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Gespräche über artgemäße Haltung für Legehennen scheitern am Wiederstand der Käfiglobby
BMVEL-Arbeitsgruppe Kleinvoliere tagt ohne Ergebnis

Hamburg (ots)

Heute hat die vom Bundesministerium
für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft berufene
Arbeitsgruppe Kleinvoliere über zukünftige Haltungsformen für
Legehennen getagt, ohne dass eine Einigung erzielt wurde. Zuvor
wurden verschiedene Varianten einer Kleinvoliere diskutiert. Die
internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN lehnt Kleinvolieren
als dreiste Mogelpackung ab, da eine annähernd artgemäße
Hühnerhaltung auch in diesen Käfigtypen nicht möglich ist.
Bei der zweiten Sitzung der Arbeitsgruppe Kleinvoliere sind am
heutigen Montag in Bonn sogenannte Eckpunkte für tierschutzgerechte
Anforderungen an eine Kleinvolierenhaltung beraten worden. Die
Erarbeitung von Eckpunkten war auf der Agrarministerkonferenz im März
2004 beschlossen worden. Das Treffen, an dem Vertreter von Bund und
Ländern, die Geflügelverbände sowie Tierschutzorganisationen
teilgenommen haben, wurde ohne Ergebnis beendet.
"Auf Drängen der Bundesländer sollte ein Kompromiss zwischen
Käfig- und Volierenhaltung erarbeitet werden, der ein Entgegenkommen
an die Forderungen der Eiererzeuger dargestellt hätte", erklärt VIER
PFOTEN Nutztier-Kampaigner Thomas Pietsch. Die Basis für die
Gespräche bildeten aktuelle Forschungen der Bundesforschungsanstalt
für Landwirtschaft. Diese zeigen, dass in den bisherigen
ausgestalteten Käfigen aufgrund des Platzmangels und der ungenügenden
Strukturen keine verhaltensgerechte Hühnerhaltung möglich ist. "Da
die Lobbyisten der Eierindustrie aber nach wie vor auf den alten
Käfiggrößen bestehen, war nicht einmal der von den Ländern
angestrebte Minimal-Kompromiss möglich", so Pietsch.
VIER PFOTEN würdigt im Grundsatz die Bemühungen des
Verbraucherschutzministeriums, tragfähige Lösungen für alle
Beteiligten zu finden. Die Modelle für eine Kleinvoliere sind jedoch
aus Tierschutzsicht unzureichend. "Die Kleinvoliere stellt bislang
nur eine weitere Käfigvariante dar, die den Verbrauchern unter einem
irreführenden Namen untergeschoben werden soll", sagt Thomas Pietsch.
"Wie alle anderen Käfigsysteme auch, wird sie den Anforderungen des
Staatszieles Tierschutz und des Tierschutzgesetzes bei der
Hennenhaltung nicht gerecht". Den Ansprüchen der Hühner genügen nur
Ställe, in denen sie im Sand baden, scharren und fliegen können. Dies
ist nur in alternativen Haltungen wie der Freiland- und Bodenhaltung
möglich.
VIER PFOTEN appelliert an Bundesministerin Künast, in jedem Fall
an dem generellen Käfigverbot zum Jahr 2007 festzuhalten. Denn der
Ausstieg aus der Käfighaltung hat großen Symbolwert für die gesamte
Agrarwende der rot-grünen Bundesregierung. "VIER PFOTEN wird das
Verbraucherschutzministerium weiterhin bei der Aufrechterhaltung des
Käfigverbotes unterstützen", so Pietsch. "Faule Kompromisse, die
einzig den Interessen der Eierindustrie dienen, werden die
Organisationen des Tier- Umwelt- und Verbraucherschutzes nicht
tatenlos hinnehmen."
Weitere Informationen bei VIER PFOTEN:
Fachinformationen, Thomas Pietsch, Nutztier-Kampaigner, Tel. 040 -
399 249 -50, 0171 4910784
Bild- und Videomaterial zur Käfighaltung: Beate Schüler,
Pressesprecherin, Tel.: 040 - 399 249 -31

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