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Schwarze Woche für die Wale

Hamburg (ots)

Mit der gestern zu Ende gegangenen Tagung der
Walfangkommission (IWC) in London sind die Walfänger  aus Norwegen
und Japan ihrem Ziel wieder ein Stück näher gekommen. Die
Abstimmungsergebnisse gehen mehr und mehr in ihre Richtung. Das
konsequente Einkaufen neuer Mitgliedsländer zahlt sich aus.
Entwicklungsländer, wie beispielsweise Panama, Guinea oder Marokko
wurden mit japanischen Entwicklungshilfegeldern dazu überredet in die
IWC einzutreten. Ihr Auftrag: mit dem Walfängerblock und den bereits
früher eingekauften Karibikstaaten gegen die Wale zu stimmen.
Gleichzeitig ist es den Walfangnationen mit der vorgespielten
Verhandlungsbereitschaft nicht nur gelungen, den früheren Block der
Walfanggegner aufzusplitten, selbst die großen internationalen
Umweltschutzorganisationen sind uneinig. Einige fordern inzwischen
sogar die Einführung des sogenannten RMS, eines
Walfang-Bewirtschaftungssystems mit Quotenvergabe, statt weiterhin
konsequent für das Ende des Walfangs einzutreten. Dies geschieht in
der Hoffnung, die Japaner würden sich dann daran halten; die
Geschichte der IWC zeigt jedoch, dass sich die Walfänger noch nie um
Quoten geschert haben. Während sie bei der IWC diskutieren sind ihre
Walfangflotten im Nordatlantik und Nordpazifik unterwegs und schießen
dort Hunderte von Walen trotz des internationalen Fangverbots. Mehr
als 1000 Großwale werden jährlich von den beiden Industrienationen
Japan und Norwegen abgeschlachtet, dazu kommen Tausende von
Kleinwalen und Delfinen.
"Es ist offensichtlich, wie sich die Weltgemeinschaft von den
Walfangnationen Japan und Norwegen an der Nase rumführen lässt, ohne
die eklatanten Brüche der internationalen Beschlüsse zu ahnden"
erklärt Dr. Ralf Sonntag, Walspezialist der internationalen
Tierschutzorganisation VIER PFOTEN e.V.  "Die Nervosität Japans nach
der Androhung wirtschaftlicher Sanktionen im letzten Jahr durch
Expräsident Clinton zeigt, dass dies das einzige Mittel ist, auf das
Japan reagiert."
Deshalb fordert VIER PFOTEN, dass die Mitglieder der
Walfangkommission auf das Nichteinhalten der internationalen
Abmachungen mit Wirtschaftssanktionen reagieren. Außerdem müssen sich
alle für den weiteren kompromisslosen Schutz der Wale einsetzen. Ein
Bewirtschaftungssystem jeglicher Art führt letztendlich wieder zum
Walfang großen Stils.
Es gibt weder traditionelle noch wirtschaftliche oder
wissenschaftliche Gründe, am Walfang festzuhalten. Erst im letzten
Jahr musste die Wissenschaftskommission der IWC feststellen, dass die
bisherigen Bestandsschätzungen für Wale deutlich zu hoch liegen, und
man keine Zahlen nennen kann. Auch dem Argument, Wale fräßen zuviel
Fisch  wurde von der Wissenschaftskommission klar widersprochen.
Außerdem sind die meisten Walarten schon allein durch die hohe
Giftbelastung ihrer Umwelt übermäßig stark bedroht. Die zusätzliche
Jagd ist ein unkalkulierbares Risiko für den Artbestand.
Von diesen wissenschaftlichen Argumenten abgesehen, ist die
Waljagd die inhumanste Form der Jagd, die jeglicher Form des
Tierschutzes widerspricht. Den Tieren werden Sprenggranaten in den
Bauch geschossen, die diese hochentwickelten Tiere meist nicht sofort
töten, sondern langsam und unter größten Schmerzen langsam zu Grunde
gehen lässt.
Ansprechpartner:
Dr. Ralf Sonntag, Walexperte
Telefon: 040  399249 20 oder  0171 4904829

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