Kulturelle Ökosysteme, gestärkte Demokratie und mehr: In die Zukunft mit den Modellprojekten der CIRCE-Fellows
Berlin (ots)
Das Creative Impact Research Centre Europe (CIRCE) hat mit den Fellowships "Creative Impact in Practice" zukunftsfähige Modellprojekte aus der Kultur- und Kreativwirtschaft hervorgebracht. Wir befinden uns in einer Zeit gesellschaftlicher Transformation: Unverzichtbar sind daher engagierte Menschen mit neuen Ideen, die mit Gestaltungswillen einen positiven Wandel vorantreiben und die Fähigkeit beweisen, auf Veränderungen konstruktiv zu reagieren. Die Ergebnisse des von der Beauftragten für Kultur und Medien sowie der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Berlin geförderten Projekts wurden nun in der Publikation "Creative Impact in der Praxis" veröffentlicht.
CIRCE ist ein interdisziplinäres und internationales Netzwerk aus mehr als 150 Mitgliedern, das eine Vielzahl von Akteur*innen, Expert*innen und Institutionen aus dem kreativen Ökosystem zusammenbringt. Der Fokus von CIRCE ist "Creative Impact", ein Konzept, das sich auf Initiativen und Unternehmen konzentriert, die durch den Einsatz kreativer Methoden und Praktiken eine gesellschaftliche Wirkung erzielen.
Das Fellowship-Programm des Jahres 2024 ermöglichte den Teilnehmenden, in ihren Modellprojekten erfolgreich ihr Wissen in die Praxis umzusetzen. Durch den effizienten Einsatz digitaler Technologien und kreativer Methoden stärkten die Fellows die Teilhabe marginalisierter Gruppen und förderten ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Auch demokratische Prinzipien standen im Fokus, zum Beispiel durch mehr Mitgestaltung in der eigenen Stadt oder Region. Dabei entstanden neue Prototypen und Methoden mit gesellschaftlichem Nutzen, die das Potenzial haben, in anderen Bereichen adaptiert zu werden. So erwiesen sich Kooperationen mit anderen Organisationen und Fachinstitutionen als wesentlich für die Umsetzung und Weiterentwicklung der Projekte. Fellow arjunraj entwarf die Storytelling-Methode "Körperkino: Embodied Cinema als Zukunft des Geschichtenerzählens", die erfolgreich von Museen und Medienhäusern verwendet werden kann. Joanna Gottschalk, Journalistin bei der Deutschen Welle, hilft diese Methode ganz konkret bei ihrer Arbeit: "Als internationales Team von Reporter*innen und Produzent*innen legen wir Wert darauf, facettenreiche Videoberichte zu erstellen, die unterschiedliche Perspektiven einbeziehen. Der Workshop von arjunraj hat unser Verständnis für die sensiblen Verbindungen zwischen uns, unseren Protagonist*innen und unserer Berichterstattung vertieft und unserem Storytelling eine weitere Nuance hinzugefügt."
Nicht nur die Modellprojekte der Fellows stehen bei CIRCE im Fokus, auch die Impact-Dimension des Netzwerks wird betrachtet: "Die Wirkungskraft der Fellows zeigt sich in ihrer gemeinsamen Vision, unser gegenwärtiges Verständnis und unsere Grenzen der "traditionellen" Ansprüche, Messung und Bewertung von Wissen zu überwinden. Ihre Projekte - ob sie sich nun auf marginalisiertes Storytelling, menschengerechtes Design oder traumasensible kreative Prozesse und Praktiken konzentrieren - sagen uns etwas Tiefgreifendes über erfahrungsbasiertes und verkörpertes Wissen als Währung" erläutert Dr. Marisa de Andrade, Beraterin für systemisches Denken und Changemaking sowie Senior Lecturer für Gesundheitspolitik an der Universität Edinburgh. Sie erarbeitet für CIRCE derzeit ein wissenschaftliches Paper über die Messung von Creative Impact: "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Ökonom*innen anfangen, mit diesen unterschiedlichen Wertdefinitionen zu arbeiten, um soziale Wirkung anhand sowohl greifbarer als auch nicht greifbarer Aspekte menschlicher Erfahrung zu 'messen'."
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