Quotenkrise der neuen Real-people-Shows führt zu ersten Konsequenzen
Werbepreise werden massiv gesenkt
"Girlscamp"-Producer Michael Voppe muss gehen
Heidelberg (ots)
Die andauernde Quotenkrise der neuen Real-People-Shows führt zu ersten Konsequenzen. Die drei Ende Januar gestarteten Sendungen leiden seit Start unter schlechten Quoten bei den 14- bis 49-Jährigen. Die bisherigen elf Tageszusammenfassungen der dritten "Big Brother"-Staffel liegen mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 11,3 % weit unter den Werten der zweiten Staffel (20,7 %). Auch die beiden neuen Shows "to club" (RTL 2) und "Girlscamp (SAT.1) bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. "to club" liegt mit durchschnittlich 4,4 % bei den 14- bis 49-Jährigen deutlich unter RTL-2-Senderschnitt (Januar: 6,5 %). Die Prime-Time-Shows des SAT.1-"Girlscamp" verfehlen mit bisherigen 7,4 % in der werberelevanten Zielgruppe ebenfalls deutlich den Senderschnitt (Januar: 12,6 %).
Der kressreport berichtet in seiner aktuellen Ausgabe (EVT: 9. Februar 2001) erstmals von Konsequenzen seitens der Sender. So hat der Werbezeitenvermarkter der RTL-Sender, IP Deutschland, die Spotpreise für "Big Brother" (RTL 2) und "to club" (RTL 2) deutlich gesenkt. Ein 30-Sekunden-Spot während der "BB"-Tageszusammenfassungen kostet ab sofort statt 56.621 Mark nur noch 41.013 Mark (- 28 %). Noch deutlicher die Preis-Senkungen bei "to club". Ein 30-Sekünder kostet statt 45.707 Mark nur noch 19.128 Mark - ein Minus von 58 %. Auch der Vermarkter der ProSiebenSAT.1-Gruppe sevenonemedia senkt die Werbepreise: Ein 30-Sekünder während der "Girlscamp"-Prime-Time-Shows (Montag / Freitag) kosten ab sofort ebenfalls 59 % weniger. (Montags: statt 51.930 Mark nur noch 22.020 Mark / Freitags: statt 47.190 Mark nur noch 20.040 Mark).
Weitere Konsequenzen zieht der "Girlscamp"-Produzent Me, Myself & Eye (MME), Hamburg. Das Unternehmen hat nach kress-Informationen den Executive Producer Michael Voppe mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. MME-Vorstand Jörg Hoppe hat das "Girlscamp" nun zur Chefsache erklärt und produziert die Show vorerst selbst.
Auch RTL-2-Geschäftsführer Josef Andorfer rückt in einem kressreport-Interview erstmals von seinen Plänen ab, künftig die gesamte RTL-2-Prime-Time mit Real-people-Shows zu bestücken: "Die RTL-2-Prime-Time wird eine Mischung aus Real-Life-Formaten, Infotainment und attraktiven Spielfilmen bleiben", sagte Andorfer dem kressreport.
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