CO2-Fußabdruck von E-Bike-Antrieben: Aufs Gramm genau berechnet
Die Ecospeed Scout-Software im Einsatz bei Fazua
Ottobrunn/Zürich (ots)
Kompakt, integriert, leicht und trotzdem kraftvoll ist der E-Bike-Antrieb "RIDE 60" des bayerischen Startups FAZUA - ein Konzept, das einzigartig ist und sowohl bei den Radherstellern als auch bei E-Bike-Käufern gut ankommt. Wer sich für den CO2-Fußabdruck interessiert, den der Antrieb bei der Produktion verursacht, erhält eine klare Auskunft. Denn FAZUA nutzt die Ecospeed Scout-Software für die CO2-Bilanzierung.
Mit dem "RIDE 60" (die Zahl steht für das Drehmoment) wendet sich FAZUA an sportliche Radler, die sich mit einem leichten und agilen E-Bike bewegen wollen, das sich optisch kaum von einen Fahrrad ohne Motor unterscheidet. Diese Idee kommt bei den Fahrradherstellern und -käufern gleichermaßen gut an.
Für die Branche nicht selbstverständlich ist die Tatsache, dass FAZUA die Antriebe erstens im eigenen Haus und zweitens in Deutschland (Ottobrunn bei München) montiert. Mehr als 150 Mitarbeiter sind hier schon tätig, und Investoren sind von dem Konzept auch überzeugt: 2022 hat Porsche FAZUA übernommen, seit dem 1.8.2022 firmiert das Unternehmen als Porsche eBike Performance GmbH.
Schon bei der Entwicklung haben die FAZUA-Gründer großen Wert auf die Nachhaltigkeit des Antriebs gelegt, und für die Serienproduktion gilt das erst recht. Co-Gründer Fabian Reuter: "Der Carbon Footprint ist für uns und unsere Kunden ebenso wichtig wie Leistung, Fahrdynamik und Preis. Deshalb wollen wir den CO2-Verbrauch sehr genau benennen, der über die gesamte Lieferkette für die Produktion eines einzelnen Antriebs aufgewendet wird."
Für diese Aufgabe nutzt Fazua die von der Schweizer Ecospeed AG entwickelte Software "ecospeed Scout". Sie erlaubt die ganzheitliche Umweltbewertung von Produkten, Prozessen und Standorten und berücksichtigt dabei die nationalen behördlichen Umweltziele und Vorgaben aller EU-Länder sowie der Schweiz.
Die Software enthält über 19.000 Werkstoffe, Prozesse, Transportarten, Energieträger und Abfallsorten aus der ecoinvent-Datenbank. Der Anwender wählt einfach das passende Material aus der Datenbank aus und gibt die im Produkt verbaute Menge an. Ebenso angegeben werden die Be- und Verarbeitungsprozesse, die dabei genutzten Energieträger und die Transportarten. Ein selbstlernender Suchalgorithmus mit KI-Funktion erleichtert die Zusammenstellung der Daten, auf deren Basis die Software sofort die produktbezogenen Treibhausgas-Emissionen angibt. Per Tastendruck lässt sich ein Produktdatenblatt erstellen, das alle wichtigen Informationen enthält und z.B. an interessierte Kunden ausgehändigt werden kann.
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit der Software ist aus Sicht von Porsche eBike Performance bei Neu- und Weiterentwicklungen interessant. Entwicklungsingenieurin Linda Reuter: "Wir nutzen die Software im Innovationsprozess, um verschiedene Konzepte besser beurteilen zu können. Der berechnete PCF sowie sozial relevante und andere ökologische Aspekte fließen dann in unseren Entscheidungsprozess mit ein. So werden wir immer besser und können das mit Zahlen belegen."
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Gerald Scheffels M.A.
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