EADV-Kongress 2024: Neue Forschung bestätigt Zusammenhang zwischen empfundenem Stress und Psoriasis-Schub
Amsterdam (ots/PRNewswire)
Innovative Forschungsarbeiten haben überzeugende Beweise dafür erbracht, dass empfundener Stress einen Rückfall der psoriatischen Hautläsionen direkt auslösen kann. Die Studie, die heute auf dem EADV-Kongress 2024 vorgestellt wird, ist die erste, die diesen Zusammenhang in vivo wissenschaftlich bestätigt.
Psoriasis, eine chronische Hauterkrankung, von der über 6 Millionen Menschen in Europa betroffen sind, zeichnet sich durch eine schnelle Produktion von Hautzellen aus, die zu Schuppenbildung und Entzündungen führt. Es wird zwar schon seit langem vermutet, dass Stress eine Rolle bei der Verschlimmerung der Psoriasis spielt, doch diese Forschung liefert schlüssige Beweise für diesen Zusammenhang.
In der Studie wurden psoriatische Läsionen in gesunden menschlichen Haut-Xenografts auf Mäusen (n=25) durch die Injektion von autologen, in vitro IL-2-voraktivierten mononukleären Zellen aus peripherem Blut induziert. Nachdem eine Remission der Läsionen mit topischem Dexamethason erreicht worden war, wurden die Mäuse 24 Stunden lang entweder einer Schall- oder einer Scheinbelastung ausgesetzt. Das Wiederauftreten der psoriatischen Läsionen wurde dann über die folgenden 14 Tage verfolgt.
Bemerkenswerterweise führte die Schallbelastung bei allen menschlichen Haut-Xenografts innerhalb von 14 Tagen zu einem Rückfall der psoriatischen Läsionen. Dies ging mit signifikanten Veränderungen der mit der Schuppenflechte zusammenhängenden Hautphänomene einher, einschließlich einer Zunahme der Epidermisdicke, der K16-Expression, der Keratinozytenproliferation, der Expression antimikrobieller Peptide und der Immunaktivierung der intraepidermalen Zellen.
Weitere Analysen ergaben, dass der Schallstress die Präsenz von Immunzellen in der Haut signifikant erhöhte und zu einem Anstieg der proinflammatorischen Mediatoren führte. Außerdem wurden Biomarker für neurogene Entzündungen hochreguliert. Sonic-Stress führte auch zu erhöhten Tryptase-Werten, was auf eine Aktivierung der Mastzellen hinweist, und zu einer verstärkten Expression von NK-1R, dem Rezeptor für Substanz P (SP).
"Psychoemotionaler Stress löst die Freisetzung von proinflammatorischen Neuropeptiden wie SP aus, was zu neurogenen Hautentzündungen führt, indem Immunzellen aktiviert werden, insbesondere durch Mastzelldegranulation", erklärt Professor Amos Gilhar, der Leiter der Studie. "Dies wird noch verstärkt durch Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) und NGF, die die Entzündung verstärken und die Hyperproliferation von Keratinozyten fördern, wodurch die Psoriasis-Läsionen bei anfälligen Personen ausgelöst und verschlimmert werden.
Das Forschungsteam testete auch die Wirksamkeit von Aprepitant, einem von der FDA zugelassenen Neurokinin-1-Rezeptor (NK1-R)-Antagonisten gegen Brechreiz, bei der Verhinderung von stressbedingten Psoriasis-Schüben. Aprepitant verhinderte in 80 % der Fälle einen Rückfall und normalisierte die meisten Entzündungsmarker.
"Aprepitant ist ein vielversprechendes Mittel zur Behandlung von stressbedingten Psoriasisexazerbationen", so Professor Gilhar, der jedoch vor dem Off-Label-Einsatz und der Notwendigkeit weiterer Sicherheitsdaten warnte. "Aprepitant zielt selektiv auf die SP-induzierte Komponente der neurogenen Entzündung, hat aber keinen Einfluss auf andere Mediatoren wie NGF und CRH. Die Kombination von NK-1R-Antagonisten mit anderen Behandlungen könnte sich als wirksamer erweisen.
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