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FREIE WÄHLER Schleswig-Holstein: Erhalt aller Geburtshilfeeinrichtungen im Land sichern

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Glagau: „Die Versorgungssicherheit von Schwangeren darf nicht auf Grund wirtschaftlicher Interessen eingeschränkt werden“

Zum Ende des Jahres wird eine weitere Geburtsstation in Schleswig-Holstein den Betrieb einstellen. Diesmal trifft es die Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg mit ca. 800 Geburten jährlich, die für ihre besonders familiäre Atmosphäre unter der Entbindung bekannt ist. Als Grund wird offen die fehlende wirtschaftliche Rentabilität unter den neuen geplanten politischen Maßnahmen genannt. Von ehemals über 25 Geburtsstationen in S-H verbleiben dann nur noch 16, mit der Tendenz weiterer Schließungen. „Die Versorgungssicherheit von Schwangeren darf nicht auf Grund wirtschaftlicher Interessen eingeschränkt werden“, so Julia Glagau, Vorsitzende der LAG FREIE WÄHLER Frauen in S-H. „Schon jetzt sind umliegende Kreißsäle sowohl personell wie räumlich an ihren Kapazitätsgrenzen, wie sollen denn da noch 800 Geburten zusätzlich aufgefangen werden? Hier zeigt sich einmal mehr, dass solche Institutionen schlichtweg nicht in private Hand gehören!“ selbst der Hebammenverband bezweifelt, dass die Versorgungssicherheit weiter gewährleistet ist.

„Der Geburtsvorgang ist ein so naturgewaltiges Ereignis, mit dem dann viele Frauen schlichtweg allein gelassen werden, selbst wenn sie sich in einem Krankenhaus befinden“, so Glagau, selbst Mutter vierer Kinder. „Jede Schließung sowie die hohen Versicherungssummen für Hebammen vergrößern dieses Problem zusehends“.

„Zwar“, fügt Glagau hinzu, „spricht nichts gegen eine Enthospitalisierung normaler komplikationsloser Geburten, so wie die Niederlande es seit langem vormachen, nur muss dann auch der politische Wille existieren, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen“. Im Klartext heißt das: wer mit neuen Maßnahmen für Schließungen sorgt, der muss neue Wege initiieren, und darf sich nicht darauf verlassen, dass unser eh schon marodes Gesundheitssystem dies irgendwie auffängt.

Wir FREIE WÄHLER fordern schon seit langem den Erhalt aller Geburtshilfeeinrichtungen im Land, denn für uns ist wohnortnahe Geburtshilfe eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Kleine Geburtshilfeabteilungen gehören daher finanziell unterstützt, und nicht geschlossen. Über einen Haftungsfreistellungsfond sowie neuer finanzieller Anreize wollen wir die Gründung von hebammengeführten Kreißsälen sowie Geburtshäusern fördern.

Abschließend betont Glagau: „es ist mir eine Herzensangelegenheit, dass jede Schwangere vollumfänglich in der Schwangerschaft, bei der Geburt und in den Wochen danach unterstützt und begleitet wird, denn für mich fängt hier schon die frühkindliche Bildung an!“

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23556 Lübeck

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