Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Letztes Geleit für Marienburger Tote
Ökumenische Trauerfeier in Neumark/Stare Czarnowo bei Stettin
14. August 2009, 14 Uhr
Kassel (ots)
Die Toten, die von Oktober 2008 bis April 2009 aus einem Massengrab in Marienburg (Malbork)/Polen geborgen wurden, werden am kommenden Freitag, dem 14. August 2009, um 14 Uhr, auf der deutschen Kriegsgräberstätte in Neumark (Stare Czarnowo) bei Stettin beigesetzt.
Geistliche aus Polen und Deutschland, darunter die Weihbischöfe Gerhard Pieschl aus Limburg und Marian Blazej Kruszylowicz aus Stettin, gestalten eine ökumenische Trauerfeier. Reinhard Führer, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, wird die Teilnehmer begrüßen, zu denen Repräsentanten der Stadt Malbork, der Woiwodschaft Stettin und der Vertriebenverbände zählen. Auch der deutsche Botschafter in Polen, Michael H. Gerdts, hat zugesagt. Der Volksbund erwartet überdies, dass zahlreiche Deutsche und Polen den Toten die letzte Ehre erweisen wollen.
Die Entdeckung des Massengrabes in Malbork hatte Aufsehen erregt. Die große Anzahl der Toten - 2 116 Menschen, unter ihnen 1 001 Frauen, 381 Männer, 377 Kinder und 352 Menschen, deren Geschlecht und Alter nicht bestimmt werden konnten, - sorgte für Diskussionen in beiden Ländern. Viele Fragen sind noch ungeklärt.
"Wer diese Menschen waren und wie sie zu Tode kamen, das ist immer noch nicht verlässlich beantwortet. Die Aufklärung ist eine Aufgabe der Historiker und der Öffentlichkeit in Polen und Deutschland. Sehr wahrscheinlich handelt es sich zum größten Teil um Deutsche. An darüber hinaus gehenden Spekulationen beteiligen wir uns nicht. Unser Anliegen ist es, ihnen auf Dauer eine würdige Ruhestätte zu schaffen", sagt Volksbund-Präsident Reinhard Führer.
Für die Toten gestaltet der Volksbund ein gesondertes Grabfeld auf seiner Kriegsgräberstätte, wo er auch künftig zivile deutsche Kriegsopfer begraben will, die seine Mitarbeiter in Polen finden. Die Anlage in Neumark (Stare Czarnowo) ist eine von 13 Kriegsgräberstätten, die der Volksbund seit 1991 in Polen errichtet hat. Dort ruhen etwa 13 000 Wehrmachtsangehörige und auch zivile deutsche Opfer des Zweiten Weltkrieges.
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