Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
Wildtiere sind keine "Stars in der Manege"
Hamburg/München (ots)
Am 6. Dezember wird die Sendung "Stars in der Manege" im Kronebau in München aufgezeichnet. Wie jedes Jahr wirken dabei neben vielen Künstlern, Artisten und Prominenten auch Wildtiere wie Elefanten, Tiger und Löwen mit. VIER PFOTEN kritisiert den Auftritt der Exoten in der Show als nicht tierschutzkonform und fordert, zukünftig auf Wildtiere zu verzichten.
Erst vor wenigen Wochen hat der Bundesrat für ein grundsätzliches Verbot von Wildtieren im Zirkus gestimmt. Die Mehrheit der Bundesländer hat erkannt, dass die Haltung von Wildtieren im Zirkus mit zahlreichen Problemen verbunden und mit dem Tierschutzgesetz nicht in Einklang zu bringen ist.
"Vor dem Hintergrund dieser öffentlichen Diskussion und der politischen Entscheidung ist es völlig unverständlich, dass dieses Jahr erneut Wildtiere in der ARD-Sendung auftreten sollen", betont Robert Kleß, Wildtier-Experte bei der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. "Diese Tiere leiden unter den Bedingungen im Zirkus und dem Spektakel in der Manege."
Elefanten, Tiger und Löwen sind Wildtiere, auch wenn sie in menschlicher Obhut aufgewachsen sind. Ihre Bedürfnisse nach artgemäßer Bewegung und Beschäftigung können im Zirkus nicht befriedigt werden. So brauchen Elefanten für ihr Wohlbefinden den Kontakt zu Artgenossen und eine reich strukturierte Umgebung, in der sie sich frei bewegen und beschäftigen können. Tiger sind ebenfalls sehr bewegungsfreudig und benötigen beispielsweise Kletter- und Versteckmöglichkeiten, Kratzbäume und Spielmöglichkeiten sowie Wasser zum Schwimmen und Baden.
"Ein fahrendes Zirkusunternehmen kann diese Voraussetzungen nicht erfüllen. Die Arbeit in der Manege und die Dressuren, die den Tieren allzu oft völlig artuntypische Verhaltensweisen abverlangen, bieten keinen Ausgleich für den Bewegungs- und Beschäftigungsmangel. Zudem bedeuten das häufige Umherreisen, die ständig wechselnde Umgebung und der Lärm in der Manege keineswegs eine willkommene Abwechslung, sondern Stress, unter dem die Tiere zusätzlich leiden", erklärt Robert Kleß.
VIER PFOTEN fordert deshalb ein grundsätzliches Haltungsverbot von Wildtieren im Zirkus. Dieses Verbot muss mit einer angemessenen Übergangsfrist versehen werden, um den Zirkusbetreibern Zeit für die notwendige Umorientierung zu geben und geeignete Unterbringungsmöglichkeiten für die Tiere zu prüfen und gezielt auszubauen. Unerlässlich ist aber, dass ab sofort keine neuen Wildtiere zugekauft oder gezüchtet werden dürfen.
Weitere Informationen bei VIER PFOTEN: Robert Kleß Wildtier-Kampaigner Tel.: 040 399 249-60 oder 0151-12154657
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