Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
München, Oldenburg und Leipzig haben Hochschulen mit exzellenter Gründungsförderung
Berlin (ots)
Wer in München, Oldenburg oder Leipzig studiert, wird bestens darauf vorbereitet, eine Geschäftsidee zu entwickeln und eine eigene Firma zu gründen. Das ergab der aktuelle Gründungsradar des Stifterverbandes und der Heinz Nixdorf Stiftung, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Von der Theorie in die Praxis - durch ein exzellentes Gründungsklima in den Hochschulen schaffen es immer mehr Studierende und Absolventen ihre Ideen und ihr Wissen aus der Hochschule in die Gesellschaft und in die eigene Firma zu tragen. Nach dem aktuellen Gründungsradar gehören folgende Hochschulen - je nach Größe - zu den Spitzenreitern:
- Technische Universität München (große Hochschulen mit mehr als 15.000 Studierenden)
- Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (mittlere Hochschulen mit weniger als 15.000 Studierenden)
- HHL Leipzig Graduate School of Management (kleine Hochschulen mit weniger als 5.000 Studierenden)
Die Universität Oldenburg ist von Platz 2 aufgerückt. Die beiden anderen Hochschulen haben ihren Platz verteidigen können. Insgesamt hat sich das Gründungsklima an dem Großteil der befragten Hochschulen seit 2012 verbessert. Sie sensibilisieren ihre Studierende für Gründungen und unterstützen Interessierte umfangreich mit entsprechenden Maßnahmen. Das Thema ist bei den meisten Institutionen strategisch verankert, bei 82 Prozent der Hochschulen ist es einem Mitglied der Hochschulleitung zugeordnet. Dies wird durch die Hochschulen als ein Erfolgsfaktor angesehen.
"Seit der ersten Erhebung im Jahr 2012 hat sich die Gründungskultur an den Hochschulen etabliert. Das ist eine großartige Entwicklung", fasst Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes, die Ergebnisse des Gründungsradars zusammen. "Es ist eine große bundesweite Herausforderung, die Ressourcen für Gründungen langfristig zu sichern." Horst Nasko, Vorstand der Heinz Nixdorf Stiftung, ergänzt: "Gründungen sind Treiber von Innovation. Mit ihrem herausragenden Gründergeist leisten die Hochschulen einen bedeutenden Beitrag zur Stärkung des Mittelstandes."
Ein Ergebnis der dynamischen Gründungskultur in den Hochschulen: Seit 2012 steigt die Zahl der Gründungen. Im Jahr 2017 wurden insgesamt 1.776 Unternehmensgründungen gemeldet (2012: 1.145). In den zukunftsrelevanten Branchen wurden die meisten Ideen im Bereich IT-Dienstleistungen umgesetzt, gefolgt von der Medizintechnik sowie dem Bereich Umwelt- Klima- und Energietechnologie.
"Nicht nur die Gründungsaktivitäten, sondern auch die Zahl der Hochschulstandorte mit exzellenter Gründungskultur nehmen zu", sagt Christian Hirte, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie. "Dabei haben Hochschulen, die über das EXIST-Förderprogramm des Bundes unterstützt werden, eine Vorreiterrolle inne. Die Gründungsförderung ist eine der zentralen Aufgaben von Hochschulen, um innovativ zu sein. Das muss in der gesamten Hochschullandschaft dauerhaft noch mehr verankert werden. Deshalb hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Mittel für das Förderprogramm EXIST deutlich erhöht."
Drei von vier Euro, die für Gründungsförderung ausgegeben werden, finanzieren die Hochschulen über Drittmittel. Um in den nächsten Jahren die Gründungsaktivitäten weiterzuentwickeln und auszubauen, empfehlen die befragten Hochschulen die langfristige Sicherung und Vereinfachung der Finanzierung durch Bund und Land.
Weitere Informationen zum aktuellen Gründungsradar unter: www.gruendungsradar.de
Der Gründungsradar wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und wird vom Stifterverband in Kooperation mit der Heinz Nixdorf Stiftung durchgeführt. Er wurde 2012 erstmals vom Stifterverband erstellt. In der Studie fragen die Autoren alle staatlichen und staatlich anerkannten privaten Hochschulen, nach ihren Leistungen in der Gründungsförderung. In einem Ranking können Hochschulen, Politik und Wirtschaft sowie Wissenschaftsförderer erkennen, wie weit die Gründungskultur an einer Hochschule entwickelt ist und wo es noch Potenziale gibt.
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