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Martina Ammon

Kostenbewusst scheiden lassen: Anwältin verrät, wie Paare sich mit Blick auf ihre Finanzen schonend scheiden können – und jeder sein Recht bekommt

Kostenbewusst scheiden lassen: Anwältin verrät, wie Paare sich mit Blick auf ihre Finanzen schonend scheiden können – und jeder sein Recht bekommt
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München (ots)

Nicht selten sprengt eine Scheidung den Geldbeutel. Ob Anwalts- und Gerichtskosten, Streitigkeiten um Vermögen und Unterhalt, teure Sachverständigengutachten zu Fragen der Bewertung oder lange Verfahren über mehrere Instanzen – all diese Aspekte treiben die Kosten oft unnötig in die Höhe. Doch es gibt Wege, sich fair und kostenbewusst scheiden zu lassen, ohne auf seine Rechte zu verzichten.

Wer sich einvernehmlich trennt und bereits im Vorfeld klare Regelungen trifft, kann die Scheidungskosten erheblich senken. Streit vor Gericht ist meist der teuerste Fehler, den Paare machen, denn im Vergleich zu einer außergerichtlichen Regelung können sich die Anwalts- und auch die Gerichtskosten leicht verdoppeln. Nachfolgend lesen Sie, welche rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten es gibt, um eine Scheidung so kostenschonend wie möglich zu gestalten und welche Fehler Paare vermeiden sollten.

Mentoring statt teurer Fehler

Eine Scheidung ist immer auch eine finanzielle Herausforderung – sowohl für Paare mit hohem, als auch für solche mit geringem Vermögen. Unabhängig von der Ausgangslage haben sie daher alle ein gemeinsames Ziel: Die Kosten so gering wie möglich zu halten. Trotzdem gilt, dass Paare keinesfalls nur auf die Kosten achten sollten, da Einsparungen an der falschen Stelle teure Fehler nach sich ziehen können.

Im ersten Schritt sollte jeder Ehepartner für sich auf jeden Fall eine Erstberatung bei einem Fachanwalt für Familienrecht in Anspruch nehmen. Denn: Expertenwissen zahlt sich aufgrund der Komplexität des Familienrechts von Beginn an aus und ist daher eine notwendige Investition. Die Kosten liegen bei 190 Euro plus Mehrwertsteuer. Da die eigene Scheidung für die meisten Menschen ihre erste ist und sie überdies in einem einzigen Verfahren ihre gesamte bisherige Lebensleistung mit dem anderen Partner auseinander dividieren müssen, sollten sie Fehl- oder Schnellschüsse unbedingt vermeiden. Es lohnt sich deshalb, neben der Vertretung durch einen Fachanwalt, für den wirtschaftlich schwächeren Ehepartner in der Regel auch die Investition in eine professionelle Strategieberatung durch ein strukturiertes Mentoring, das sich mit den eigenen Rechten und deren klugen und kostengünstigen Durchsetzung beschäftigt.

Ohne rechtliche Vorkenntnisse kann es schwer sein, alle wichtigen Punkte im Blick zu behalten. Besonders hilfreich ist ein klarer “Schlachtplan”, der Betroffene durch den gesamten Trennungsprozess begleitet, sodass sie von Anfang an sinnvolle Entscheidungen treffen und rechtliche Fallstricke umgehen können. Denn die Aufgabe des eigenen Anwaltes ist es gerade nicht, das persönliche Leben neu zu gestalten und Paare dabei zu beraten und zu begleiten. Seine Aufgabe ist ausschließlich die rechtliche Durchsetzung von eigenen Ansprüchen. Welche Ansprüche genau anlässlich der Trennung verfolgt und gegebenenfalls gerichtlich durchgesetzt werden sollen, muss jeder Ehegatte im Vorfeld überlegen, was oft zu einer Überforderung und damit sehr schnell zu einem Verzicht auf mögliche Ansprüche führt.

Gute Anwaltsarbeit kostet Geld

"Ohne Schuss kein Jus" ist ein sehr alter, aber immer noch gültiger Spruch, der auch ernst genommen werden sollte. Immerhin geht es um das in der Ehe erwirtschaftete Gut und dessen faire Verteilung. Doch die Investition in eine exzellente anwaltliche Beratung und Vertretung lohnt sich immer. Gesetzliche Anwalts- und Gerichtskosten, die nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) berechnet werden, richten sich nach dem Wert des Verfahrensgegenstandes und betragen nur einen Bruchteil des Vermögenswertes, um die gestritten wird. Sie sind somit nicht nur eine notwendige, sondern auch wirtschaftlich sinnvolle Investition.

Verläuft die Scheidung konstruktiv und einvernehmlich, können sich Paare, in Abweichung zur gesetzlichen Regelung, sämtliche Kosten teilen – wenn sie eine wichtige Regel beachten: Im Kontext von Trennung und Scheidung darf ein Anwalt immer nur einen Ehepartner und nie beide vertreten, sonst macht er sich strafbar. Ist der beauftragende Partner damit einverstanden, dass gemeinsame Gespräche zu dritt geführt werden, kann so eine gemeinsame Lösung erarbeitet werden. Hier sollte allerdings eine verbindliche Kostenvereinbarung im Vorfeld getroffen werden, um eine einseitige Vorfinanzierung des beauftragenden Ehepartners zu vermeiden. Voraussetzung für eine solche Herangehensweise ist stets, dass der wirtschaftlich Schwächere den Anwalt beauftragt. Außerdem sollten die Eheleute offen und konstruktiv sowie auf Augenhöhe kommunizieren. Auf diesem Wege verhindern sie ein unnötiges "Gegeneinander" über zwei kontradiktorisch beauftragte Anwälte. Diese Lösung funktioniert am Ende nur, wenn beide Parteien kooperativ und lösungsorientiert agieren. Ist das nicht der Fall, sollten sich beide Partner frühzeitig eigene Anwälte suchen, diese aber explizit beauftragen, die Angelegenheit einvernehmlich und außergerichtlich zu klären, um Streit zu vermeiden.

Zusätzliche Möglichkeiten zur Kostensenkung

Ferner sollten Betroffene wissen, dass nicht jeder Anwalt "um‘s Eck" die beste Anlaufstelle ist. Zwar kostet die Erstberatung und auch die Vertretung nach der Rechtsanwaltsgebührenordnung bundesweit gleich viel. Doch am Ende gilt: Expertenwissen zahlt sich von Anfang an aus. Es bringt demnach wenig, zu einem allgemeinen Anwalt zu gehen, selbst wenn dieser empfohlen wurde. Auf Familienrecht spezialisierte Anwälte, ähnlich Fachärzten, bringen ganz einfach eine ungleich höhere Expertise mit, wodurch unnötiger Streit vermieden wird. Das minimiert Kosten und bringt auch bessere Ergebnisse mit sich.

Kinderspezifische Themen sollten Paare außerdem nach Möglichkeit auslagern – öffentliche Beratungsstellen oder niedergelassene Mediatoren bieten hierfür oft kostengünstigere Wege zur Erzielung von Lösungen an. Viele Anwälte begrüßen es auch, wenn sie sich auf die finanziellen Themen konzentrieren können und für die Paare bedeutet es eine erhebliche Möglichkeit der Kostenersparnis.

Ein Gesamtpaket schnüren

Die strategisch und kostengünstig klügste Vorgehensweise ist das Verhandeln eines Gesamtpaketes von Anfang an. Zum einen lässt es sich so am einfachsten verhandeln, zum anderen sind Anwalt- und Gerichtskosten progressiv, sodass die Kosten im Verhältnis zum Wert des Verhandlungpaketes am geringsten sind. Eine solche Vorgehensweise verlangt jedoch, am besten noch vor der Trennung, eine strategische Beratung über die persönliche Lebenssituation und die rechtlichen Implikationen. Dies bietet in der Form deutschlandweit einzigartig nur das Scheidungsmentoring der Rechtsanwältin, in dem sich ausschließlich Frauen sowohl mit der strategischen Vorgehensweise, den rechtlichen Grundlagen und der Verbesserung der persönlichen Verhandlungsfähigkeit beschäftigen. Aufbauend auf oder begleitend zu diesem Training kann dann die anwaltliche Beratung wesentlich kostengünstiger, effizienter und ohne strategische Fehlentscheidungen erfolgen. Eine derartige Vorgehensweise ist im Grunde genommen Goldstandard für den wirtschaftlich benachteiligten Ehepartner – der in der Regel die Ehefrau ist.

Über Martina Ammon:

Martina Ammon ist Fachanwältin für Familienrecht mit über 25 Jahren Erfahrung und hat mehr als 3.500 Familien durch Trennungen begleitet. Als Scheidungsmentorin unterstützt sie Frauen bei einer friedlichen Trennung und hat bereits über 500 Frauen geholfen, den Scheidungsprozess selbstbewusst zu meistern. Mehr Infos unter: https://martinaammon.de

Pressekontakt:

Ruben Schäfer
E-Mail: redaktion@dcfverlag.de
presse@martinaammon.de

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