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Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz

ALDI Nord entscheidet sich gegen den Verkauf von Käfigeiern
Meilenstein für den Tierschutz bei Legehennen

Hamburg (ots)

Der Handelsriese ALDI-Nord plant spätestens zum
Februar 2006 völlig auf den Verkauf von Eiern aus Käfighaltung zu
verzichten. Diese Entscheidung betrifft sowohl Eier aus herkömmlichen
Käfigen als auch Eier aus sogenannten ausgestalteten Käfigen.
Deutlich vor dem gesetzlich festgelegten Ende der Käfighaltung am
1.1.2007 wird damit einer der größten deutschen
Einzelhandels-Konzerne den kompletten Umstieg auf Eier aus
alternativen Haltungssystemen abgeschlossen haben.
Fünf namhafte Tierschutz-Organisationen
- Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner 
     e.V., 
   - PETA-Deutschland e.V., 
   - PROVIEH - Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V., 
   - Stiftung Albert Schweitzer für unsere Mitwelt und
   - VIER PFOTEN e.V.
engagieren sich seit einem Jahr in der Initiative "Handeln mit 
Gewissen" für ein Umdenken des Handels in Bezug auf den Verkauf von 
Käfigeiern. Gespräche Anfang Juli 2003 zwischen der Initiative und 
ALDI Nord zeigten weitgehende Übereinstimmung in der Beurteilung der 
Problematik der Batteriekäfighaltung. ALDI Nord beabsichtigt daher, 
auf den Verkauf von Eiern aus solchen Haltungen spätestens nach 
einer Übergangsfrist von 32 Monaten völlig zu verzichten.
"Wir begrüßen die Entscheidung ALDIs ausdrücklich und gehen davon 
aus, dass sie Signalwirkung auf die anderen großen deutschen 
Handelsunternehmen haben wird", sagt Rechtsanwalt Wolfgang 
Schindler, Sprecher der Initiative. "Auch Unternehmen wie Rewe, 
Metro, Lidl oder Edeka müssen nun endlich ihr Handeln an ethischen 
Maßstäben ausrichten. Für Eier aus tierquälerischer Käfighaltung 
darf es keinen Platz in den Regalen geben." Optimismus ist 
angebracht, wie sich am Beispiel der Niederlande zeigt. Dort hat 
bereits die Mehrheit der großen Handelsketten - darunter auch ALDI 
und Lidl - angekündigt, in Zukunft auf den Verkauf von Käfigeiern zu 
verzichten.
Ohne überzeugende Sachargumente wollen die Länder Niedersachsen
und Mecklenburg-Vorpommern diese positive Entwicklung zu mehr
Tiergerechtigkeit und Gesetzmäßigkeit aufhalten. Auf der am 24.
September 2003 in Rostock beginnenden Agrarministerkonferenz der
Länder soll der Zulassung der Mogelpackung "modifizierter Käfig" der
Weg geebnet werden. Diesen Plänen fehlt allerdings jeder Beifall.
Nicht nur 88 Prozent der VerbraucherInnen sprechen sich für einen
schnellstmöglichen Ausstieg aus jeglicher Käfighaltung aus, wie eine
Umfrage der Initiative im März diesen Jahres gezeigt hat. Auch beim
deutschen Einzelhandel ist ein Prozess des Umdenkens voll im Gange.
Dies wird dem Absatz von Eiern aus Boden- und Freilandhaltung einen
enormen Schub versetzen. Die deutschen Eiererzeuger sollten daher
verstärkt in alternative Haltungsformen investieren, anstatt weiter
das Verbot der tierquälerischen Legebatterien zu beklagen.
"Es wird wieder einmal deutlich, dass die verantwortlichen 
Agrarminister Hans-Heinrich Ehlen und Till Backhaus die Interessen 
der Agrar-Industrie vertreten, unabhängig von dem seit 30 Jahren 
geltenden Tierschutzgesetz" so Schindler abschließend. "Dem 
gesetzwidrigen Vorhaben dieser Bundesländer werden sich die 
Mitglieder der Initiative mit aller Macht entgegenstellen."

Pressekontakt:

Weitere Informationen beim Sprecher der Initiative
Rechtsanwalt Wolfgang Schindler, Tel.: 089 / 7146109

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