Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Auch ohne Spitzenunis: Saarland und Schleswig-Holstein schnitten in der ersten Runde der Exzellenzinitiative besser ab als Bayern (BILD)
Essen (ots)
Eine aktuelle Auswertung des Stifterverbandes zeigt, dass auch finanzschwache Bundesländer in der ersten Runde der Exzellenzinitiative (2006 - 2011) erfolgreich waren. Baden-Württemberg hatte zwar die Nase vorn, sehr gut schnitten aber auch Schleswig-Holstein, das Saarland und Berlin ab. Wissenschaftliche Exzellenz ist also nicht nur an gut ausgestatteten Universitäten Süddeutschlands zu finden.
Die Universitäten in Baden-Württemberg warben im Durchschnitt 209.000 Euro Fördermittel pro Professor ein. Schleswig-Holstein, Saarland und Berlin folgten mit 150.000 Euro Exzellenzgelder pro Professor. Damit waren die Professoren in diesen Ländern erfolgreicher als ihre bayerischen Kollegen, denen im Durchschnitt 124.000 Euro bewilligt wurden. Gemeinsam bilden diese fünf Bundesländer die Spitzengruppe im "Ländercheck Exzellenzinitiative" des Stifterverbandes.
"Der Fokus auf die Spitzenuniversitäten in der Exzellenzinitiative greift zu kurz. Auch Bundesländer ohne Exzellenzuniversitäten waren im Vergleich sehr erfolgreich", so Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes. Für die ostdeutschen Bundesländer war die erste Runde der Exzellenzinitiative allerdings ernüchternd. Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt gingen leer aus. Die Professoren in Sachsen und Thüringen warben pro Kopf unter 20.000 Euro ein.
In der ersten Runde der Exzellenzinitiative wurden im Zeitraum 2006-2011 Mittel in Höhe von 1,9 Mrd. Euro bewilligt. Mit diesen Mitteln wurden insgesamt an 37 Universitäten 39 Graduiertenschulen, 37 Exzellenzcluster und neun Zukunftskonzepte gefördert. 29% der Mittel flossen in die Zukunftskonzepte, 11% in Graduiertenschulen und 60% in Exzellenzcluster.
Die vorliegende Auswertung nimmt die einzelnen Bundesländer in den Blick. Dabei werden die Bewilligungssummen der ersten Runde der Exzellenzinitiative (2006 - 2011) in Verhältnis zur Anzahl der Universitätsprofessoren eines Bundeslandes gesetzt. Die Ergebnisse der zweiten Runde der Exzellenzinitiative werden am 15. Juni 2012 veröffentlicht.
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