Plan International Deutschland e.V.
Tag der Menschenrechte: Eine Urkunde fürs Leben Plan setzt sich weltweit für die Geburtenregistrierung ein
Hamburg (ots)
Die Umsetzung der Kinderrechts-Konvention der Vereinten Nationen voranzubringen, ist ein Schwerpunkt der Arbeit des Kinderhilfswerks Plan International. Eines dieser grundlegenden Rechte ist das Recht auf eine Geburtsurkunde. Zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2006 zieht Plan eine Zwischenbilanz seiner Geburtenregistrierungs-Kampagne.
"Mehr als 50 Millionen Kindern ist dieses Recht noch versagt", erläutert Marianne M. Raven, Geschäftsführerin von Plan Deutschland, "die Geburtsurkunde ist ein wichtiger Identitätsnachweis, ohne den viele vermeintlich selbstverständliche Dinge im Leben eines Menschen unmöglich sind. Ohne die Urkunde ist es unmöglich, ein Bankkonto zu eröffnen, einen Pass zu erhalten oder zu heiraten." Mädchen und Jungen, die bei den Behörden nicht offiziell erfasst sind, sind einer größeren Gefahr durch Kriminelle ausgesetzt: durch Kinderhändler, ausbeuterische Arbeit oder vorzeitigen Einzug in die Armee. Geburtenregistrierungen sind zudem für den Staat eine Planungsgrundlage, zum Beispiel für eine ausreichende Gesundheitsfürsorge.
Das Kinderhilfswerk Plan startete am 22. Februar 2005 die Kampagne "Write me down, make me real!" ("Registriere mich, damit ich offizielle existiere!") zur Geburtenregistrierung. In Zusammenarbeit mit Ministerien und Behörden vor Ort werden neue Registrierungsstellen eingerichtet oder bestehende ausgebaut. Mobile Stationen für ländliche Gebiete werden ausgestattet. Flugblätter und Medienberichte informieren über das Recht auf eine Geburtsurkunde und deren Vorteile. Mitarbeiter werden geschult.
Die Zwischenbilanz der Kampagne zum Tag der Menschenrechte kann sich sehen lassen: In vielen Ländern wurde die Eintragungsgebühr abgeschafft und die Registrierung vereinfacht. So dass seit Beginn der Kampagne beispielsweise in Sierra Leone 110.000 Kinder registriert wurden. Das sind fast 80 Prozent der vormals nicht registrierten Kinder. Auch in Ghana wurde bisher einer Million Mädchen und Jungen eine Geburtsurkunde ausgestellt. Und in Kambodscha wurden seit Februar 2005 sogar mehr als vier Millionen Kinder bei den Registrierungsstellen angemeldet.
In Plan-Programmländern wie beispielsweise Nicaragua gibt es aber noch immer viele Mädchen und Jungen ohne Geburtsurkunde. Deshalb werden dort nun verstärkt Eltern, Schulen und Behörden für dieses Thema sensibilisiert. Das Ziel: Bis Juni 2009 sollen über 30.000 Kinder registriert werden.
Weitere Informationen, Projekte und die Zwischenbilanz zur Kampagne ("Count me in!") gibt es im Internet unter www.writemedown.org
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