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VIER PFOTEN: Eisbär Knut darf nicht eingeschläfert werden

Hamburg (ots)

Seit heute wird in verschiedenen deutschen Medien
die Frage diskutiert, ob das im Berliner Zoo geborene Eisbären-Junge 
Knut hätte eingeschläfert werden sollen. Begründet wird diese 
Einschätzung damit, dass die Handaufzucht nicht artgemäß sei und der 
Bär sich zu sehr an den Menschen gewöhne. Die Tierschutzorganisation 
VIER PFOTEN lehnt die Einschläferung von Eisbär Knut strikt ab. "Aus 
Tierschutzsicht dürfen Jungtiere nicht mit dem Leben für Fehler 
büßen, die in der Verantwortung der Zoos liegen", erklärt 
Diplom-Biologe Thomas Pietsch, Wildtier-Experte von VIER PFOTEN.
"Eine Einschläferung von Knut wäre rechtlich fragwürdig, denn das 
Deutsche Tierschutzgesetz fordert für das Töten von Tieren einen 
"vernünftigen Grund". Nach § 17 Nr. 1 Tierschutzgesetz wird mit 
Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer 
ein Wirbeltier "ohne vernünftigen Grund" tötet", erklärt Thomas 
Pietsch, Wildtier-Experte von VIER PFOTEN. Führende Rechtsexperten 
vertreten die Auffassung, dass die Tötung überzähliger Jungtiere in 
Zoos keinen "vernünftigen Grund" im Sinne des Tierschutzgesetzes 
darstellt.
Generell sieht VIER PFOTEN die Nachzucht von Wildtieren in Zoos 
kritisch. Werden Jungtiere nur als Publikumsmagneten eingesetzt, um 
später still entsorgt zu werden, sind Nachzuchten grundsätzlich 
abzulehnen. Zoos müssen Maßnahmen zur Verhinderung der Fortpflanzung 
treffen, wenn der Nachwuchs nicht artgemäß untergebracht werden kann.
Dies gilt vor allem für exotische Wildtiere mit hohen Ansprüchen an 
eine tiergerechte Haltung. "Für Knut bedeutet dies, dass er in einem 
Gehege untergebracht werden muss, das ihm die Ausübung seines 
natürlichen Verhaltens ermöglicht", sagt Pietsch.
Die Tierschutzstiftung VIER PFOTEN betreibt in Deutschland, 
Österreich und Bulgarien Auffangstationen für Braunbären aus 
menschlicher Obhut. Dort wird ehemaligen Zirkusbären, Tanzbären und 
Bären aus privater Haltung ein Leben unter artgemäßen Bedingungen 
ermöglicht. In allen VIER PFOTEN-Bärenparks wird die Fortpflanzung 
der Tiere verhindert. In Rumänien unterhält VIER PFOTEN ein 
Auswilderungsprojekt für verwaiste Braubären-Junge.
Presserückfragen:
Beate Schüler
Pressesprecherin
Tel.: +49-40-399 249-66
E-Mail:  Beate.Schueler@vier-pfoten.de
Informationen auch unter:
www.vier-pfoten.de
www.baerenwald-mueritz.de

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