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Pelztierhaltung in Deutschland - ein Auslaufmodell
VIER PFOTEN überreicht Gutachten an Bundesministerin Künast

Berlin/Hamburg (ots)

Anlässlich der bevorstehenden
Verabschiedung einer Verordnung zum Schutz von Pelztieren überreicht
die Geschäftsführerin von VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz, Dr.
Marlene Wartenberg, heute ein aktuelles Rechtsgutachten zur
Pelztierhaltung an die Bundesministerin für Verbraucherschutz,
Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast.
Im Mai 2005 hat die Bundesregierung einen Verordnungsentwurf mit
teils deutlich verbesserten Vorgaben für die Pelztierhaltung
vorgelegt. So soll jedem Nerz in Zukunft mindestens ein Quadratmeter
Käfigfläche und ein kleines Schwimmbecken zur Verfügung stehen.
Füchse erhalten ebenfalls deutlich mehr Platz und sollen graben
können. "Der Entwurf verdeutlicht die Bemühungen der Bundesregierung,
dem Tierschutz bei der Pelztierhaltung mehr Gewicht zu verleihen",
erklärt Marlene Wartenberg.
Das aktuelle Rechtsgutachten von VIER PFOTEN belegt, dass sogar
weitergehende Schritte möglich sind. So wäre auch in Deutschland,
insbesondere nach Aufnahme des Tierschutzes in die Verfassung, ein
generelles Verbot der Pelztierhaltung realisierbar. In Österreich und
Großbritannien ist die Pelztierhaltung bereits ohne Einschränkung
gesetzwidrig. "Pelztiere sind Wildtiere, die unter den Bedingungen
der Farmhaltung erheblich leiden. Das Tierschutzgesetz setzt jedoch
einen vernünftigen Grund voraus, wenn Tieren Schmerzen, Leiden oder
Schäden zugefügt werden. Die Nachfrage nach luxuriösen Modeartikeln,
die einer kleinen Käuferschicht als Statussymbol dienen, stellt
keinen vernünftigen Grund im Sinne des Tierschutzgesetzes dar.
Deshalb hält VIER PFOTEN an seiner Forderung fest und wird weiter für
ein Verbot der Pelztierzucht arbeiten, auch wenn es heute politisch
noch nicht durchsetzbar ist", sagt Marlene Wartenberg.
Vor diesem Hintergrund enthält der Entwurf einen bitteren
Wermutstropfen, denn er räumt den knapp 30 Nerzfarmen
Übergangsfristen von bis zu zehn Jahren ein. Diese Fristen
berücksichtigen die aktuelle Rechtssprechung zum Tierschutz nicht
angemessen. VIER PFOTEN wird sich deshalb bei der anstehenden
Beratung des Vorschlages im Bundesrat für eine deutliche Verkürzung
der Fristen einsetzen.
Anlässlich der heutigen Übergabe fordert VIER PFOTEN Ministerin
Künast auf, sich auf nationaler und europäischer Ebene für ein Verbot
der Pelztierhaltung einzusetzen. "Da die neuen Haltungsstandards
nicht kostenneutral sind und letztlich die Wirtschaftlichkeit der
Pelztierhaltung in Deutschland in Frage stellen, wäre ein generelles
Verbot aus unserer Sicht der konsequentere Weg", erläutert Marlene
Wartenberg abschließend.
Weitere Informationen bei VIER PFOTEN:
Thomas Pietsch, Wildtier-Experte
Tel.: 040/399 249 -50 oder 0171/4910784
Beate Schüler, Pressesprecherin
Tel.: 040/399 249 -66 oder 0170/550 82 60
e-Mail:  beate.schueler@vier-pfoten.de

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