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Studie: Steigende Energiepreise lassen die Fusionswelle im Energiemarkt weiter rollen
Versorgungssicherheit leidet unter niedrigen Investitionen

Berlin (ots)

Rückläufige Marktanteile der Energieversorger im
jeweiligen Heimatmarkt und anhaltend hohe Energiepreise werden in den
nächsten zwölf Monaten zu weiteren Firmenübernahmen im europäischen
Energiemarkt führen. So die Schlussfolgerung aus den Ergebnissen des
siebten European Energy Market Observatory-Berichts von Capgemini,
diesmal in Zusammenarbeit mit Societe Generale Equity Research. Die
elf führenden europäischen Konzerne besitzen die für Übernahmen
nötige Finanzkraft. Auf europäischer Ebene wird es damit eine weitere
Konzentrationswelle wahrscheinlicher und weniger Wahlmöglichkeiten
für Unternehmen und Verbraucher nach sich ziehen.
"Größere Spieler im Markt wie E.ON oder RWE ernten nun die Früchte
ihrer strategischen Fokussierung beziehungsweise ihrer
Produktivitätssteigerungs-Programme und haben eine gut gefüllte
Kriegskasse. Insgesamt hat die Profitabilität in der Branche durch
zunehmende Nachfrage und steigende Großhandels- als auch
Endverbraucherpreise zugenommen", so Bernd Wöllner, Vice President
Energy & Utilities bei Capgemini Zentraleuropa.
Versorgungssicherheit zunehmend gefährdet
Die Studie stellt darüber hinaus eine wachsende Gefährdung der
Versorgungssicherheit in Europa fest. So sind die Reservekapazitäten
im Jahr 2004 gesunken, während gleichzeitig beim Bau von
Netzleitungen sowie bei anderen Infrastrukturmaßnahmen kaum
Fortschritte erzielt wurden. Dies zeigt sich auch darin, dass die
Unternehmen ihre Investitionen von 10,3 Prozent des Umsatzes im Jahr
1998 auf weniger als 5,5 Prozent im vergangenen Jahr gekürzt haben.
Gleiches gilt für Instandhaltungsmaßnahmen. Hier fiel im gleichen
Zeitraum der Anteil der Kosten gemessen am Umsatz von zehn auf sieben
Prozent.
Bernd Wöllner: "Die Kältewelle von Anfang 2005 in Frankreich oder
die extreme Trockenheit in Spanien haben bereits die dortigen
Stromversorger an die Grenzen der Belastbarkeit gebracht. Solche
regionalen negativen Wetterverhältnisse wirken sich nachteilig auf
das gesamteuropäische Marktgleichgewicht aus und haben somit indirekt
Einfluss auch auf Deutschland. In Situationen knappen
Energieangebotes können die Großhandelspreise europaweit in kaum
tragbare Höhen steigen." So ist beispielsweise der Strompreis schon
im Jahresvergleich Winter 2003/2004 auf Winter 2004/2005 an der
German Power Exchange um 13 Prozent im Mittel gestiegen, in
Frankreich an der Powernext sogar um 21 Prozent. "Extreme Bedingungen
wirken sich schon heute auf die Versorgungssicherheit aus", warnt
Wöllner.
Maßnahmen zur Versorgungssicherheit auf Erzeuger- und
   Nachfragerseite
Über die nächsten zwei Jahre sollten daher nach den
Schlussfolgerungen aus der Untersuchung eine Reihe von Maßnahmen
ergriffen werden: Derzeit im Bau befindliche Erzeugungskapazitäten
müssen schnell ans Netz gebracht werden. Darüber hinaus sollten die
grenzüberschreitenden Durchleitungskapazitäten ausgebaut werden.
Parallel dazu gilt es, die kurzfristigen Mechanismen des
internationalen Stromaustausches zu verbessern. Zuletzt wären noch
Anreize denkbar, mit denen Strombezieher dazu gebracht werden können,
ihren Verbrauch in den Spitzenzeiten der Nachfrage zu reduzieren. Auf
lange Frist könnten - wie auch von der Europäischen Kommission
gefordert - längere Laufzeiten von Kernkraftwerken sowie deren Neubau
die Versorgungssicherheit gewährleisten.
"Obwohl bestehender Wettbewerb oder strenge nationale Regulierer
die Energieversorger aus gesamteuropäischer Sicht davon abgebracht
haben, die steigenden Großhandelspreise vollständig an die
Endverbraucher weiterzugeben, so zeigt sich doch, dass sich die
Strom- und Gasmärkte deutlich von anderen Gütermärkten unterscheiden.
Trotz der weitestgehenden Marktöffnung im Jahr 2004 in vielen
europäischen Ländern sind die Strompreise dort nicht gefallen. Zudem
haben nur wenige Endkunden ihren Versorger gewechselt. Zurückzuführen
ist diese Sonderstellung von Energiemärkten auf den besonderen
Einfluss von langfristigen Planungen und Investitionserfordernissen
sowie auf politische Faktoren", so das Fazit von Bernd Wöllner.

Pressekontakt:

Capgemini
Thomas Becker, Pressesprecher
Neues Kranzler Eck
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin
Tel.: 030/88703-730
Fax: 030/88703-739
E-Mail: thomas.becker@capgemini.com

Original content of: Capgemini, transmitted by news aktuell

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