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Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz

Internationaler Tag des Versuchstiers - VIER PFOTEN mahnt erneut die anhaltend schlechte Situation der Versuchstiere an

Brüssel/Hamburg (ots)

Verbesserungsmöglichkeiten in der bevorstehenden Überarbeitung der
   Europäischen Tierversuchsrichtlinie
Heute jährt sich der "Internationale Tag des Versuchstiers". 
Dieser soll daran erinnern, dass derzeit jährlich nach wie vor rund 
10 Millionen Versuchstiere in Europas Laboren leiden und sterben.
An dieser Zahl könnte sich jedoch bald etwas ändern: Derzeit wird 
die Richtlinie 86/609/EEC zum "Schutz der für Versuche und andere 
wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere" überarbeitet - zum ersten
Mal seit 21 Jahren! Diese Aktualisierung ist angesichts der 
fortgeschrittenen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Empfindungs- 
und Leidensfähigkeit von Tieren dringend geboten. Es überrascht 
durchaus, dass die Bundesregierung in ihrem so eben erschienenen 
Tierschutzbericht 2007 mit keinem Wort auf diese anstehende Revision 
eingeht, und dies vor dem Hintergrund deutlich gestiegener Zahlen 
verbrauchter Tiere.
VIER PFOTEN sieht hier die Möglichkeit, in drei Bereichen 
Veränderungen im Interesse des Tierschutzes zu bewirken. Damit könnte
ein wichtiger Schritt zur Reduzierung und gänzlichen Abschaffung von 
Tierversuchen gesetzt werden. "Erstens verlangen wir von politischen 
Entscheidungsträgern ein klares Bekenntnis zum Ersatz von 
Tierversuchen durch Alternativmethoden. Wir setzen uns dafür ein, 
dass die Entwicklung tierleidfreier Alternativen verstärkt gefördert 
wird diese umgehend anstelle von Tierversuchen zugelassen werden", 
sagt Maria Purzner, Versuchstier-Expertin bei VIER PFOTEN.
Ein zweiter, natürlich zentraler Punkt ist der verstärkte Schutz 
des Versuchtiers. Die Haltungsbedingungen müssen verbessert werden, 
wie auch der Umgang und die Pflege des Tieres in seinem kurzen 
Dasein, um das Leid so gering wie möglich zu halten. "Versuchstiere 
sind in den Ländern mit Tierschutzgesetz - wie Deutschland - von 
dieser Gesetzgebung ausgenommen. Für sie gelten gänzlich andere 
Haltungsbedingungen als für ihre Artgenossen in Privathaltung. Hier 
wird also mit zweierlei Maß gemessen - und die Tiere leiden 
qualvoll."
Der dritte - wichtige - Teilbereich betrifft die Transparenz von 
Tierversuchen nach außen. "Derzeit werden zum Beispiel Tiere, die für
Organentnahmen getötet werden oder Embryonen, an denen geforscht 
wird, in den Statistiken nicht mitgezählt. Die tatsächliche Zahl der 
Tiere, die in Versuchen leiden müssen, ist de facto also um ein 
Vielfaches höher als es in den jährlichen Veröffentlichungen 
dargestellt wird. Auch die Tiere, die etwa bei der Zucht gentechnisch
veränderter Tiere entstehen, werden statistisch nicht erfasst. Hier 
sprechen die Statistiken von einer Quote von 0,1-10%. Dies bedeutet 
zum Beispiel, dass für eine Maus, die tatsächlich Tumore bekommt, bei
der Zucht zehn bis hundert Mäuse geboren werden, die schlicht 
entsorgt werden. Die Bevölkerung hat das Recht, die Wahrheit zu 
erfahren", sagt Purzner weiter.
Mit der Überarbeitung der Richtlinie 86/609 der EU bietet sich 
also eine Chance, zumindest einen Teil des Tierleids zu lindern. 
Langfristiges Ziel bleibt der vollständige Ersatz von Tierversuchen.
Rückfragehinweise:
Maria Purzner, Labortier-Expertin, +43-664-180 13 13,  
maria.purzner@vier-pfoten.org
Beate Schüler, Pressesprecherin, 040 399 249 66,  
beate.schueler@vier-pfoten.org

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