Kommunikationsbranche hinkt beim Einsatz von Daten und KI hinterher
Hamburg (ots)
Die Digitalisierung ist nach Einschätzung von PR-Experten die drängendste Herausforderung der Unternehmenskommunikation. 93 Prozent erwarten, dass sie einen hohen Einfluss haben wird, gefolgt von Krisenkommunikation (87 Prozent) und Agilität (80 Prozent). Deutlich geringer schätzen die PR-Profis die Auswirkungen durch den Einsatz von Daten und Künstlicher Intelligenz (KI) ein. Nur 61 Prozent halten diese für hoch. Das geht aus der "Impact Map 2023" der PER Agency, von news aktuell und Prof. Dr. Lothar Rolke hervor. Dafür wurden 139 Fach- und Führungskräfte der PR im Zeitraum von Oktober 2022 bis Februar 2023 online befragt.
Im Gegensatz zu anderen Herausforderungen bewerten die PR-Experten die Bewältigung des Einsatzes von Daten und KI eher als langfristige Aufgabe. 22 Prozent von ihnen glauben, dass diese innerhalb der nächsten fünf Jahre zu meistern ist. Bei der Digitalisierung sind es fünf Prozentpunkte weniger, bei Agilität zehn und bei Krisenkommunikation sogar 15.
Beim Einsatz von Daten und KI haben viele Unternehmen noch Nachholbedarf. Zwei von drei Befragten meinen, dass ihr Unternehmen sich bisher eher zu wenig damit beschäftigt hat, Daten in der PR systematisch zu sammeln und auszuwerten. Ähnlich viele nehmen an, dass Kommunikationsabteilungen ohne kluge Datenanalysen künftig stark an Bedeutung verlieren. Auch in KI sehen die Befragten viel Potenzial. Im Schnitt gehen die Befragten davon aus, die Leistung ihrer Abteilung durch ChatGPT & Co. in den nächsten fünf Jahren um ein Drittel steigern zu können.
Eher geringe Auswirkung der Digitalisierung auf Textproduktion erwartet
Wenn es um die künftige Bedeutung der Digitalisierung geht, so erwarten die Experten, dass diese auf das Monitoring den größten Einfluss haben wird. 97 Prozent gehen davon aus, dass digitale Prozesse dabei künftig eine starke Rolle spielen. Dahinter folgen Wirkungsanalysen (86 Prozent) und Mustererkennung (83 Prozent). Bei der Textproduktion erwarten hingegen nur 39 Prozent eine starke Rolle der Digitalisierung.
"Unsere Studie zeigt, dass die Kommunikationsbranche die Auswirkungen von KI tendenziell noch unterschätzt", sagt Dr. Roland Heintze, Geschäftsführender Gesellschafter der PER Agency. "Dabei erleben wir gerade eine Disruption, die am ehesten mit der Einführung von Handys und des Internets vergleichbar ist. Um das Potenzial von ChatGPT & Co. zu heben, sollten Kommunikatoren so schnell wie möglich lernen, damit zu arbeiten. Wir bei PER sind dabei auf einem guten Weg."
Social Media als wichtigster externer Einflussfaktor
Auch externe Einflüsse wirken sich auf die Unternehmenskommunikation aus. Dazu gehören zum Beispiel Medientrends. Dabei steht Social Media an erster Stelle. 88 Prozent der Befragten halten deren Auswirkungen auf die Unternehmenskommunikation für hoch. Mit deutlichem Abstand folgen der zunehmende Aktivismus der Medien (60 Prozent) und Fake News (56 Prozent). Drei von vier Befragten sehen ihr Unternehmen nicht gut genug aufgestellt, um Letztere ausfindig zu machen und zu korrigieren.
Neben Medientrends beeinflusst auch die Unternehmenskultur die Kommunikation. Am wichtigsten ist aus PR-Sicht der Wandel des Führungsstils in der Wirtschaft. 85 Prozent halten dessen Auswirkungen für hoch, gefolgt von Greenwashing bzw. Nachhaltigkeit (82 Prozent). Konsens unter den Befragten ist: Unternehmen, die nicht nachhaltig auftreten, werden Akzeptanzprobleme in der Gesellschaft bekommen.
Ein weiterer Einflussfaktor für die Unternehmenskommunikation sind die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Eine besonders wichtige Rolle spielt aus Sicht der PR-Experten der Fachkräftemangel. 84 Prozent rechnen mit hohen Auswirkungen auf die Unternehmenskommunikation. Eine große Bedeutung haben nach Einschätzung der PR-Profis mit 82 Prozent auch Klimaschutz und die aktuelle Inflation bzw. Rezession.
Über PER Agency GmbH
PER ist die Beratung für datengetriebene und evidenzbasierte Kommunikation. Wir entwickeln kanalübergreifende Kommunikationslösungen, mit denen wir signifikanter Bestandteil der Wertschöpfung unserer Kunden werden. Mit Standorten in Hamburg, München und Berlin, rund 50 Mitarbeitenden und mehr als 20 Jahren am Markt ist PER immer am Puls der Zeit und schafft Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit in den relevanten Zielgruppen. PER ist Teil der Top-10-Kommunikationsberatung Faktenkontor Group, die zu den am schnellsten wachsenden Agenturen in Deutschland gehört.
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