäude.‘ Damals, vor hunderten von Jahren, haben Menschen das Ding gebaut. Man hat so viel Ehrfurcht.

In Deutschland ist es schön, so viele verschiedene Kulturen, so viele verschiedene Arten von Menschen und Traditionen zu erleben. Darauf muss man Acht geben und auch festhalten, das darf nicht verloren gehen. Die Geschichte der Menschheit muss man weitererzählen, auch unsere Fehler und dabei ist es wichtig, immer die Arme offen zu haben. Der Umgang miteinander ist genauso wichtig von allen Seiten.“

„Ich sehe mich immer noch als Gast in Deutschland. Ich bin Ire und ich bin gerne als Gast hier und verhalte mich auch so. Wenn es um Menschenrecht geht, hat jeder berechtigterweise eine Meinung, aber es ist nicht meine Aufgabe, Deutschen zu sagen, wie sie ihr Land führen sollten.

Ich habe mich in Deutschland sofort wohlgefühlt und ich bin mittlerweile fast länger hier, als ich in Irland gewesen bin. Aber ich bin immer noch Ire, jedoch weiß ich, dass der Platz für mich hier richtig ist. Ich bin in Irland genauso zu Hause wie in Deutschland und frage mich selber manchmal, wo die Reise noch hingeht. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich jetzt alles bestimmen muss. Ich habe Vieles in Deutschland gelernt. Ich habe gelernt, dass eine Person Vieles erreichen kann. Denke nie, dass du das vielleicht nicht kannst. Du musst eher denken, dass du alles erreichen kannst, was du möchtest. Ich war immer als Ire ein bisschen bescheidener und zurückhaltender, ich dachte einfach immer: ‚Fuck it, ich gebe mein Bestes.‘“

Über seine Eltern und Geschwister:

„Zu Hause waren wir acht Kinder: Sieben Schwestern und ich und bis heute rufe ich meine Mom an und frage sie: ‚wie mache ich dies oder das?‘ Ich glaube, dass mein Vater nach mir, dem einzigen Jungen, gesagt hat: ‚Davon hätte ich gerne noch einen’

Und dann hat er es immer wieder erfolglos versucht. Sogar die Zwillinge sind beide Mädels. Diese Geschichte habe ich mir so ausgemalt, mein Vater behauptet was anderes 

Meine Eltern sind gläubig und leben sehr traditionell. Bei den ersten vier Kindern waren sie noch sehr streng, bei den zweiten vier haben sie sich gesagt: ‚Wir geben auf.

Es hat bei den ersten vier sowieso nicht geklappt. Also warum sollen wir uns so anstrengen?‘ Wir sind alle sehr eng verbunden, wir sind alle gerne zu Hause, meine Eltern haben wirklich ihr Bestes gegeben.“

Über seine unguten Zeiten:

„Erfolg kann auch schwierig sein, du wirst gleichzeitig in verschiedene Richtungen katapultiert. Irgendwann musst du selbst bestimmen, wohin du willst und wer du bist und was dich glücklich macht. Und wenn du das nicht bestimmst, dann geht man verloren. Und das habe ich irgendwann zum Glück gemerkt. Ein Freund von mir, der bei einer Plattenfirma gearbeitet hat, sagte Jahre später: ‚Du weißt schon, als die zweite Platte bei Reamonn rauskam, dass du richtig unangenehm warst...?!’ Und ich habe gesagt: ‚Ey, das tut mir echt leid’. Aber ich war froh, dass wir so einen langen Weg miteinander gegangen sind, dass wir darüber offen reden konnten. Ich denke, das ist absolut richtig und wichtig, mit dir selber zufrieden zu sein und man entwickelt sich ja zum Glück weiter und in der Tat gab es eine Zeit, in der ich nicht so stolz auf mich war.“

Über seine Familien-Zeit und was es heute bedeutet Teenager zu sein:

„Ich habe viel Familienzeit gehabt, und habe somit sehr die Teenagerzeit meiner Kinder miterlebt und kann mich auch gut daran erinnern, wie es für mich früher war, auch wenn es sehr lange her ist. Ich finde die momentane Zeit für Teenager sehr schwierig. Du darfst nur eine Meinung haben, nur diese eine Meinung. Wir sind so hart miteinander; wenn jemand einer anderen Meinung ist, wird man schnell ausgegrenzt und es heißt: ‚Du bist anders, wir wollen dich nicht.‘ Das, finde ich, ist unsere Schwäche zurzeit.

Ich bin jemand, der unterschiedliche Menschen mag. Ich liebe Menschen, die wirklich anders sind. Es ist einfach schön, wenn jemand anders denkt, kreativ ist, sich traut anders zu sein. Ein Teenager zu sein ist in der heutigen Zeit wirklich schwer! Man wird die ganze Zeit konstant beobachtet.

Und ich glaube auch, wir sollten unseren Kindern eher so ein positives, vertrauensvolles Gefühl geben und sagen: ‚Hey, das, was du bist, ist einmalig - das ist es, was uns wirklich schön macht, wenn man es schafft, man selbst zu sein.‘

Wir leben in der Zeit von KI, wenn wir alle so gleich wären, wie fucking langweilig würde das sein. Klar, man soll immer die guten Sachen von der Entwicklung mitnehmen, aber man muss die schlechten Sachen auch fallen lassen können, einfach auch mal sagen: ‚Das tut uns nicht gut.‘ Ich finde es gut, wenn Kids und Teenager laut sind. Nicht unbedingt alles, was sie zu sagen haben, aber die müssen laut sein dürfen, weil sie die Zukunft sind und wir fucken es ab. Es ist wichtig, dass sie lauter werden. Ich habe das früher auch gemacht und ich freue mich, dass ich es gemacht habe. Es gibt da dieses geile Foto von mir als Student, wo ich auf irgendeinem Monument in Douglas stehe und versucht habe, unseren Protest-Slogan darauf anzubringen; das war für mich ein Moment der Begeisterung, des Aufbruchs, des Neubeginns. Wir müssten gegen diese heutige Formatierung sein, sonst schließen wir alles aus, was Neues kommt. Das macht es, glaube ich, aus, gute Eltern zu sein: Nicht nur vor deinen Kindern zu stehen, sondern auch neben und hinter ihnen. Darum geht es in meinem neuen Song ‚Free like the Ocean’, Kinder für das zu lieben, was sie sind, anstatt sie so zu verändern, dass sie vielleicht besser zu dir passen. Ich glaube, das ist immer ein Fehler.“

Die vollständige Sendung „Music Made In Germany“ mit Miriam Audrey Hannah wird am Sonntag, den 18. Juni 2023 ab 16:00 Uhr auf RPR1., um 18:45 Uhr auf bigFM und um 19.00 Uhr bei RADIO REGENBOGEN ausgestrahlt, das gesamte Gespräch im Interview-Podcast: www.musicmadeingermany.de

MICHAEL WEILAND

Pressesprecher 
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