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25 Jahre Fairtrade Deutschland - Global Nature Fund gratuliert!

Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) gratuliert Fairtrade Deutschland zu seinem Engagement für gerechten Handel. Soziale Verantwortung und Umweltschutz sind eng miteinander verknüpft. Bewahrung von Ökosystemen erhält Wirtschaftsgrundlagen für Landwirte und Lebensmittelproduktion.

Radolfzell, 24. Mai 2017: Erfolgsgeschichten in Sachen Nachhaltigkeit sind leider immer noch die Ausnahme und deshalb besondere Motivation für die, die sich für bessere und faire Lebensbedingungen einsetzen und die, die sich für den Schutz von Umwelt und Natur engagieren.

Gestern wurde eine Erfolgsgeschichte gefeiert: 25 Jahre Fairtrade Deutschland. Von 340 Millionen Euro Umsatz in 2010 auf fast 1,2 Milliarden Umsatz in 2016 und in immer größeren Schritten raus aus der Nische und in den sogenannten "Massenmarkt". Fairtrade Kaffee, Kakao und Bananen sind - zumindest ab und zu - in 49 % der deutschen Haushalte angekommen.

Dieser kontinuierliche Aufwärtstrend macht Mut und ist Vorbild für den Umwelt- und Naturschutz. Es gab auch Höhen und Tiefen in diesen 25 Jahren und ebenso wie beim Umwelt- und Naturschutz braucht es beim fairen Handel Kreativität und Beharrlichkeit, um Menschen und die Wirtschaft zum Handeln zu bewegen. An Informationen mangelt es ja nicht, Verbraucherinnen und Verbraucher sind sich eigentlich bewusst, dass ohne faire Preise weder Umweltstandards noch ein angemessener Lebensunterhalt der Produzenten möglich sind. Aber da ist dieser schwierige Schritt vom Wissen (und sich unwohl fühlen) zum Handeln, an dem es meistens hapert.

So stand die Fairtrade Geburtstagskonferenz in Berlin auch im Zeichen von "Handel neu Denken" und allen Herausforderungen, die dieses "neu Denken" beinhaltet: Klimawandel, existenzsichernde Einkommen, von der Nische zum Mainstream ... und die Jugend, die für die kommenden 25 Jahre den Handel nicht nur neu denken, sondern auch entsprechend gestalten soll.

Philosoph und Autor Richard David Precht brachte Beispiele für drastisches Umdenken: Ein Bad-Trade-Siegel und die Umkehr der "Beweispflicht", d.h. Hersteller und Handel müssten belegen, dass sie mit ihrer Produktionsweise nicht dazu beitragen, den Planeten und die Menschen in Entwicklungsländern zu plündern und damit zum steigenden Flüchtlingsstrom beitragen. "Nicht jeder möchte zu den Guten gehören - aber keiner zu den Bösen", argumentiert Precht. Marion Hammerl, Präsidentin des GNF, ergänzt: "Unternehmen, die Umweltbelange ignorieren und etwa zur Zerstörung der Regenwälder beitragen, erhalten in der Regel keine Rechnung dafür. Die Kosten für den Erhalt und die Wiederherstellung von Natur trägt die Gesellschaft. Dies muss sich ändern und die Verantwortlichkeit für rücksichtsloses Handeln klar benannt und kenntlich gemacht werden."

Der GNF ist seit zwei Jahren Mitglied bei Fairtrade Deutschland. Soziale Verantwortung und Umweltschutz sind eng miteinander verknüpft und die Wirkungen wechselseitig. Die aquatischen Ökosysteme und damit die Wasserressourcen schützen ist existentiell für die Menschen und für die Natur. Ökosysteme wie Tropenwälder, Feuchtgebiete oder Moore zu bewahren und zu renaturieren, schützt das Klima und die Wirtschaftsgrundlagen für die Landwirte und die Lebensmittelproduktion.

In Schubladen denken bringt nicht weiter - schon gar nicht, wenn es um eine nachhaltigere Wirtschafts- und Lebensweise geht. "Fairer Handel und Umweltschutz haben gemeinsame Ziele - und zahlreiche Herausforderungen lassen sich effektiver gemeinsam angehen!", so Marion Hammerl. Nachhaltigere Produkte erfolgreich im Markt positionieren - Fairtrade hat vorgemacht, dass und wie es gehen kann. Jetzt muss diese Erfolgsgeschichte ausgerollt werden - da ist noch Luft nach oben! Das sollten die Umweltorganisationen mit allen Möglichkeiten unterstützen, frei nach dem Motto des Fairtrade Jugend-Workshop "Unfair war gestern!".

Hintergrund:

Der Global Nature Fund (GNF) ist eine unabhängige, gemeinnützige Stiftung für Umwelt und Natur mit Sitz in Radolfzell am Bodensee. Die Arbeitsschwerpunkte des GNF liegen in den Bereichen Naturschutz, nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, Wasser & Living Lakes, Biodiversität & Unternehmen sowie der Umweltbildung.

Seit dem Jahr 2015 ist der GNF Mitglied bei Fairtrade Deutschland. Der GNF leitet die Initiative "Biodiversität in Standards und Labels der Lebensmittelbranche". Ihr Ziel ist es, den Schutz der Biologischen Vielfalt durch wirksame Biodiversitäts-Kriterien in Standards und Lieferantenanforderungen von Unternehmen zu verbessern. Gefördert wird die Initiative durch das EU LIFE Programm.

Weitere Informationen
Marion Hammerl, Global Nature Fund und Mitglied im Fairtrade Aufsichtsrat
Geschäftsführerin der Bodensee-Stiftung 
Marion.hammerl@bodensee-stiftung.org