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Kunden in der Euro-Zone zahlen im Schnitt 72 Euro pro Jahr für ihre alltäglichen Bankdienstleistungen
World Retail Banking Report: Trend zu globalen Geschäftsmodellen

Berlin/Amsterdam (ots)

Die durchschnittlichen jährlichen Kosten
für alltägliche Bankdienstleistungen eines aktiven Kunden in der 
Euro-Zone sind im Jahresverlauf um 1,8 Prozent auf nun 72 Euro 
gesunken. Rechnet man hingegen massive Preissenkungen in Spanien 
(minus 31 Prozent) heraus, wäre ein Anstieg um 1,9 Prozent zu 
verzeichnen gewesen. Im weltweiten Mittel zahlen die Kunden 77 Euro, 
wobei die Preise in Asien um 2,9 Prozent stiegen (44 Euro), in der 
Nicht-Euro-Zone um 1,3 Prozent höher als im Vorjahr lagen (84 Euro) 
und in Nordamerika gleich blieben (72 Euro). So lautet das Ergebnis 
des vierten World Retail Banking Reports der Unternehmensberatung 
Capgemini gemeinsam mit der ING Bank und EFMA (European Management 
and Marketing Association).
Teurere Schalterdienste, billigeres Online-Banking
Preistreiber in der Euro-Zone waren in erster Linie höhere 
Gebühren für Schaltertransaktionen, so beispielsweise sieben Prozent 
mehr Kosten für Bareinzahlungen oder acht Prozent mehr für 
Barabhebungen am Schalter. "Immer deutlicher versuchen die Banken das
Kundenverhalten über Preise zu steuern. Die Kontoinhaber sollen 
verstärkt das Selbstbedienungsterminal oder Online-Banking nutzen und
die persönliche Beratung in der Filiale nur für höherwertige 
Dienstleistungen in Anspruch nehmen", so Dr. Hubertus von Poser, 
Principal bei Capgemini Consulting. Der Löwenanteil der Kosten mit 
rund 60 Prozent besteht für deutsche Bankkunden insgesamt aus den 
Kontoführungsgebühren. Nur in Italien ist dieser Anteil höher. Dafür 
nimmt der reine Zahlungsverkehr hierzulande im internationalen 
Vergleich eine kleine Position ein.
Single Euro Payments Area wirft Schatten voraus
Bereits im Vorfeld des einheitlichen Zahlungsverkehrsraums (Single
Euro Payments Area - SEPA) hat die voranschreitende europäische 
Integration zu einer Preisreduktion für elektronische 
Zahlungsverkehrsprodukte geführt. Im Jahr 2007 zahlen die Einwohner 
der Euro-Zone, die identisch ist mit der SEPA-Zone, im Durchschnitt 
45 Euro für die Inanspruchnahme von bargeldlosen Zahlungsmitteln wie 
Kreditkarte, Debitkarte oder Überweisung. Im vergangenen Jahr betrug 
dieser Anteil noch 47 Euro. Auch wenn hier das massiv gesunkene 
Preisniveau in Spanien erneut leicht statistisch verzerrt: "Die SEPA 
wirft ihren Schatten voraus und die Banken versuchen ihre Kunden 
durch geeignete Preisangebote vom teuren Bargeld abzubringen", so von
Poser.
Banken wollen globale Geschäftsmodelle einführen
Insgesamt möchten die Retail Banken nach Ergebnissen des World 
Retail Banking Reports ihre Geschäftsmodelle immer internationaler 
aufstellen. Während derzeit weniger als zehn Prozent der 
Privatkundeninstitute auf globaler Ebene arbeiten, planen dies für 
die nächsten fünf Jahre bereits ein Drittel. Hinzu kommen noch 42 
Prozent, die eine Teillösung anstreben (heute 54 Prozent). Letztere 
könnte darin bestehen, dass organisatorische Aufgaben und Funktionen 
wie Management, Marketing, Backoffice-Tätigkeiten, IT sowie sonstige 
Unterstützungsfunktionen grenzüberschreitend betrieben werden. In 
einem vollständig globalen Modell wären alle Abteilungen betroffen.
Für die Einführung von globalen Geschäftsmodellen sprechen dabei 
nicht in erster Linie niedrigere Kosten - diese folgen erst auf Rang 
drei. Stattdessen versprechen sich Retail Banken von dieser Strategie
viel mehr ein höheres Umsatzwachstum und einen verbesserten 
Kundenservice. Dabei bilden nach dem World Retail Banking Report fünf
Erfolgsfaktoren das Grundgerüst für ein global funktionierendes 
Geschäftsmodell: Eine internationale Führungs-Struktur, konsistente 
Markt- und Produktstrategien, Vorabinvestitionen in die 
IT-Transformation, eine überzeugende Mitarbeiter-Vision und Fokus auf
die Durchführungsqualität.
Studie World Retail Banking Report 2007 als PDF unter: 
   http://www.de.capgemini.com/presse

Pressekontakt:

Capgemini
Achim Schreiber
Neues Kranzler Eck
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin

Tel.: 030/88703-731
Fax: 069/9515-2534
E-Mail: achim.schreiber@capgemini.com

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