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Sparda-Bank Hamburg: Ausweitung der Zielgruppe auf Wohnungsgenossenschaften
Appell, die Riester-Rente besser staatlich zu fördern

Hamburg (ots)

Die Vertreterversammlung, das höchste Legislativ-Organ der Genossenschaft, bestehend aus gut 200 Vertretern der 250.000 Mitglieder, änderte die Satzung, insbesondere im Punkt 'Ausweitung der Zielgruppe um die Wohnungsgenossenschaften'. Die 'Finanzierung von Wohnungsgenossenschaften' ist ein Geschäft, das die Bank von ihren Fähigkeiten her gut beherrscht. Sie gehört schon heute zu den großen privaten Baufinanzierern in ihrem Geschäftsgebiet. Mit der Zielgruppen-Ausweitung möchte die Sparda-Bank zu betragsmäßig höheren und damit auch produktiveren Finanzierungs-Abschnitten kommen.

Im Bericht des Vorstands beklagte Dr. Heinz Wings, Vorstandsvorsitzender der Bank, die heute fast zinslose Zeit, die alte Geschäftsmodelle der Banken ins Wanken bringe. Sparer würden heimlich enteignet, die Geldflut werde den DAX langfristig noch weit über die 10.000er-Linie treiben. Kreditnehmer und der Staat seien die großen Nutznießer. Durch die niedrigen Zinsen werde aber leider ein Leben auf Pump gefördert, die Sparbereitschaft sinke, die Menschen würden das 'Jetzt und hier' leben, die private Altersvorsorge leide und viele nähmen die Alters-Armut billigend in Kauf, weil überdies der Mehrheit der Menschen auch die finanziellen Mittel zur Privaten Altersvorsorge fehlten. Wings appellierte an Politik und Gewerkschaften, ihre Aktivitäten darauf zu lenken, die Riester-Rente noch stärker staatlich zu fördern. Gerade in der heutigen Niedrigzinsphase würden die Altersvorsorge-Lücken noch größer. Daher sei privates Sparen 'nie wertvoller als heute' und müsse wieder attraktiver gemacht werden. Die Sparquoten dürften dauerhaft nicht mehr sinken zugunsten des Konsums.

Branchenfremde, wie Google oder PayPal würden ihre Wertschöpfungskette verlängern und schrittweise Teile des Zahlungsverkehrs der Banken übernehmen. Das bringe ihnen Geld und weitere Informationen über den Kunden.

Mit der Niedrigzinspolitik, so Wings weiter, sei die Gefahr groß, dass es zu Kapital-Fehllenkungen käme, weil der Zins als Gradmesser für Investitionen fehle. Geldpolitisch gewollt sei ein negativer Real-Zins, d. h. die Inflationsrate solle über dem Geldanlagezins liegen. Nur so könne sich der Staat dauerhaft entschulden. Heute schon würde der Haushalt mit etwa 20 Milliarden Euro durch die niedrigeren Zinsen, die für die Staatsschulden aufgewendet werden müssten, entlastet. Bei handwerklichen Fehlern in der Geldpolitik sei jedoch eine höhere Inflationsrate nicht auszuschließen. "Wir haben eine fast zinslose Zeit, so wie im finstersten Mittelalter. Thomas von Aquin bestand damals im 13. Jahrhundert dogmatisch darauf, dass das Geld keine 'Jungen' bringen dürfe. Zinsgeschäfte galten als sündhaft. Hätte es damals schon Banken gegeben mit heutigen Geschäftsmodellen, wäre es für einige ohne Zinsmarge ertragsmäßig sehr eng geworden", so Wings.

Entwicklung in 2013 stark von Sondertilgungen geprägt - 3 % Dividende beschlossen

Die Bilanzsumme der Bank verharrte auf 3,1 Milliarden EUR. Die Kunden-Einlagen stiegen um knapp 4 Prozent auf rund 2,7 Milliarden EUR; die darin enthaltenen Sichteinlagen kletterten überproportional um 11,5 Prozent bzw. 88 Mio. EUR auf 852 Mio. EUR. Beachtenswert ist, dass 90 Prozent der Kundeneinlagen mit kurzen Laufzeiten gehalten werden. Dies, weil der Zins für die Einlagen so gering und die Zinsdifferenz zu den langfristigen Anlagen so klein ist, dass sich keiner auf dem niedrigen Zinsniveau langfristig binden möchte. Das Netto-Kreditgeschäft konnte um 4,7 Prozent bzw. 70,7 Mio. EUR auf 1,575 Milliarden EUR gesteigert werden. Von den 340 Mio. EUR Brutto-Baufinanzierungen wurden damit nur etwa 71 Mio. EUR bilanzwirksam. Die Tilgungsquote stieg auf bisher nie da gewesene Höhen. Rund 200 Mio. EUR wurden an Krediten getilgt. Alle Möglichkeiten zu Sondertilgungen wurden dabei oft ausschöpft. Kreditnehmer 'sparten rückwärts', sie tilgten teurere Kredite aus alten Zinszeiten meist bis zum vertraglich Möglichen. Der Zinsüberschuss blieb etwa auf dem Vorjahresniveau von 63 Mio. EUR, weil es gelang, das Kreditgeschäft zulasten der eigenen Wertpapiere auszudehnen. Konstanz zeigte auch der Provisionsüberschuss mit 16 Mio. EUR. Die Personalkosten stiegen um 1,5 Mio. EUR auf 28,3 Mio. EUR, hier machte sich der Mehraufwand für regulatorische Maßnahmen in den Stabsbereichen bemerkbar. Die Sachkosten konnten hingegen um 600 TEUR absolut gesenkt werden und beliefen sich auf 34,6 Mio. EUR. Der Jahresüberschuss nach Steuern stieg im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent bzw. 1 Mio. EUR auf 6 Mio. EUR.

Die Sparda-Bank wird ihren Mitgliedern wieder eine Dividende von 3 % ausschütten, so beschlossen es die Mitglieder-Vertreter in ihrer jährlichen Versammlung.

Ausblick 2014: Wegfall des Überziehungs-Zinses - Steigerung des Jahresüberschusses

Wings kündigte zudem zum 1.7. d.J. den Wegfall des Überziehungs-Zinses für Dispositions-Kredite an, der zwar schon sehr niedrig sei, aber noch 1 Prozent betrage. Sowohl für den genehmigten Dispo-Kredit als auch für seine Überziehung gelte dann derselbe Zinssatz, der sich zur Zeit auf 9,65 Prozent belaufe.

Für das laufende Jahr 2014 rechne die Bank mit einer Steigerung des Jahresüberschusses um 1 Mio. EUR auf gut 7 Mio. EUR. Eine starke Steigerung der Bilanzsumme sei vor dem Hintergrund des Niedrigzinsniveaus nicht sinnvoll. "Wir wachsen in diesen für Banken lausigen Tagen eher qualitativ", konstatierte Wings.

Pressekontakt:

Dieter Miloschik
Abteilungsdirektor
Leiter Unternehmenskommunikation
Sparda-Bank Hamburg eG
Präsident-Krahn-Straße 16-17, 22765 Hamburg
Tel.: 040/ 550055 1910
E-Mail: Dieter.Miloschik@Sparda-Bank-Hamburg.de

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