Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
Vier Pfoten zum Welttierschutztag am 4. Oktober 2002: Gebt den Tieren Recht!
Hamburg (ots)
Anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober fordert die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN e.V. die wiedergewählte Bundesregierung auf, sich in der kommenden Legislaturperiode verstärkt um die Probleme des Tierschutzes in Deutschland und der Europäischen Union zu kümmern. Von den unhaltbaren Zuständen in der Massentierhaltung sind alle Verbraucherinnen und Verbraucher unmittelbar betroffen. Ein konsequentes Vorantreiben der Agrarwende ist daher nicht nur aus Tierschutz-, sondern auch aus Verbraucherschutzgründen unbedingt erforderlich.
Mit der Aufnahme des Tierschutzes in das Grundgesetz ist eine wichtige Grundlage für einen Reformprozess geschaffen worden. Der Verfassungsrang des Tierschutzes verpflichtet den Gesetzgeber zu einem effektiven Schutz der Tiere. Ohne ein Verbandsklagerecht aber können die Belange der Tiere nicht ausreichend wahrgenommen werden. "Tierschutzorganisationen können den Tieren nur dann eine Stimme verleihen, wenn sie Verstöße gegen gesetzliche Tierschutzbestimmungen auch vor Gericht überprüfen und ahnden lassen können", sagt die Geschäftsführerin der VIER PFOTEN, Dr. Marlene Wartenberg. "Die rot-grüne Regierung wird sich daran messen lassen müssen, ob sie den Tierschützern die gleichen Rechte zugesteht wie den Tiernutzern."
Soll der Tierschutz auch in den kommenden vier Jahren nachhaltig gestärkt werden, bleibt einiges zu tun. So müssen die Reformansätze in der europäischen Agrarpolitik fortgeführt und Fördermittel stärker an Maßnahmen des Verbraucher-, Tier- und Umweltschutzes gekoppelt werden. EU-Exportsubventionen für Lebendtiertransporte sollten abgeschafft und die Transportdauer auf höchstens vier Stunden beschränkt werden.
Die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung muss schnellstmöglich um artgerechte Haltungsvorgaben insbesondere für Schweine, Mastgeflügel und Kaninchen ergänzt werden. Verbraucher können derzeit keine "tierbewusste" Kaufentscheidung treffen, da sie nicht erkennen können, woher ein Produkt kommt und wie das Tier gehalten wurde. VIER PFOTEN fordert deshalb Verbraucherschutzministerin Renate Künast auf, sich für eine verbindliche europaweite Kennzeichnungspflicht für Produkte und Produktanteile tierischen Ursprungs einzusetzen.
Zugleich erinnert VIER PFOTEN die Ministerin an ihre lang angekündigte Pelztierhaltungsverordnung, die zumindest die tierschutzwidrige Käfighaltung der Pelztiere verbietet. "Renate Künast hat in ihrer kurzen Amtszeit weit mehr für den Tierschutz erreicht als ihre Vorgänger", erklärt Marlene Wartenberg. "Aber auch in der neuen Legislaturperiode werden wir uns nicht mit guten Worten, sondern nur mit guten Taten zufrieden geben."
Als eine der ersten guten Taten in der neuen Legislaturperiode erwartet VIER PFOTEN eine hessische Bundesratsinitiative für ein Verbot bestimmter Wildtierarten im Zirkus. VIER PFOTEN Regionalgruppen informieren in fünf Städten über die schlechten Haltungsbedingungen und sammeln Unterschriften für ein Verbot.
Weitere Informationen erhalten Sie bei VIER PFOTEN: Beate Schüler Pressesprecherin Tel.: 040/399 249 -31 oder 0170/55 08 261 E-Mail: beate.schueler@vier-pfoten.de Internet: www.vier-pfoten.de
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