Das Mittagstief: Benjamin Börner verrät die Ursachen und was man dagegen tun kann
Tübingen (ots)
Benjamin Börner ist Spezialist für Epigenetik und biologische Medizin. Mit dem Börner Lebenswerk betreibt er ein Zentrum für integrative Medizin in Tübingen. Gemeinsam mit seinem Expertenteam unterstützt er Menschen dabei, ein gesundes und nachhaltig erfolgreiches Leben zu führen. Hier erfahren Sie, wo die Ursachen des berühmten Mittagstiefs liegen und was es dagegen zu tun gilt.
Für immer mehr Menschen ist das Nachmittagstief ein fester Bestandteil ihres Alltags. Die oft bleierne Erschöpfung stellt sich dabei besonders häufig nach dem Mittagessen ein. Jedoch geht das berühmte Tief nicht nur auf einen aktiven Verdauungsprozess zurück, wie Benjamin Börner bestätigt: "Neben einem veränderten Blutzuckerspiegel ist vor allem die sogenannte Hormonachse für die teils enorme Müdigkeit am Nachmittag verantwortlich. Wer ihre Auswirkungen auf den Organismus kennt, kann der Erschöpfung jedoch gut entgegenwirken." Als Spezialist für biologische und integrative Medizin hat sich Benjamin Börner der Aufgabe verschrieben, Menschen auf ihrem Weg zu einem gesünderen Leben zu unterstützen. Im Folgenden hat der Experte verraten, woher das bekannte Mittagstief kommt und was man dagegen tun kann.
Was das Nachmittagstief verursacht
Chronische Müdigkeit und Erschöpfung sind ein Leiden, das viele Menschen betrifft. Oft wird die Ursache der nachmittäglichen Müdigkeit im Mittagessen gesucht. Schließlich steigt der Blutzuckerspiegel hier rapide an und fällt ebenso schnell wieder ab. Zwar ist dies eine Tatsache, die die Müdigkeit durchaus bedingt, die alleinige Ursache ist sie allerdings nicht. So sollte auf der anderen Seite auch die Hormonachse betrachtet werden. Dabei handelt es sich um die Achse zwischen dem Hypothalamus und der Hypophyse im Zusammenspiel mit der Nebenniere, die Cortisol als Stresshormon produziert. Ihren schlechten Ruf hat das Stresshormon ebenso wie Adrenalin und Noradrenalin jedoch zu Unrecht - schließlich war es der Menschheit nur durch ihre Signale möglich, die Evolution zu überstehen. Statt die Müdigkeit und andere chronifizierte Erkrankungen daher der Existenz dieser Hormone zuzuschreiben, ist die Ursache in ihrem Fehlen zu finden. So werden durch verschiedene Einflüsse nicht mehr genügend Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Cortisol gebildet, was die Leistung erheblich vermindert und so Müdigkeit hervorruft.
Die Hormonproduktion analysieren lassen
Die Nachmittagserschöpfung ist daher bei zahlreichen Menschen das Resultat eines zu niedrigen Cortisolwerts. Grundsätzlich ist dieser morgens am höchsten und flacht im Laufe des Tages ab. Abends erreicht er idealerweise seinen Tiefststand. Produziert die Nebenniere nun permanent zu wenige Stresshormone, bleiben Menschen müde. Es gilt somit, die körpereigene Hormonproduktion wieder in Balance zu bringen. Hierfür muss zunächst eine mehrmalige Messung der Werte über den Speichel erfolgen.
Das drei- bis fünfmal aufgenommene Tagesprofil gibt anschließend Auskunft über den tatsächlichen Hormonausstoß. Dabei ist es unabdingbar, der Ursache einer chronischen Müdigkeit auf den Grund zu gehen. Schließlich stellt sie ein ernstzunehmendes Symptom für ein Ungleichgewicht im körpereigenen Hormonhaushalt dar. Betroffene sollten aus diesem Grund nicht abwarten, sondern sich bei anhaltenden Beschwerden an ein Fachzentrum wenden.
Dem Krankheitsauslöser auf den Grund gehen
Chronische Erkrankungen wie eine permanente Müdigkeit können auch aufgrund von Entzündungen im Körper entstehen. Zugleich sind Intoxikationen mit Schwermetallen oder Umweltfaktoren wie eine verschmutze Atemluft mögliche Auslöser. Das Nachmittagstief entsteht also keinesfalls nur aufgrund einer schlechten Ernährung. Viele verschiedene Ursachen, zu denen oft auch Nikotin oder Tattoofarben zählen, können die Hormonproduktion beeinträchtigen und damit die chronische Erschöpfung auslösen.
Diese Ursachen lassen sich häufig nicht über das Blutbild beim Hausarzt feststellen. Stattdessen sind meist Funktionsanalysen nötig, um die individuellen Auslöser der chronischen Müdigkeit ausmachen zu können. Sind diese schließlich gefunden, können Betroffene gemeinsam mit ihrem Mediziner bedarfsoptimierte Maßnahmen für ihre Genesung einleiten.
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