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Französische Nationalversammlung erklärt Stopfleber zum nationalen Kulturgut und rechtfertigt so Tierquälerei

Hamburg (ots)

Frankreichs Enten und Gänse werden auch weiterhin
für die Erzeugung tierquälerischer Delikatessen leiden müssen. Letzte
Woche entschied die Nationalversammlung per Änderung des
Landwirtschaftsgesetzes, dass es sich bei Stopfleberpastete um ein
schützenswertes Kulturgut handele. "Mit dem Beschluss wird eine für
die Tiere außergewöhnlich grausame Produktionsmethode hoffähig
gemacht und zum Kulturgut hochstilisiert", erklärt Dr. Marlene
Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN.
Zur Fettlebererzeugung werden Gänse und Enten gezielt krank
gefüttert. Während der zwei bis drei Wochen dauernden Stopfperiode
werden die Tiere in winzige Einzelboxen gesperrt, die kaum größer
sind als sie selbst. Die Nahrung wird ihnen mit Metallrohren
maschinell direkt in den Magen gepumpt bis die Leber auf die
zehnfache Größe angeschwollen ist. Am Ende der Zwangsmast können sich
die Tiere kaum noch bewegen und drohen zu ersticken. In Deutschland
ist die Zwangsmast als Tierquälerei verboten.
"Mit dieser Entscheidung verhindert Frankreich die kulturelle
Integration in einem vereinten Europa. Der Beschluss wird bei vielen
europäischen Bürgerinnen und Bürgern Unverständnis oder gar Abscheu
auslösen", sagt Marlene Wartenberg. "Er handelt sich hier vielmehr um
den Kniefall der Nationalversammlung vor der mächtigen französischen
Landwirtschaftslobby."
Das tierquälerische Stopfen von Enten und Gänsen hat in Frankreich
Tradition und ist mit 15.000 Stopfleberproduzenten auch ökonomisch
bedeutend. Frankreich ist mit Abstand der größte Erzeuger und
erreicht einen Weltmarktanteil von rund 90 Prozent. Die Pasteten
werden überwiegend exportiert. Spanien war im vergangenen Jahr mit
gut 800 Tonnen Hauptabnehmerland. Deutschland befand sich mit 123
Tonnen auf Platz fünf.
VIER PFOTEN fordert die Verbraucherinnen und Verbraucher auf,
diese tierfeindliche Entscheidung zum Anlass zu nehmen, auf
Stopfleberprodukte ganz zu verzichten. "Nur mit dieser Reaktion
können die Verbraucher aufzeigen, dass Tierquälerei für sie keinen
kulturellen Wert besitzt und der Stopfleber-Lobby würde der Jubel im
Halse stecken bleiben", so Wartenberg abschließend.
Presserückfragen an VIER PFOTEN:
Beate Schüler, Pressesprecherin, 
Tel.: 040/399 249-66
e-Mail:  Beate.Schueler@vier-pfoten.de

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