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Weltfrauentag: Mehr Hilfe für Mädchen
Plan fördert Mädchen und Frauen in Entwicklungsländern

Hamburg (ots)

Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März ruft
das internationale Kinderhilfswerk Plan dazu auf, Mädchen und Frauen
besser vor Diskriminierung und Gewalt zu schützen. "Mädchen in
Entwicklungsländern sind immer noch extrem benachteiligt. Häufig
dürfen sie nicht zur Schule gehen. Sie werden schlechter ernährt und
medizinisch versorgt. Und wo Armut herrscht, werden Mädchen häufig
Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch", sagt Marianne M. Raven,
Geschäftsführerin von Plan Deutschland. Sie brauchen deshalb
besondere Unterstützung. Plan hat daher einen Spendenfonds
eingerichtet, aus dem spezielle Projekte zur Förderung von Mädchen in
Entwicklungsländern finanziert werden.
Gewalt in der Familie
Gewalt und sexueller Missbrauch in der Familie sind vor allem in
Lateinamerika an der Tagesordnung. Schätzungen zufolge werden jede
zweite Frau und 80 von 100 Kindern regelmäßig Opfer von Gewalt.
In Ecuador hat Plan zusammen mit den Ministerien für Gesundheit
und Erziehung sowie verschiedenen lokalen Organisationen ein Netzwerk
gegen häusliche Gewalt an Frauen und Kindern gegründet. Im
vergangenen Jahr hat Plan in rund 800 Gemeinden Workshops für Eltern
und Lehrer angeboten, in denen die Auswirkungen von Gewalt auf die
psychische und physische Entwicklung der Kinder thematisiert wurden.
Ein weiteres wichtiges Thema der Schulungen ist die
Gleichberechtigung der Geschlechter. Außerdem helfen Psychologen und
Sozialarbeiter missbrauchten und traumatisierten Kindern und Frauen,
ihre Erlebnisse zu verarbeiten.
Frauen ohne Wert
"Ein Mädchen großzuziehen", heißt es in Indien, "ist wie Pflanzen
wässern in Nachbars Garten". Das Mitgiftsystem - obwohl offiziell
verboten - macht jede Tochter zu einer gewaltigen finanziellen
Belastung. Schätzungen zufolge sterben allein in Südasien jährlich
rund eine Million Kinder - weil sie Mädchen sind. Mitgiftmorde und
die Abtreibung weiblicher Föten sind die dramatische Spitze der
alltäglichen Diskriminierung von Frauen in Indien.
Plan unterstützt in zehn indischen Bundesstaaten umfangreiche
Kampagnen, die über die vorsätzliche Abtreibung weiblicher Föten
aufklären. Ziel ist es, Mädchen während der Schwangerschaft
gesetzlich zu schützen und ihre gesellschaftliche Stellung
aufzuwerten.
Schnitt in Körper und Seele: Genitale Verstümmelung
Jedes Jahr werden rund zwei Millionen Mädchen an ihren
Geschlechtsorganen beschnitten. Das sind fast 6.000 am Tag. Insgesamt
sind schätzungsweise 130 Millionen Mädchen und Frauen in 28 Ländern
Afrikas, in einigen Ländern Asiens und des mittleren Osten betroffen.
Viele Mädchen sterben bei dem Eingriff durch Verbluten oder an einer
Blutvergiftung, andere leiden lange unter schweren Blutungen und
Infektionen.
In Mali erarbeitet Plan zusammen mit lokalen Organisationen
Richtlinien gegen die Beschneidung. Tief verwurzelte Traditionen
können aber nicht allein durch Verbote überwunden werden. Deshalb
setzt Plan vor allem auf Information und behutsame Aufklärung, damit
das Thema nicht länger ein Tabu bleibt. Dank der Aufklärungsarbeit
von Plan ist in einigen Dörfern in Mali seit mehreren Jahren kein
Mädchen mehr beschnitten worden.
Bildung: Mädchen oft ausgeschlossen
Noch immer sind weltweit über 100 Millionen Kinder von
Schulbildung ausgeschlossen. Knapp zwei Drittel davon sind Mädchen.
Häufig ist der Schulbesuch für die Eltern zu teuer: Stehen sie vor
der Wahl, ermöglichen sie eher den Söhnen eine Ausbildung.
Im Sudan haben 52 Prozent der Frauen nie gelernt, zu lesen und zu
schreiben. Die Analphabetenrate der Männer liegt mehr als 20 Prozent
darunter. Bildung ist für Mädchen der Schlüssel für ein
selbstbestimmtes Leben und gibt ihnen die Chance, sich aus
lebenslanger Abhängigkeit und Unterdrückung zu lösen. Plan hat im
Sudan 1.666 Mädchen den Schulbesuch ermöglicht. An vier
Mädchenschulen wurde ein neues Trinkwassersystem eingerichtet. Die
Schulen erhielten Elektrizität und einen Gemeinschaftsraum. Zudem
stellt das Kinderhilfswerk Lernmaterialien zur Verfügung. 60
Lehrerinnen und Lehrer erhielten Fortbildungskurse.
Mit einer Patenschaft für ein Mädchen können Projekte wie in
Ecuador, Indien, Mali und im Sudan finanziert werden. Durch eine
Patenschaft steigt das Ansehen eines Mädchens in der Familie und
damit auch die Chance, dass Eltern auch ihrer Tochter Bildung
ermöglichen und sie besser vor Gewalt und Diskriminierung schützen.
Fotos zum Download finden Sie unter www.plan-deutschland.de in der
Rubrik "Aktuelles/Presse-Service".

Pressekontakt:

Plan International Deutschland e. V., Maren Spöhring, Tel: 040-61 14
01 77, Fax: 040-61 14 01 41, Mail:
maren.spoehring@plan-international.org.

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