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Studie: e-Government in Europa weiter verbessert
Deutschland erzielt mit die höchste Wachstumsrate, bleibt aber im Mittelfeld

Brüssel/Berlin (ots)

In den 25 Mitgliedsstaaten der
Europäischen Union sowie Island, Norwegen und Schweiz sind nun 40
Prozent der untersuchten grundlegenden behördlichen
Dienstleistungsangebote vollständig online verfügbar. Insgesamt
beträgt der Online-Umsetzungsgrad über alle Dienste hinweg 65
Prozent. Ohne die zehn neuen EU-Länder liegt der Anteil der
vollständig online verfügbaren Dienste bei 46 Prozent, was einer
Zunahme von vier Prozentpunkten gegenüber der letzten Untersuchung
ein Jahr zuvor entspricht. Beim Umsetzungsgrad erreichen die 18
Länder der vorherigen Studie einen Fortschritt von sechs
Prozentpunkten von 66 auf 72 Prozent (Werte der zehn Beitrittsländer:
29 Prozent vollständig online verfügbar; 53 Prozent Umsetzungsgrad -
keine Vergleichsdaten zu den Vorjahren). Die Erhebung wird jährlich
von der Management- und IT-Beratung Capgemini im Auftrag der EU
Kommission durchgeführt. Untersucht werden 20 von der EU definierte
Dienstleistungen für Bürger und Unternehmen, die über insgesamt rund
14.000 einzelne Stellen angeboten werden. Die aktuellen Daten stammen
vom Oktober 2004.
Online-Umsetzungsgrad in Deutschland um 14 Prozentpunkte
verbessert
Deutschland kann beim Messindikator "Online-Umsetzungsgrad" mit
einem Plus von 14 Prozentpunkten (von 52 auf 66 Prozent) mit den
größten Sprung innerhalb eines Jahres verzeichnen. Island führt
hierbei mit einem Plus von 20 Prozentpunkten, während Italien und
Großbritannien um 13 Prozentpunkte zulegten. Mit dem Zuwachs liegt
Deutschland nun fast exakt auf dem Mittelwert aller 28 Länder, bleibt
aber dennoch nur im hinteren Mittelfeld. An der Spitze liegen
Schweden, Österreich, Großbritannien, Irland, Norwegen und Dänemark
mit einem Online-Umsetzungsgrad von jeweils mehr als 80 Prozent
(Schweden 89 Prozent). Ganz ähnlich die Reihenfolge beim Anteil der
vollständig online-verfügbaren Dienste: Deutschland liegt mit einem
überdurchschnittlichen Wert dabei gut im Mittelfeld. Die Spitze
besetzt Schweden (74 Prozent) vor Österreich (72 Prozent) und
Finnland (67 Prozent). "Etliche Staaten stehen seit dieser
Untersuchung insgesamt kurz vor der Stufe der vollen
Transaktionsfähigkeit - einem Wert um 80 Prozent. Die nun kommende
Hürde dürfte die schwerste sein und sie zu überwinden, Bedarf einer
großen Anstrengung sowohl von politischer als auch administrativer
Seite. Denn hierfür müssen teils tiefe Eingriffe in
Verwaltungsabläufe oder gar auch gesetzliche Regelungen vorgenommen
werden", so Tom J. Gensicke, Leiter Public Services bei Capgemini in
Deutschland.
Dienstleistungen für Unternehmen besser ausgebaut als Angebote für
Privatpersonen
Mit einem Wert von 77 Prozent für den Umsetzungsgrad sind die
Dienstleistungen, die sich an Unternehmen richten, deutlich besser
ausgebaut als Leistungen für Bürger (57 Prozent). Gleiches, wenn auch
auf niedrigerem Niveau, gilt für die vollständig online-fähigen
Dienste (58 Prozent versus 27 Prozent). Im Zeitablauf hat sich dabei
der Abstand bei ungefähr 20 beziehungsweise 30 Prozentpunkten
stabilisiert. Ähnlich sieht es aus, wenn man den
Online-Umsetzungsgrad von Dienstleistungen für Bürger und Unternehmen
auf Basis der ursprünglichen Länder betrachtet (mit etwas höheren
Werten von 84 zu 64 Prozent) oder auch nur die zehn Beitrittsländer
(64 zu 46 Prozent). "Der Abstand ist nicht ganz verwunderlich. Die
Regierungen gehen oftmals pragmatisch vor und bieten zunächst Dienste
dort an wo sie sich entweder finanziell lohnen - z.B. durch Gebühren
- oder sie sich einen Standortvorteil versprechen. Beides ist bei
Diensten für Unternehmen eher der Fall. Für den Fortschritt von
e-Government ist das nicht per se als schlecht zu bewerten, können
doch so später nicht-kostendeckende Dienste quersubventioniert und
trotz oft angespannter Finanzlage der Behörden realisiert werden", so
Gensicke.
Dienste, über die Einnahmen erzielt werden können, sind top
Ein oftmals monetär getriebenes Vorgehen beim e-Government zeigt
sich darin, dass die am besten ausgebauten Dienste, Einnahmen
generierende Angebote sind. So erzielt der Dienst "Einkommenssteuer"
mit 91 Prozent Umsetzungsgrad über alle 28 Länder hinweg einen
Spitzenwert, ähnlich wie "Zollerklärung" oder auch "Umsatz"-
beziehungsweise "Körperschaftssteuer". Am schlechtesten schneiden
Serviceangebote rund um Genehmigungen und Konzessionen ab. Tom J.
Gensicke: "Dahinter liegen aber meist komplexe Verwaltungsprozesse,
die eine einfache Umsetzung deutlich erschweren. Bei Pässen oder auch
Einschreibungen an Hochschulen steht auch die Problematik der
Legitimation gegen einen besseren Wert."
Studie und Foto von Tom Gensicke unter www.de.capgemini.com/presse

Pressekontakt:

Capgemini
Thomas Becker, Pressesprecher
Neues Kranzler Eck
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin

Tel.: 030/88703-730
Fax: 030/88703-739
E-Mail: thomas.becker@capgemini.com

Original content of: Capgemini, transmitted by news aktuell

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