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"Preis für Mentorship" 2003 geht an Hamburger Germanisten

Essen (ots)

Die Claussen-Simon-Stiftung zeichnet mit der Verleihung ihres
bundesweit einzigartigen "Preises für Mentorship" zum zweiten Mal
einen Hochschullehrer für besonders vorbildliche Betreuung seiner
Doktoranden aus.
Sie verleiht ihren "Preis für Mentorship" in diesem Jahr an
Professor Dr. Jörg Hennig vom Germanistischen Seminar der Universität
Hamburg. Dieser bundesweit einzigartige, mit 25.000 Euro dotierte
Preis zeichnet Professoren für besonders vorbildliche Betreuung ihrer
Doktoranden aus. Damit reagiert die Claussen-Simon-Stiftung auf die
kaum ausgeprägte Mentorenkultur an deutschen Hochschulen. Sie will
mit dem Preis darauf hinweisen, dass der wissenschaftliche Nachwuchs
einer intensiven Betreuung durch Hochschullehrer bedarf. Der
besondere Clou des Preises: Vorschlagsberechtigt sind ausschließlich
Nachwuchswissenschaftler, die ihre Promotion an einer der Hamburger
Hochschulen abgeschlossen haben. In einem umfangreichen Fragebogen
legen die Nominierenden dar, in welchem Ausmaß ihr wissenschaftlicher
Betreuer sie bei ihrem Promotionsvorhaben unterstützt hat.
Auf die diesjährige Auslobung des Preises für Mentorship reichten
31 ehemalige Doktoranden Vorschläge zur Nominierung von 22
wissenschaftlichen Betreuern ein. 16 der für den Preis vorgeschla-
genen Hochschullehrer arbeiten an der Universität Hamburg, je zwei an
der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik und an der
Hochschule der Bundeswehr und je einer an der TU Hamburg-Harburg
sowie am Max-Planck-Institut für Meteorologie. Der Vorsitzende des
Stiftungsvorstandes, Dr. Peter Schäfer, betonte anlässlich der
Preisverleihung, dass die Promotion der einzige Abschluss sei, der
weltweit sowohl für die wissenschaftliche Laufbahn als auch von
Wirtschaft und Industrie anerkannt wird: "Umso bedauerlicher ist die
Lücke in der Betreuung dieses begabten Nachwuchses."
Schäfer verwies auf die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe der
Deutschen Forschungsgemeinschaft, die Ende 1999 festgestellt hatte,
dass es angesichts von 30 bis 40 zu betreuenden Promotionen in
manchen Fächern fraglich sei, ob man "überhaupt noch von einer
Betreuung sprechen kann". Auf jeden Fall komme es zu einer
bedenklichen "Verantwortungsverdünnung". Die Arbeitsgruppe hatte
empfohlen, gute Nachwuchsbetreuung und -beratung nachdrücklich zu
fördern. "Diese Empfehlung hat den Vorstand der Claussen-Simon-
Stiftung bestärkt, den Preis auszuschreiben" sagte Schäfer. Der
Preisträger wurde von seiner früheren Schülerin, Dr. Clarissa
Blomqvist, die heute als Lecturer an der Aston University Birmingham
tätig ist, für den Preis nominiert. "Eine so intensive und
gewinnbringende Betreuung, wie ich sie durch Professor Hennig
erfahren habe, ist keine Selbstverständlichkeit", sagt sie
rückblickend. Auf Grund der überzeugenden Nominierung von Frau
Blomqvist hat die Stiftung Professor Hennig zum Preisträger gekürt.
Zu den Fähigkeiten eines guten Mentors sagt der Preisträger: "Wäh-
rend der Entstehung der Dissertation muss der Betreuer viel Geduld
und genug Zeit zum fachlichen Gespräch aufbringen und sich auch
darauf einrichten, dass seine Unterstützung bei Frustrationsphasen
und auch bei persönlichen und sozialen Schwierigkeiten notwendig
ist." Das Preisgeld will Professor Hennig dort einsetzen, wo
Doktoranden in der Regel an finanzielle Grenzen stoßen, z.B. bei den
Druckkosten für die Dissertation oder bei Archiv- oder
Recherchereisen.
Die beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft angesiedelte
Claussen-Simon-Stiftung hat eine lange Tradition in der Förderung des
akademischen Nachwuchses. So vergab sie 16 Jahre lang fachoffene
Promotionsstipendien. Seit 1997 vergab sie Stipendien für
Habilitanden an Max-Planck-Instituten, die im Jahr 2002 durch die
Finanzierung von Doktorandenstellen an den Instituten der
Gesellschaft abgelöst wurden. Darüber hinaus beteiligt sich die
Stiftung am Aktionsprogramm "ForschungsDozenturen" des
Stifterverbandes. Sie finanziert allein fünf der 14 Dozenturen, die
2001 ausgewählt wurden. Mit diesem Programm will der Stifterverband
modellhaft zeigen, wie junge Nachwuchsforscher früher
Selbstständigkeit erlangen könnten.
Die Claussen-Simon-Stiftung wurde 1981 von dem damaligen
Vorsitzenden des Aufsichtsrates und langjährigen Vorsitzenden des
Vorstandes der Beiersdorf AG, Georg W. Claussen, anlässlich des 100.
Jahrestages der Gründung des Unternehmens errichtet. Zur Ausstattung
des Vermögens der Stiftung - es beträgt heute rund 40 Mio. Euro -
trugen auch Mitglieder der Familie des Stifters (Ebba Simon) und die
Beiersdorf AG bei.
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen finden Sie auch
im Internet unter der Adresse: http://www.stifterverband.de
Ansprechpartner: Michael Sonnabend, Tel. (02 01) 84 01-18 1

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