Wilhelminen Krebsforschung GmbH
Entwarnung von Betroffenen mit einer bestimmten Knochenmarkerkrankung (SliM CRAB multiples Myelom) durch Forscher der Klinik Ottakring
Wien (ots)
Forscher aus der Klinik Ottakring bringen Entwarnung für Patienten mit einer bestimmten Bluterkrankung (SliM CRAB positives multiples Myelom). Diese wichtige Botschaft wird demnächst in eClinicalMedicine, einem Journal der angesehenen Lancet Gruppe, veröffentlicht werden. Prof. Heinz Ludwig vom Wilhelminenkrebsforschungsinstitut und Onkologen der I. Medizinischen Abteilung, Klinik Ottakring, haben eine umfassenden Meta-Analyse von 11 Studien in die 3482 Patienten eingebracht wurden, durchgeführt. Ihre Ergebnisse zeigen, dass eine erst im Jahr 2014 veröffentliche internationale Empfehlung, Patienten mit der oben genannten Diagnose sofort einer intensiven Chemotherapie zu unterziehen, nicht durch die Ergebnisse von Ludwig und Mitarbeiter unterstützt wird. Nach den Erkenntnissen der durchgeführten Analyse sollen betroffene Patienten anstelle eines sofortigen Behandlungsbeginns zunächst sorgfältig kontrolliert und erst bei Auftreten bestimmter Veränderungen behandelt werden. Im Fall von Patienten mit einer bestimmten Proteinentgleisung (Freie Leichtketten Ratio ≥100) beutet dies, dass bei mehr als fünfzig Prozent der Betroffenen eine Behandlung erst 4 Jahre oder noch später nach Diagnosestellung erforderlich wird und bei einem Teil dieser Personen eine solche überhaupt nicht benötigt wird. Ein um mehrere Jahre verzögerter Behandlungsbeginn läßt die Betroffenen hoffen dass allfällige in Zukunft benötigte Behandlungen eine noch größeren Wirksamkeit und besseren Verträglichkeit aufweisen.
Zusammengefasst bedeuten die neuen Erkenntnisse von Ludwig und Mitarbeitern Folgendes. Ein Teil der früher als sofort Behandlungsbedürftigen eingestuften Betroffenen mit SliM CRAB multiplem Myeloma wird im Laufe ihres Lebens überhaupt keine Behandlung für ihre Knochenmarkerkrankung benötigen. Beim größten Teil der Patienten kann der Behandlungsbeginn um Jahre verschoben werden. Sollte tatsächlich im Verlauf der Nachbeobachtung ein Handlungsbedarf festgestellt werden, kann aufgrund zukünftiger Entwicklungen mit noch wirksameren aber besser verträglichen Behandlungsmethoden gerechnet werden. Dem Betroffenen bleibt die Stigmatisierung als Tumorpatinet und die manchmal beträchtlichen Nebenwirkungen einer intensiven Behandlung erspart; er verbleit in seinen gewohnten Lebensumständen bzw. im Arbeitsprozess und kann seinem Tätigkeitsspektrum voll nachkommen. Last but not least wird er/sie nicht durch bei Krankheitsbehandlung automatisch entstehenden Kosten belastet und darüber hinaus werden dem Gesundheitssystem hohe Therapiekosten erspart
Literatur: Heinz LUDWIG, Sarah KAINZ, Martin SCHREDER, Niklas ZOJER und Axel HINKE: SLiM CRAB Criteria revisited: Temporal trends in prognosis of patients with smoldering multiple myeloma who meet the definition of ‘biomarker-defined early multiple myeloma’ - A systematic review with meta-analysis; eClinicalMedicine, in Druck
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Kontakt: Univ. Prof. Dr. Heinz Ludwig, Wilhelminen Krebsforschungsinstitut, c/o I. Medizinische Abteilung, Zentrum für Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin, Klinik Ottakring, Tel.: +431491502195, Mobile: +436763013377
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