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Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz

Verheerende Zustände in der Kaninchenhaltung
Behörden handeln nicht

Potsdam (ots)

Aktivisten der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN
protestieren heute morgen vor dem Eingang zum Ministerium für
Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg
gegen die Untätigkeit der Behörden im Fall "Kaninchen-Franke". Ein
stark vergrößertes Foto von einem todkranken Kaninchen aus dem Stall
von Wilfried Franke in Lentzke belegt die üblen Zustände in der
kommerziellen Kaninchenhaltung. Vor dem Bild sitzen drei Aktivisten
und halten sich Augen, Ohren und den Mund mit den Händen zu. Mit der
bekannten Pose der "drei Affen" kritisieren sie das Verhalten der
verantwortlichen Behörden angesichts der offensichtlichen Missstände.
Am 1. November hat VIER PFOTEN Anzeige gegen den Kaninchenhalter
Wilfried Franke wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet
und den Behörden belastendes Filmmaterial aus dem Zuchtstall
vorgelegt. Es zeigt Reihen von engen Drahtgitterkäfigen mit Böden
ohne Einstreu, unzumutbare hygienische Bedingungen, unbehandelte
kranke Tiere sowie eine nicht artgemäße Fütterung.
"Es gibt in Deutschland keine gesetzlichen Vorschriften für die
Haltung von Kaninchen. Maßstab muss daher das Tierschutzgesetz sein,
gegen das bei Kaninchen-Franke massiv verstoßen wird", erklärt
Michaela Braun, Nutztier-Expertin von VIER PFOTEN. Der von der
Polizei gerufene Amtstierarzt sah jedoch keinen Grund zur
Beanstandung.
Anfang Dezember forderte VIER PFOTEN den zuständigen Minister
Wolfgang Birthler auf, die Missstände bei Kaninchen-Franke umgehend
zu beheben und sich für eine tierschutzgerechte Kaninchenhaltung
einzusetzen.
"Bis heute liegt uns keine Stellungnahme der zuständigen Behörden
vor", beklagt Michaela Braun. "Obwohl die Kaninchen hier
offensichtlich nicht artgemäß gehalten werden, geschieht nichts. Die
Behörden handeln offensichtlich nach dem Motto: Nichts hören, nichts
sehen, nichts sagen. Minister Birthler muss endlich seine
Verantwortung im Tierschutz wahrnehmen und dafür sorgen, dass
Missstände wie im Betrieb Franke schnellstens der Vergangenheit
angehören. Ohne klare, gesetzliche Vorgaben für die Haltung von
Kaninchen handelt jeder nach eigenem Ermessen - auf Kosten der
Tiere."
VIER PFOTEN fordert die Abschaffung der Käfighaltung für Kaninchen
und die ausschließliche Haltung von Gruppen auf größerer Fläche, wenn
möglich im Freiland. Auch in der Umstellungsphase muss den Tieren so
viel Raum zur Verfügung stehen, dass zumindest die Grundbedürfnisse
befriedigt werden können. Um die Situation in der Kaninchenproduktion
unter Kontrolle zu bringen, wäre auch eine Meldepflicht unter Vorlage
eines Sachkundenachweises dringend erforderlich.
Ansprechpartner vor Ort:
Michaela Braun, 
Kampagnenleiterin Nutztiere , 
Tel.: 0160-90559482/ 040 - 399 249 52 (Büro)
Fotos und TV-Material bei Martina Hasselberg, Öffentlichkeitsarbeit.
Tel.: 040 - 399 249 34

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