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Beim richtigen Wirkstoff blinken die Gene
Chip von Infineon beschleunigt und verbilligt Medikamenten-Entwicklung

Beim richtigen Wirkstoff blinken die Gene / Chip von Infineon beschleunigt und verbilligt Medikamenten-Entwicklung
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München (ots)

Infineon Technologies präsentiert heute in
München eine weltweit einzigartige Biochip-Systemlösung, welche die
Entwicklung von Medikamenten erheblich beschleunigen soll. Herzstück
ist ein Biochip, auf dem ein ganzes "Labor in Miniaturformat"
untergebracht wurde. Optisch analysiert dieser auf nur einem
Quadratzentimeter zeitgleich die Reaktion von bis zu 400 bekannten
Genen auf einen bestimmten Wirkstoff. Die komplette Systemlösung,
bestehend aus Flow-Thru-Chip und Messapparatur, hat Infineon mit der
US-amerikanischen Firma MetriGenix entwickelt. Beide Unternehmen
teilen sich auch den Vertrieb des Systems: Infineon ist in Europa
tätig, MetriGenix in den USA. Dieses Biochip-System ist die erste
komplette Systemlösung ihrer Art. Infineon beginnt damit die
Umsetzung seines Strategie-Programms "Agenda 5-to-1", um sich in den
kommenden fünf Jahren im Lösungsgeschäft der Halbleiterindustrie als
Nummer eins zu positionieren.
"Wir gehen davon aus, dass neue Forschungsmethoden, wie sie unser
Flow-Thru-Chip-System ermöglicht, die Arbeit in Pharmalabors in einem
ähnlichen Maß verändern werden wie der PC vor zwei Jahrzehnten die
Computerlandschaft: Alles wird kleiner, schneller, kostengünstiger",
erläuterte Dr. Thomas Klaue, Vice President Business Development von
Infineon Technologies AG. "Als Partner der Pharmaindustrie in der
Arzneimittelforschung wollen wir uns mittelfristig zu einem
Lösungsanbieter entwickeln. Infineon bringt mit seinen
Kernkompetenzen alle Voraussetzungen für diesen Zukunftsmarkt mit, um
qualitativ hochwertige Chips für Forschungszwecke in großer Stückzahl
preiswert zu produzieren."
Bessere Heilungschancen, Umsatzvorteil von bis zu 500 Millionen
   Euro
Durchschnittlich 12 bis 15 Jahre müssen Pharmahersteller derzeit
in die Entwicklung und Testphase eines neuen Medikaments investieren.
Jede Verkürzung dieses Prozesses kann Heilungschancen für Patienten
verbessern. Dazu leistet der Infineon-Chip einen bedeutenden Beitrag.
Von neuen, chip-basierten Analysemethoden erhofft sich die
Pharmaindustrie bei der Entwicklung eines Medikamentes eine 
Zeitersparnis von ein bis zwei Jahren. Für ein
"Blockbuster"-Medikament - ein populäres, breit genutztes Medikament
- kann eine um zwölf Monate frühere Zulassung ein Umsatzplus von bis
zu 500 Millionen Euro bedeuten.
Ab sofort erhältlich sind Biochips zur Untersuchung von
Entzündungen, von verschiedenen Krebsarten wie Lungen- und Brustkrebs
sowie für neurologische Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und
Multipler Sklerose. Darüber hinaus können auf dem Flow-Thru-Chip
individuell Gene aufgetragen werden. Damit erweitert sich das
Einsatzspektrum auf eine Reihe weiterer Gebiete wie
Lebensmittelforschung, Vaterschaftsanalyse, Forensik,
Prädispositionsdiagnostik oder Resistenzuntersuchungen.
Infineon plant, das Flow-Thru-Chip-System für diagnostische Zwecke
weiterzuentwickeln. Damit könnte ein Arzt in seiner Praxis in
Minutenschnelle für einen Patienten die individuelle Medikation
ermitteln. Der Arzt könnte mit einer Blutprobe Informationen über das
spezifische Ansprechen auf ein Medikament, über Nebenwirkungen und
Reaktionszeiten erfragen. Dies wäre ein bedeutender Fortschritt in
der Behandlung von Krankheiten wie Depressionen oder Bluthochdruck,
wo die Dauer bis zur einsetzenden Wirkung eines Medikaments von
größter Bedeutung ist.
So funktioniert Infineons Flow-Thru-Chip
Der Flow-Thru-Chip besteht aus Silizium. Ein von Infineon
entwickeltes spezielles Fertigungsverfahren ätzt auf nur einem
Quadratzentimeter Fläche etwa eine Million Poren mit einem
Durchmesser von einem Zehntel eines menschlichen Haares. Diese Poren
werden mit bekannten Genabschnitten bestückt, zum Beispiel mit
solchen, die bei Brustkrebs ihre Genaktivität verändern. Diese setzen
sich dicht an dicht an den Wänden der Poren ab. Die zu untersuchenden
Proben werden mit einem Wirkstoffkandidaten behandelt und dann im so
genannten Flow-Thru-Verfahren mehrmals in den Poren hin und her
gepumpt. Nur die passenden Gene der Probe docken bei diesem Vorgang
an die Genabschnitte der Porenwand an (Schlüssel-Schloss-Prinzip).
Ausschließlich an diese bindet der in einem weiteren Schritt
zugegebene Farbstoff und gibt dabei ein Licht ab. Von einer CCD-
(Charge Coupled Device) Kamera erfasst und an einen Rechner
weitergegeben, kann das Lichtmuster auf dem Bildschirm ausgewertet
werden. Die Analyse, ob eine Substanz wirkt oder nicht, ist einfach
und schnell. Verglichen werden dabei das Lichtmuster der gesunden
Probe mit dem der behandelten Probe. Stimmen sie überein, hat der
Wirkstoff gewirkt.
Infineon stellt die für den Markt verfügbare
Flow-Thru-Chip-Systemlösung anlässlich der Fachmesse Bio-Analytica
(1. - 4. April 2003, München) vor. Sie kostet rund 60.000 Euro und
umfasst eine Hybridisierungseinheit und eine Auswerte-Apparatur mit
integrierter hochempfindlicher Kamera.
Informationen zu Infineons Biochip-Aktivitäten unter
www.infineon.com/bioscience

Pressekontakt:

Infineon Technologies AG
Media Relations:
Monika Sonntag
Tel.: ++49 89 234-24497, Fax: -28482
monika.sonntag@infineon.com

Original content of: Infineon Technologies AG, transmitted by news aktuell

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