Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
60 Jahre Stalingrad - und was danach?
Noch immer sucht der Volksbund nach den Gräbern der Gefallenen und Vermissten
Kassel (ots)
Die letzten Einheiten der 6. Armee kapitulieren im Nordkessel von Stalingrad. Damit findet der erbitterte Kampf um die Stadt an der Wolga ihr Ende, und der Zweite Weltkrieg erfährt seine entscheidende Wende. "Stalingrad - Massengrab", hatten die Lautsprecher der sowjetischen Propaganda zeitweise über die Schützengräben und Ruinen hinweg skandiert - eine ebenso schaurige wie zutreffende Prognose.
60 Jahre danach haben sich die deutschen Medien diesem Thema so ausführlich und gründlich wie noch nie zuvor gewidmet. Dabei variierten die Angaben über die Zahl der Opfer. Doch sicher waren es Hunderttausende, die zwischen August 1942 und Februar 1943 in Stalingrad den Tod fanden: Rotarmisten, deutsche Soldaten, in ihren Reihen kämpfende Rumänen, Kroaten, Österreicher, Italiener, Ungarn und Soldaten der sogenannten Hilfstruppen. Nicht zu vergessen: die Opfer unter der Zivilbevölkerung - auf sowjetischer Seite fanden insgesamt über eine Million Menschen den Tod - und nicht zu vergessen: die über hunderttausend deutschen Kriegsgefangenen, die auf den Märschen in die Gefangenschaft und in den sowjetischen Lagern starben.
Insofern markiert der 2. Februar 1943 nicht das Ende des Kriegstodes in Stalingrad. Selbst 60 Jahre danach ist dieses Kapitel der deutsch-russischen Geschichte noch nicht abgeschlossen. Noch immer suchen Mitarbeiter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Raum Wolgograd nach den Gräbern deutscher Soldaten, und sie werden noch Jahre zu tun haben. An mehr als 550 Orten haben sie bisher Gebeine geborgen. Viele Grablagen sind nur schwer zu finden, zerstört, überbaut oder geplündert. Dennoch konnte der Volksbund in den letzten zehn Jahren die Gebeine von fast 40 000 Wehrmachtsangehörigen ausbetten und auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Rossoschka für immer bestatten. Viele Schicksale wurden durch diese Arbeit geklärt, und Tausende besuchten in den letzten Jahren diesen Soldatenfriedhof bei Wolgograd, dem ehemaligen Stalingrad.
Auch russische Suchtrupps bemühen sich, die sterblichen Überreste der sowjetischen Soldaten zu finden. Sie bestatten ihre Toten nur wenige Meter von den deutschen Gräbern entfernt.
Auskunft über Grablagen, Hilfe bei der Schicksalsklärung und mehr Informationen zu den Soldatenfriedhöfen bei Wolgograd unter www.volksbund.de
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