kressreport: "Bild"-Zeitung wird teurer
Springer rückt vom Primat
der Auflage ab
Heidelberg (ots)
Der Axel Springer Verlag erhöht den Preis der "Bild"-Zeitung zum 16. September. Das berichtet der kressreport in seiner aktuellen Ausgabe 37/02 (EVT: 13. September 2002). Nach Informationen des Branchendienstes kosten dann alle Stadtausgaben in Westdeutschland 50 Cent statt wie bisher 45 Cent. Das gilt auch für die Stadtausgaben in Köln und Hannover, wo das Boulevardblatt noch 40 Cent kostet. Die Ausgaben in Ostdeutschland und Berlin bleiben allerdings von der Steigerung ausgenommen. Für "Bild" ist es die größte Preiserhöhung in der Geschichte der Zeitung. Erst im vergangenen Jahr hatte der Verlag eine Preiserhöhung in der Gesamtauflage um 10 Pfennig durchgeführt.
Wie der kressreport erfuhr, nimmt Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner einen Auflagenverlust gezielt in Kauf. Verlagsintern werde ein Absacken um 200.000 Exemplare einkalkuliert. Im letzten Quartal verkaufte "Bild" laut IVW täglich durchschnittlich 4,22 Mio. Exemplare. Döpfner verkündete auf der jüngsten Führungskräftetagung des Verlags einen Strategiewechsel in Bezug auf die Auflagenpolitik. Während bislang die Auflagenhöhe als zentrales Erfolgskriterium galt, stehen nun die Vertriebserlöse an erster Stelle. Dementsprechend stieg erst in der vergangenen Woche der Preis für die Tageszeitung "Die Welt" um 20 Cent pro Ausgabe. Zur Verteuerung von "Bild" wollten sich weder Chefredakteur Kai Diekmann noch Vertriebsgeschäftsführer Gregor Stemmle äußern.
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