Stiftung Menschen für Menschen
Weltfrauentag 2012: Menschen für Menschen betont wichtige Rolle der Frauen für den Fortschritt Äthiopiens
München (ots)
· Zahlreiche Maßnahmen der Äthiopienhilfe von Karlheinz Böhm verbessern langfristig die Situation der Frauen · Wirtschaftliche Erfolge begründen neues Selbstbewusstsein und sorgen für eine veränderte gesellschaftliche Stellung
Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März weist Karlheinz Böhms Stiftung Menschen für Menschen auf die tragende Rolle der Frau in der äthiopischen Gesellschaft und ihre hohe Bedeutung für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des ostafrikanischen Landes hin. "Aus diesem Grund ist es ein wichtiges Anliegen von Menschen für Menschen, die Position der Frauen in Äthiopien zu stärken, ihnen Zugang zu Bildung zu ermöglichen und den Grundstein für den Aufbau einer eigenen wirtschaftlichen Existenz zu legen", erläutert Almaz Böhm, Vorsitzende des Stiftungsvorstandes von Menschen für Menschen, die auch die erste Afrikanerin an der Spitze einer westlichen Hilfsorganisation ist. Die Maßnahmen von Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe reichen von der Aufklärung über Weiterbildungsmaßnahmen bis hin zur Unterstützung von Mikrokreditprogrammen. Insgesamt haben bisher 47.996 Frauen an den von der Hilfsorganisation angebotenen Schulungen teilgenommen und 17.838 Frauen mithilfe eines Mikrokredites den ersten Schritt in die wirtschaftliche Unabhängigkeit unternommen.
Hinsichtlich der Chancengleichheit zwischen Mann und Frau und der Schaffung von Perspektiven für ein besseres Leben besteht insbesondere in den ländlichen Regionen Äthiopiens noch großer Nachholbedarf. Dort leben rund 83 Prozent der Gesamtbevölkerung, alte Traditionen zur Rollenverteilung zwischen Mann und Frau sind großteils noch fest in den Köpfen verankert. Weibliche Familienmitglieder müssen schwerste körperliche Arbeiten verrichten und kilometerlange Strecken oft zu Fuß zurücklegen, um sauberes Wasser und Holz für den täglichen Bedarf nach Hause zu bringen. Gerade auf dem Land ist auch die Analphabetenrate besonders hoch, insgesamt können laut Angaben der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) über siebzig Prozent der Frauen nicht lesen und schreiben, bei den Männern sind es rund vierzig Prozent. Das durchschnittliche Heiratsalter liegt bei 17 Jahren, auf jede Frau kommen in Äthiopien laut Statistik im Laufe ihres Lebens sechs Geburten zu.
Menschen für Menschen setzt an verschiedenen Punkten an, um die Situation der Frau in Äthiopien langfristig zu verbessern. Mit dem Bau von Brunnen in unmittelbarer Nähe der Dörfer und dem Einsatz holzsparender Öfen werden die Frauen im Alltag in vielen Bereichen entlastet - und gewinnen Zeit. "Bis zu sieben Stunden, in denen sie sich anderen Tätigkeiten widmen können, kommen auf diese Weise täglich hinzu", konkretisiert Almaz Böhm. Zahlreiche Aufklärungskampagnen beschäftigen sich mit den Themen Empfängnisverhütung, Gesundheitsvorsorge und der Vermeidung von HIV-Infektionen sowie der Abschaffung der nach wie vor weit verbreiteten Genitalverstümmelung. Laut GIZ sind davon knapp drei Viertel aller Mädchen in Äthiopien betroffen.
Im Rahmen von Weiterbildungsmaßnahmen werden Frauen durch Menschen für Menschen-Mitarbeiter in den Bereichen Hauswirtschaft und Hygiene sowie zum Thema Sparen und Investieren geschult. Diese Kurse bilden auch die Grundlage für die Verteilung von Mikrokrediten, mit denen die Hilfsorganisation ganz im Sinne der Hilfe zur Selbstentwicklung Frauen den Aufbau einer eigenen wirtschaftlichen Existenz erleichtert. "Mit dieser Maßnahme haben wir schnelle Erfolge erzielen können. Die äthiopischen Frauen gehen äußerst verantwortungsbewusst mit dem ihnen zur Verfügung gestellten Geld um", betont Almaz Böhm. Sie investieren beispielsweise in den Getreide- oder Viehhandel. Andere vermieten Zimmer an Studenten oder betreiben einen kleinen Gemischtwarenladen. Die Rückzahlungsquote bei den Mikrokrediten ist mit über 95 Prozent sehr hoch.
"Mit dem wirtschaftlichen Erfolg generieren die Frauen auch ein vollkommen neues Selbstbewusstsein, mit dem sie nicht nur ihre eigene Stellung in der Gesellschaft verbessern, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zum Fortschritt des Landes leisten", so Almaz Böhm abschließend. "Um weitere Maßnahmen umsetzen zu können, ist Menschen für Menschen weiterhin auf die Unterstützung der Spenderinnen und Spender in Deutschland, Österreich und der Schweiz angewiesen."
Über Menschen für Menschen:
Am 16. Mai 1981 legte der damalige Schauspieler Karlheinz Böhm mit seiner legendären Wette in der Sendung "Wetten, dass..?" den Grundstein für seine Äthiopienhilfe. Am 13. November 1981 gründete er Menschen für Menschen. Seitdem leistet die Organisation, die Almaz Böhm heute als Vorsitzende leitet, Hilfe zur Selbstentwicklung in Äthiopien. Im Rahmen sogenannter integrierter ländlicher Entwicklungsprojekte verzahnt Menschen für Menschen gemeinsam mit der Bevölkerung Maßnahmen aus den Bereichen Bildung, Landwirtschaft, Wasser, Gesundheit, Infrastruktur und setzt sich für die soziale und wirtschaftliche Besserstellung von Frauen ein. Die Stiftung trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).
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