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Endlich mehr Schutz für Schleswig-Holsteins Pelztiere

Hamburg (ots)

Nach monatelangem Druck der Tierschutzorganisation
VIER PFOTEN e.V. hat heute das Schleswig-Holsteinische
Umweltministerium einen dringend notwendigen Erlass zur
Pelztierhaltung in Kraft gesetzt.
Den rund 35 000 Nerzen, die jedes Jahr in Schleswig-Holstein zur
Pelzproduktion gezüchtet und getötet werden, müssen zukünftig
Wasserbecken, Beschäftigungsmaterial, artgerechtes Futter und ein
mindestens 6 qm großes Gehege zur Verfügung gestellt werden. Die
bisher praktizierte tierquälerische Haltung der Tiere in winzigen
Drahtgitterkäfigen von einem Drittel Quadratmeter wird nicht mehr
toleriert.
Auslöser für die aktuelle Debatte um die Pelztierzucht war eine im
November von VIER PFOTEN durchgeführte Recherche, die die skandalöse
Haltung von mehreren hundert Nerzen in Maasholm ans Tageslicht
brachte. Mehrere Aktionen der VIER PFOTEN vor der Farm und der
Landesregierung führten zu einer Schließung der besagten Pelztierfarm
und schließlich zu dem heute in Kraft getretenen Erlass.
"Der Kieler Landtag und Umweltminister Klaus Müller haben hier
konsequent und richtig auf unsere Forderungen reagiert, um der
skandalösen Pelztierhaltung, die allen Grundsätzen des Tierschutzes
widerspricht, einen Riegel vorzuschieben," begrüßt Anette Nomann,
Pelztier-Expertin von VIER PFOTEN, den dringend notwendigen Erlass
als ersten Schritt in die richtige Richtung und als Erfolg für den
Tierschutz. Jetzt muss die Bundesregierung handeln, um endgültig
einen Schlussstrich unter die Pelztierhaltung in Deutschland zu
ziehen. "Tiere ausschließlich zur Produktion von Luxusartikeln zu
töten, ist in einem ethisch begründeten Tierschutz durch nichts zu
rechtfertigen und mit unserem Tierschutzgesetz nicht zu vereinbaren.
Deshalb fordern wir ein deutschlandweites Verbot der Pelztierzucht,
ähnlich wie es in Großbritannien bereits existiert" so Nomann. "Wir
fordern, dass die politischen Entscheidungen in Schleswig-Holstein
richtungsweisend für ein Ende der Pelztierzucht in Deutschland sind."
Gespräche zwischen VIER PFOTEN und Umweltminister Klaus Müller
zeigen, dass inzwischen auch die Landesregierung dieser Meinung ist
und eine diesbezügliche Bundesratsinitiative vorbereitet.
Zur Zeit werden jährlich in Deutschland in rund 35 Farmen über 300
000 Tiere, überwiegend Nerze, für die Pelzproduktion gezüchtet und
getötet. In Österreich wurden die Haltungsbedingungen für Pelztiere
auf Druck von VIER PFOTEN so verschärft, dass dort 1998 die letzte
Pelztierfarm schloss. Die Niederlande stehen kurz vor dem Verbot.
Ansprechpartner:
Anette Nomann, Expertin für Pelztiere, 02361/48 49 95
Beate Schüler, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 040/399 249 -30

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