Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
Vogelgrippe-Verdachtsfall bei Gänsebestand in Sachsen
VIER PFOTEN warnt: kein voreiliges Töten gesunder Tiere
Hamburg (ots)
Nachdem heute im sächsischen Muldentalkreis in einem Gänsebestand der Verdacht auf Vogelgrippe aufgetaucht ist, warnt VIER PFOTEN vor übereilten Massentötungen. "Beim letzten Verdachtsfall in Bayern wurden tausende gesunder Tiere voreilig getötet, da man das endgültige Testergebnis nicht abwarten wollte. VIER PFOTEN lehnt die Massentötung gesunder Geflügelbestände kategorisch ab", erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz.
Anlässlich des neuen Verdachtfalls in Deutschland, fordert VIER PFOTEN die zuständigen Behörden zu einem besonnenem Vorgehen auf. "Blinder Aktionismus auf Kosten der Tiere, wie zuletzt bei der übereilten Keulung gesunder Enten in einem bayerischen Mastbetrieb, leistet keinen Beitrag zur Seuchenbekämpfung", sagt Marlene Wartenberg. "Die Tötung nachweislich infizierter Tiere kann aus Tierschutzsicht nur als letztes Mittel erfolgen". Wenn diese Tiere tatsächlich getötet werden müssen, sollten unabhängige Kontrolleure bei Tötungsaktionen einen Beobachterstatus erhalten und prüfen, ob die Tötungsmethoden und deren praktische Umsetzung tierschutzgerecht und so schmerzfrei wie möglich sind. Es muss eine größtmögliche Leidensfreiheit der Tiere garantiert werden.
Bei einem Ausbruch der Vogelgrippe in einem Nutzgeflügel-Stall, muss der Bestand nach dem deutschen Tierseuchengesetz getötet und eine Schutzzone eingerichtet werden. Es ist jedoch Abwägungssache, ob die verantwortliche Landesbehörde innerhalb der Schutzzone die Keulung sämtlichen Geflügels, also auch gesunder Bestände, anordnet oder nicht. Mit einer konsequenten Abschottung, dem Verbot sämtlicher Transportaktivitäten und entsprechenden Desinfektionsmaßnahmen kann eine Ausbreitung der Seuche genauso gut verhindert werden.
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