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Ela im Music made in Germany Interview auf RPR1. über ihre Arbeit mit Sarah Connor, die schwere Integration, die Rolle der Familie und das wichtige Engagement in der LGBTQ Community

Ela im Music made in Germany Interview auf RPR1. über ihre Arbeit mit Sarah Connor, die schwere Integration, die Rolle der Familie und das wichtige Engagement in der LGBTQ Community
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Ela im Music made in Germany Interview auf RPR1. über ihre Arbeit mit Sarah Connor, die schwere Integration, die Rolle der Familie und das wichtige Engagement in der LGBTQ Community

Ludwigshafen, den 18. August 2023 „Aus eigener Erfahrung weiß, was es bedeutet, aufgrund der Herkunft oder des Aussehens diskriminiert zu werden und wie man sich fühlt, wenn man einfach nicht in irgendwelche Schubladen reinpasst, fühle ich, wenn andere in seelischer Not sind. Das musste ich leider erfahren, als wir von der Ukraine nach Deutschland gekommen sind. So sehr ich das Saarland auch liebe, der Anfang war echt sehr schwer.“ Das sagt die Sängerin, Songwriterin und Produzentin Ela. im Rahmen der Initiative „Music Made in Germany“ in einem offenen und persönlichen Gespräch mit der Moderatorin und Radiojournalistin „Miriam Audrey Hannah“.

Ela. ist auf dem besten Weg, eine Pop-Größe zu werden. Nicht erst seit ihres 2020 veröffentlichten Solo-Debüts „Liebe & Krieg“, das bis dato mehr als 40 Millionen Streams gesammelt hat, gehört Ela. – mit bürgerlichem Namen Elżbieta Steinmetz - zu den erfolgreichsten und renommiertesten Singer-/Songwriter:innen in Deutschland. Ihre Single-Auskopplung „Irgendwann“ hat sich bis dato mehr als 100.000-mal verkauft. Die Liste der hochkarätigen Musikerkolleg:innen, für die Ela. schon Hits geschrieben hat ist lang: Sarah Connor, Helene Fischer, Max Giesinger, Sarah Lombardi, Marie Reim. Die vorwiegend im gewagten Genre ‚Deutsch-Pop’ beheimatete Künstlerin mit ukrainischen-polnischen Wurzeln hat sich entschieden, trotz des englischsprachigen Trends der Musikbrache, sich auf deutschsprachige Songs zu konzentrieren. Die 30-jährige Sängerin Ela. lebt in Berlin und ist. zu einem wichtigen Sprachrohr ihrer Generation avanciert und gibt auch der LGBTQ Szene eine Stimme. Mit ihrem Engagement hat sie gezeigt: „Schubladen zum Öffnen da.“

Hier Auszüge aus dem Interview mit ELA. vorab:

Zusammenarbeit mit Sarah Connor:

„Auf dem neuen Album ‚Es ist immer jemand wach’ hat sich Sarah Connor verewigt. Mit ihr zu schreiben ist der absolute Hit. „Zwischen den Welten", so heißt der Song, den ich mit Sarah Connor geschrieben. Das war magisch: Wir saßen zusammen im Studio und ich habe ihr mein ganzes Leben erzählt und ihre Reaktion war: ‚Ich glaube Ela, das ist der Song.‘ Das ist auch der roten Faden in unserer Freundschaft: Wir schätzen uns wert, sind respektvoll und werten nicht.“

Zur Freundschaft mit Sarah Connor:

„2019 haben wir uns auf ihrer Herzkraftwerktour kennengelernt. Und durch diese Tour hat sich einfach so eine kleine Freundschaft entwickelt und Freundschaften sind in der Branche eher selten. Ich durfte als Vorgruppe spielen und sie auf ihrer Tour begleiten. Auch generell spielt sie einfach eine wichtige Rolle in meinem Leben und unterstützt mich als Künstlerin und sie ist eine wirklich tolle Powerfrau, der auch das Thema Freundschaft sehr am Herzen liegt. Und das ist heutzutage nicht selbstverständlich, dass man so füreinander da ist und auch so füreinander einsteht. Sie ist wirklich mit mir am Start.“

Über die Hits, die sie für andere schreibt:

„Max Giesinger, Helene Fischer, Sarah Lombardi, Sarah Connor, – Ja ich schreibe gerne und viel für andere Künstler:innen. Es ist aber immer und bei jedem Künstler- oder bei jeder Künstlerin ganz unterschiedlich. Ich habe dann oft so mein Herzensprojekt, meine Mucke, die ich dann im Kopf habe und das passt oft mit den Ideen der Künstler:innen überein. Das sind Impulse, die mich einfach super lange verfolgen und die terrorisieren mich wahrhaftig so lange, bis ich sie dann endlich auf ein Blatt Papier festgeschrieben habe. Und dann denke ich mir: Der Song könnte voll gut passen zu derjenigen oder demjenigen– und dann passt es auch. Ich kann es körperlich regelrecht spüren. Durch mein jahrelanges Netzwerk, das ich mir wirklich hart aufgebaut habe, ist es so, dass man untereinander in der Branche einfach super eng miteinander ist und die Branche ist klein. Die Leute finden irgendwie meine Handynummer raus und dann geht es schnell: ‚Hi, hast du 'nen Song für mich- oder hättest du Lust, mit mir zusammen zu schreiben? ’

Ich glaube, mein verrücktester Anruf kam von NENA, einfach so aus dem Nichts: ‚Hi Ela, hier ist Nena.’ Das war wirklich total abgefahren, auch diese ganzen Begegnungen, die ich irgendwie erleben darf und auch so diese große Ehre, die ich habe mit so tollen Künstler:innen im Studioraum zu sein, ihre Geschichten auf den Weg zu bringen und sie zu verpacken in einem Song. Das ist total wertvoll, weil ich auch immer wieder feststelle, wie sehr ich dadurch wachse und jedes Mal eine neue Challenge auf mich wartet.“

Über die Familiengeschichte und der schwere Weg der Integration:

Es gibt ja immer einen Grund, wenn was in einem brodelt. Ich muss dann darüber reden, das reflektieren und mir das klarmachen, was dahintersteckt. Zu meinen Eltern habe ich ein sehr enges, ein tiefes Verhältnis. Urvertrauen habe ich. Das schreibe ich vor allem meiner Mama zu. Meine Eltern leben im Saarland, ich in Berlin. Wir sind sehr eng miteinander. Ich finde, Familie ist generell eine sehr, sehr wichtige Basis im Leben. Und aufgrund meiner, unserer Biografie, sind wir einfach sehr eng miteinander verbunden. Wenn ich jetzt mal kurz zurückblicke: Ich war siebeneinhalb, als wir aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind, wir hatten nur zwei Taschen und haben wirklich von komplett null an neu angefangen. Mein leiblicher Vater war gerade frisch verstorben als wir im Saarland angekommen sind. Gott sei Dank gab es meinen Stiefvater, der für mich mein Papa ist. Bis heute ist er immer da und fiebert mit und ist am Start, was voll schön ist. Und deswegen weiß ich es umso mehr zu schätzen, was eigentlich Familie heißt. Meine Mama war immer da, mein Papa war für mich immer da und die beiden haben mich sowohl durch gute, als auch durch schwere Zeiten durchs Leben mitgetragen.

Von Fans bekomme ich sehr private und persönliche Geschichten mit, die vielleicht monetär mit mehr Geld großgeworden sind, aber denen dieses Urvertrauen, diese Basis der bedingungslosen Elternliebe fehlt. Da bekomme ich viele Nachrichten und ich bin im engen Austausche mit meinen Fans. Also ich glaube, wir alle tragen unsere Päckchen. Und Familie kann ja auch vielseitig sein. Ich kenne einige, die vielleicht nicht in der Familie ihre Familie gefunden haben, sondern vielleicht eher bei Freunden. Familie ist, wer sich als solche verhält.

Das LGBTQ Thema:

Dass immer noch Homophobie in der Welt vorhanden ist und dass man in manchen Familien nicht als ‚richtige Familie’ gilt, wenn man zu Hause sagt: ‚Hey, ich gründe eine Familie mit meiner Frau als Frau’ ist absurd für mich. Ablehnung, Zweifel, Sorgen, Vorurteile auch innerhalb der Familien, ich habe einige Freude, die das betrifft und auffallend viele Fans schreiben mir die krassesten Geschichten darüber. Ich versuche sie dann einfach mit meiner Musik aufzufangen. Ich finde nämlich, Musik hilft der Seele Einiges zu verarbeiten. Und das Schöne ist, wenn es mir Kraft gibt, gibt es ja auch anderen Kraft. Und dieses Feedback kriege ich immer wieder zurück und das treibt mich an immer weiter zu machen. LGBTQ+ war irgendwie von Anfang an mein Thema, dafür engagiere ich mich gerne. Ich bin ja in einem musikalischen Haushalt großgeworden, was auch schon immer eine bunte, queere Welt mit sich gebracht hat.

Schulzeit, Mobbing, keine Freude:

Ich bin sehr feinfühlig für dieses Thema, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, was es bedeutet, diskriminiert zu werden aufgrund der Herkunft oder des Aussehens, wie man sich fühlt, wenn man einfach nicht in irgendwelche Schubladen reinpasst. Das musste ich leider erfahren, als wir nach Deutschland gekommen sind. So sehr ich das Saarland, wo ich herkomme, auch liebe. Zu Beginn war es echt schwer in der Grundschule. Ich wurde in die zweite Klasse eingeschult und hatte keine Freunde und war so ein Paradiesvogel mit meinen Plüschjacken und meinen bunten Klamotten und so. Und für die Kids war das ein bisschen schwierig. ‚Da kommt so ein Mädel aus der Ukraine, bisschen burschikos, superbunt, kann nicht mal die Sprache und will auch noch mit uns spielen.’ Das war vielleicht ein bisschen zu viel für die anderen. Es führte leider dazu, dass dann mein Rucksack in der Mülltonne gelandet ist und all diese Sachen. Ablehnung ist mit sehr bekannt, es waren echt schwere Zeiten. Eingebrannt ins emotionale Gedächtnis ist dann: ‚Ich habe keine Markensachen an und ich komme nicht gut an.’ Kinder können manchmal so übel sein. Einmal wurde ich aus Mitleid, glaube ich, zu einem Geburtstag eingeladen- ich hatte wirklich keine Freunde. Ich bin nach der Schule immer direkt nach Hause und wollte nie wieder hin, nie wieder. Das Gute war, wie gesagt, ich wurde echt toll aufgefangen, meine Grundschullehrerin hat sich auch sehr eingesetzt, hat dann festgestellt, dass ich singen kann und mich dann in den Chor gesteckt. Dadurch hat dann die Integration irgendwie doch noch stattgefunden. Ich war zwar immer noch der Paradiesvogel, aber ich war dann in so einer Künstlerschublade, wo mir keiner folgen konnte, und dann war es okay.

Die vollständige Radio Sendung „Music Made In Germany“ mit Miriam Audrey Hannah wird am Sonntag, den 20. August 2023 ab 16:00 Uhr auf RPR1., um 18:45 Uhr auf bigFM und um 19.00 Uhr bei RADIO REGENBOGEN ausgestrahlt, das gesamte Gespräch im Interview-Podcast: www.musicmadeingermany.de

Die Radioshow und der Interview-Podcast „Music Made in Germany“ mit Miriam Audrey Hannah ist seit 2012 die Initiative für die Künstlerszene in Deutschland. Die Plattform leistet konstant seit über 10 Jahren einen Beitrag zur Stärkung und Wahrnehmung der Künstler: innen in unserem Land.

RPR1. ist das reichweitenstärkste private Hörfunkprogramm in Rheinland-Pfalz und gehört über die Landesgrenzen hinaus zu den führenden Medienmarken in Deutschland. Mit hoher Informationskompetenz, regionalen Events und Comedy sowie stündlichen Nachrichten aus Reinland-Pfalz ist RPR1. fest bei den Menschen im Südwesten verankert. RPR1. erreicht 1,221 Millionen Hörer pro Tag (ma 2023 Audio II) und generiert 2,050 Millionen Online Audio Sessions pro Monat (ma 2023 IP Audio II). Produziert und verantwortet wird das Programm von der Audiotainment Südwest.

MICHAEL WEILAND

Pressesprecher 
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