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EFI-Gutachten: Qualifikations- und Innovationspotenziale von Frauen müssen besser genutzt werden

Berlin (ots)

Der Frauenmangel in den Ingenieurberufen wird zunehmend zu einem "Engpass für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland", warnen die Regierungsberater der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). Sie fordern eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie stärkere Anstrengungen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen zur besseren Beteiligung von Frauen in Führungspositionen. Darüber hinaus hält die Expertenkommission letztlich auch die Einführung von Quoten für Spitzenpositionen in Wissenschaft und Unternehmen für angemessen, um eine bessere Gleichstellung zu beschleunigen.

Wenn es nicht gelinge, mehr qualifizierte Frauen für den Arbeitsmarkt zu aktivieren, werde der Fachkräftemangel im MINT-Bereich (Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Technik) "immer mehr zu einem Problem", heißt es im aktuellen EFI-Gutachten. Bisher unzureichend genutzte Qualifikations- und Innovationspotenziale müssten besser ausgeschöpft werden. Dies betreffe neben Frauen in MINT-Fächern auch Frauen in Führungspositionen in Wissenschaft und Wirtschaft.

Zwar könnten heute mehr Frauen als Männer eine Hochschulausbildung vorweisen, allerdings setze sich dieser Erfolg nicht im Erwerbsleben fort. Deutschland verliere vielmehr das Potenzial der zunehmend gut ausgebildeten Frauen beim Übergang in den Arbeitsmarkt und im weiteren Berufsleben - und zwar umso mehr, je höher die Karrierestufe ist, schreiben die Experten.

Die Expertenkommission sieht "erheblichen Handlungsbedarf". Durch den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen oder die Einführung flexibler Arbeitszeiten müsse die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert und so langfristig die notwendigen Anreize geschaffen werden, um das Erwerbspotenzial von Frauen allgemein und besonders auch in ingenieurwissenschaftlichen Berufen besser auszuschöpfen.

Gleichzeitig sollten Unternehmen und Forschungseinrichtungen sich verschärft darum bemühen, eine bessere Beteiligung von Frauen in Führungspositionen sicherzustellen. Verzerrungen in Rekrutierungs- und Auswahlverfahren zu Ungunsten von Frauen seien unbedingt zu vermeiden. Dabei halten die Regierungsberater letztlich auch die Einführung von Quoten für Führungskräfte im Wissenschafts- und Wirtschaftssystem für angemessen, um "Veränderungen hin zu einer verbesserten Gleichstellung zu beschleunigen", heißt es im Bericht.

Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) leistet wissenschaftliche Politikberatung für die Bundesregierung und legt regelmäßig Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands vor. Wesentliche Aufgabe der EFI ist es dabei, die Stärken und Schwächen des deutschen Innovationssystems im internationalen und zeitlichen Vergleich zu analysieren und die Perspektiven des Forschungs- und Innovationsstandorts Deutschland zu bewerten. Auf dieser Basis entwickelt die EFI Vorschläge für die nationale Forschungs- und Innovationspolitik.

Pressekontakt:

Moritz Kralemann
Pressesprecher
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Tel.: (0 30) 32 29 82-5 27
E-Mail: moritz.kralemann@stifterverband.de

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