Big Friendly Giants
St. Pölten (ots)
Wie ein innovatives app Bäume zu den Eckpfeilern von städtischen Naturlernräumen macht und informelle Umweltbildung beschleunigt
Der Verein Green Steps hat am 23.September in St. Pölten ein innovatives Pilotprojekt für Umweltbildung vorgestellt, in dem Gemeinden und Städte an einer Lösung der Klimakrise auf einer app zusammenarbeiten. Dabei fungieren Städte als Lernräume, in denen Teilnehmer informelle Lernerfahrungen sammeln, die auf 15 interdisziplinären Lernpfaden abgebildet werden.
Ein Baumkataster, der es jedem ermöglicht, Bäume zu kartieren, ist die Grundlage für Routen durch das lokale Ökosystem, welche von Teilnehmern erwandert werden. Diese visualisieren ihr wachsendes Verständnis der Natur auf dem jeweiligen Nutzerprofil und sammeln die besuchten Arten in einem digitalen Album, das jederzeit abgerufen werden kann.
Green Steps beschäftigt sich seit 2017 mit der Skalierung von Umweltbildung und hat die vergangenen zwei Jahre in St. Pölten das Pilotprojekt „Mobile Campus 4.0“ mit Hilfe der app entwickelt hat. Es wurden mehr als 400 Bäume mit einem geschätzten Alter von 100 Jahren vermessen und als „Big Friendly Giants“ kartiert. Mehr als 20 Routen sollen den Lehrplan in Grund- und Sekundarschulen ergänzen, um Bildung klimatauglich zu gestalten.
Lukas Helebrandt, Entwicklungsleiter bei Green Steps: "St. Pölten ist eine typische Kleinstadt. Das Pilotprojekt ist daher auf viele andere Städte übertragbar und hilft die Wirkung von Umweltbildung schnell zu skalieren. Unsere Vision ist ein Internet of Nature (IoN), mit dem Lernen über die Natur Spass macht. Die wissenschaftliche Projektleiterin, Gloria Corradini, sieht allerdings Gefahren voraus: "Viele der alten Bäume sind durch Bautätigkeit bedroht oder wurden bereits während der 20-monatigen Projektlaufzeit gefällt. In Zeiten des Klimawandels sichern alte Bäume als Mutterschiffe der Artenvielfalt unser Überleben und müssen daher streng geschützt werden." Vereinsgründer Knut Wimberger: Wir haben mit der ARK ein Werkzeug entwickelt, das jeden Benützer aktiv Umweltschutz und Umweltbildung betreiben läßt. Nicht nur jeder Baum, sondern auch jeder engagierte Bürger macht einen Unterschied." Das Projekt wird unter anderem am 13.Oktober im Architekturzentrum Wien vorgestellt.
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