All Stories
Follow
Subscribe to dataMatters GmbH

dataMatters GmbH

RWTH-Startup dataMatters: Hitze-Schutzschild gegen Erderwärmung zum Schutz der Bevölkerung

RWTH-Startup dataMatters: Hitze-Schutzschild gegen Erderwärmung zum Schutz der Bevölkerung
  • Photo Info
  • Download

RWTH-Startup dataMatters: Hitze-Schutzschild gegen Erderwärmung zum Schutz der Bevölkerung

  • Die Stadt Dormagen zwischen Köln und Düsseldorf baut sich zur Smart City um, spürt innerstädtische Hitze-Hotspots auf und bereitet den Bevölkerungsschutz vor. Vergleichbare Projekte gibt es in Singapur, Tokio, Athen, Los Angeles und Melbourne.
  • Smart-City-Experte Dr. Daniel Trauth von dataMatters: „Vorreiter einer globalen Entwicklung.“
  • Vortrag von Dr. Daniel Trauth „KI in der realen Welt“ beim Diplomatic Council am 25. März in Frankfurt am Main: www.diplomatic-council.org/de/ki-in-der-realen-welt

Dormagen/Hürth, 11. März 2025 – Die Stadt Dormagen, zwischen Köln und Düsseldorf gelegen, rüstet sich gegen künftige Hitzewellen, wie sie angesichts der Klimaveränderungen wahrscheinlich immer häufiger und heftiger auftreten werden. Hierzu wurde das Kölner Unternehmen dataMatters, eine Ausgründung aus der RWTH Aachen beauftragt, Hitzesensoren an zahlreichen Standorten im Stadtgebiet anzubringen. Die ermittelten Messwerte werden regelmäßig per Funk an eine urbane Datenplattform in einem Rechen­zentrum übertragen und dort durch eine Künstliche Intelligenz (KI) ausgewertet. Die KI soll Vorschläge unterbreiten, wo im Stadtgebiet Klimaanpassungsmaßnahmen helfen können, ein übermäßiges Aufheizen zu verhindern und dadurch die Bevölkerung besser zu schützen. Das Projekt wird gemeinsam von der Stadt und der Stadtmarketing- und Wirtschafts­förderungsgesellschaft Dormagen (SWD) zusammen mit dataMatters durchgeführt.

Dr. Daniel Trauth, Geschäftsführer der dataMatters GmbH, ordnet ein: „Der urbane Klimaschutz ist ein typisches Beispiel für das Zusammenbringen moderner KI-Systeme mit der realen Welt. Bei allen diesen Projekten dienen Sensoren dazu, die wahren Verhältnisse in einer Stadt oder auch in einer Fabrik oder einem Gebäude zu erfassen, die Messwerte in einem Datenraum zu sammeln und dort durch Künstliche Intelligenz analysieren zu lassen. Man spricht von Smart Cities, Smart Factories oder Smart Buildings.“

Smarte Straßenlaternen erfassen alles

In Dormagen sind bereits 54 Sensorboxen im Stadtgebiet verteilt, weitere 46 sollen bis Jahresende folgen. Der Clou: Die grauen Kästen von der Größe eines Schuhkartons erfassen nicht nur die Temperatur, sondern messen auch viele weitere umweltrelevante Werte wie Luftfeuchtigkeit, CO2-Belastung, Feinstaub und Lautstärke. Kaum zu glauben: Nebenbei zählen die Sensoren auch noch, wie viele Fußgänger, Radfahrer oder Autos vorbeikommen. Hierzu sind die Boxen in etwa drei Meter Höhe an Straßenlaternen montiert, um stets den Überblick zu behalten. So kann das städtische Sensornetz nicht nur Hitze-Hotspots aufspüren, sondern auch Stellen mit übermäßig starker Verkehrsbelastung identifizieren. An allen „smarten Laternen“ klebt in Brusthöhe ein Sticker mit einem QR-Code. Inter­essierte Bürger können darüber mit ihrem Smartphone weiterführende Informationen erhalten. Per­sonenbezogene Daten werden an keiner Stelle erhoben.

„Eine Laterne, die viel mehr kann als nur die Straße beleuchten, ist ein pfiffiges Beispiel für die kommunale Smartisierung“, sagt Dr. Daniel Trauth über das Dormagener Projekt. Sein Unternehmen dataMatters hatte erst kürzlich viel Aufmerksamkeit erfahren, als es in der nur 25 Kilometer entfernten Stadt Hürth öffentliche Abfallbehälter mit Füllstandsensoren ausgerüstet hat. Mit KI-Hilfe wird dort ermittelt, welche Route die Müllwagen zum Leeren der Behälter am besten nehmen sollen. Durch die Dynamisierung der zuvor festen Route werden Leerfahrten vermieden, was rund 20 Prozent Kosten einspart und die CO2-Emissionen um etwa 30 Prozent verringert.

Bessere Nutzung von Ressourcen im Fokus

Auch in Dormagen geht es neben dem Bevölkerungsschutz um die bessere Nutzung von Ressourcen. So wurden über die Laternen-Boxen hinaus auch Raumsensoren in zwei Kindertagesstätten sowie im Technischen Rathaus installiert. Die dort ermittelten Messwerte werden ebenso wie von den Laternen per Funk an die urbane Datenplattform übertragen und mittels Künstlicher Intelligenz analysiert. Dadurch lassen sich beispielsweise Erkenntnisse über das optimale Heiz- und Lüftungsverhalten gewinnen, um Energie zu sparen, die Umwelt zu schonen und die kommunalen Kosten zu senken.

„Perspektivisch geht es darum, nicht nur einzelne Städte smarter zu machen, sondern die Smart Cities auch untereinander zu verbinden“, zeichnet Dr. Daniel Trauth das umfassende Bild einer inter-kommunalen Vernetzung auf. Das Bundesland Nordrhein-Westfalen hat hierzu das Förderprojekt „DatenMarktplatz.NRW“ ins Leben gerufen, das den Aufbau eines regionalen Datenökosystems anstrebt. Dormagen hat diesbezüglich bereits die Kooperation mit den Nachbarstädten Hürth und Grevenbroich aufgenommen. Um die umliegenden Kommunen für das Thema Smartisierung zu sensibilisieren, hat Dormagens Bürgermeisters Erik Lierenfeld kurzerhand je einen Raumsensor an die Stadtoberhäupter aus der Kreisgemeinschaft geschickt. Er erklärt: „Im interkommunalen Vergleich wird viel über Benchmarks gesprochen. Über das Tauschen von Daten – auch über die Stadtgrenzen hinweg – können wir einen Wissenstransfer organisieren, der allen Kommunen zugutekommt. Ganz nebenbei entsteht so ein Datenökosystem, das mittel- bis langfristig auch Wertschöpfung für die Region bringen wird.“ Dr. Daniel Trauth bezeichnet ihn als „deutschen Pionier einer neuen Generation der Smart Cities.“ Vergleichbare Projekte zum Bevölkerungsschutz vor der Erderwärmung gibt es bislang in Athen, Singapur, Tokio, Los Angeles und Melbourne.

Smart Cities ersetzen „dumme“ Infrastrukturen

Der dataMatters-Geschäftsführer zeigt die Zusammenhänge auf: „Smart Cities werden im Laufe der Zeit die heutigen ‚dummen‘ Infrastrukturen in allen Kommunen rund um den Globus ablösen, genau wie Smartphones die vorherige Generation der Mobiltelefone ersetzt haben. In diesem Vergleich befinden sich die meisten Städte allerdings noch im Zeitalter der Wählscheibentelefone oder gar des Telegraphenamtes. Dormagen und Hürth sind in diesem Szenario mit ihren intelligenten Mülleimern und Laternen leuchtende Vorbilder. Die dortigen Projekte zeigen zugleich, dass es keiner Milliarden-schweren Investitionen bedarf, um die Smart City zum Leben zu erwecken. Überschaubare kommunale Projekte haben einen unmittelbaren Nutzen für die Bevölkerung, tragen zum Umweltschutz bei und entlasten die Stadtkasse, weil die durch die Smartisierung erreichten Optimierungen Kosten sparen.“

Der Kölner Unternehmer verweist auf Prognosen der Vereinten Nationen, wonach in fünf Jahren schon 60 Prozent der Weltbevölkerung in Ballungszentren leben werden. „Die damit verbundenen enormen Herausforderungen werden nur mit smarten Infrastrukturen und Künstlicher Intelligenz zu bewältigen sein“, sagt Dr. Daniel Trauth, der als Mitglied im UN-nahen Think Tank Diplomatic Council selbst zum engsten Beraterkreis der Vereinten Nationen gehört. „Gebäude, Mobilität, Energie, Wasser, Entsorgung, Gesundheitswesen und digitale Infrastrukturen gilt es zu verknüpfen, um herkömmliche Städte in Smart Cities zu verwandeln“, gibt der RWTH-Spross und heutige UN-Berater das Ziel vor.

Schrittweises Vorgehen empfohlen

Der Experte rät: „Wer heute Verantwortung für eine Stadt oder einen Landkreis trägt, sollte die ersten Schritte in Richtung Smartisierung gehen.“ Als die „besten drei Anfangsschritte“ benennt er die Auswahl eines geeigneten Pilotprojekts vor Ort, den Aufbau einer urbanen Datenplattform und die Selektion des KI-Systems für die Auswertung. Je nach Projekt ist im vierten Schritt die passende Sensorik zu installieren, um Luftwerte zu messen, den Verkehr zu beobachten oder worum es auch immer geht. Schließlich ist die Sensortechnik entscheidend, um die Daten aus der realen Welt ins KI-Rechen­zentrum zu bringen.

Für die Übertragung der Messwerte von den in der Stadt verteilten Sensoren zur urbanen Daten­plattform verwendet dataMatters in Dormagen, Hürth und ähnlichen Projekten den weltweit normierten Funkstandard LoRaWAN (Long Range Wide Area Networks). Die Datenübermittlung über LoRaWAN benötigt so wenig Energie, dass die Sensoren viele Jahre lang ohne Eingriffe funktionieren, bevor sie ausgetauscht werden. Dr. Daniel Trauth erläutert: „LoRaWAN-Netzwerke bilden ein sicheres und kostengünstiges Rückgrat für Smart Cities.“

Dormagen und Hürth als weltweite Vorreiter

Dormagen und Hürth sind Vorreiter einer globalen Entwicklung: Experten veranschlagen den Weltmarkt für Smart Cities auf derzeit über 700 Milliarden Dollar. Bis 2030 wird ein Zuwachs auf rund vier Billionen Dollar prognostiziert. Der deutsche Markt für Smart Cities weist derzeit laut Schätzungen ein Volumen von acht Milliarden Euro auf. In fünf Jahren sollen es schon bis zu 47 Milliarden Euro sein.

dataMatters (www.datamatters.io) ist auf die Nutzung Künstlicher Intelligenz in der Realwirtschaft spezialisiert. Ein­satzgebiete: Smart City, Smart Factory, Industrie 4.0, Smart Building, IoT, Maschinen- und Anlagenbau, Gesundheits­wesen, Agrarwirtschaft u.v.a.m. Dabei werden über Sensoren Daten aus dem realen Betrieb erfasst, in Daten­räumen gesammelt und dort mittels KI-Software analysiert bzw. an KI-Systeme der Firmenkunden zur Weiter­verarbeitung über­geben. Anhand der Ergebnisse lässt sich der Betrieb effizienter, nachhaltiger und wirtschaftlicher führen. Anwendungs­­beispiele: Park­raum­bewirt­schaftung, Frühwarnsysteme für Anomalien wie beispielsweise Extrem­wetter, Maschinen­verschleiß oder Rohrbruch, Heizungs-/Beleuchtungs­automatisierung in Gebäuden, CO2-Footprint-Erfassung anhand realer Daten und vieles mehr. So greifen bspw. Kommu­nen gerne auf dataMatters zurück, um die urbane Lebensqualität und Nach­haltigkeit zu erhöhen. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Daniel Trauth hat dataMatters aus der RWTH Aachen aus­gegründet und zu einem inter­nationalen Player an der Schnitt­stelle zwischen Realwirtschaft und KI geführt. Er wurde hierfür mit über 20 Ehrungen (RWTH Spin-off Award 2019, digitalPioneer 2020 u.v.a.m.) ausgezeichnet.

Weitere Informationen: dataMatters GmbH, Köln (Sitz/Entwicklungszentrum)
und Hürth (Showroom),  www.datamatters.io,  info@datamatters.io, 
PRESSE:  presse@datamatters.io
Presseagentur: euromarcom public relations, 
 team@euromarcom.de,  www.euromarcom.de

- - - -

More stories: dataMatters GmbH
More stories: dataMatters GmbH