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FuE-Aufwendungen der Wirtschaft steigen nur leicht

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Berlin (ots)

Die Aufwendungen der deutschen Wirtschaft für Forschung und
Entwicklung (FuE) sind seit 2003 nur leicht gestiegen. Für 2004
planten die Unternehmen zwar einen Rückgang ihrer FuE-Anstrengungen.
Aber für das Jahr 2005 sehen die Planungen wieder positiver aus. Dies
sind die wesentlichen Erkenntnisse aus der neuesten Erhebung, die der
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft im Sommer 2004 bei rund
25.000 Unternehmen in Deutschland durchgeführt hat.
Im Jahr 2003 sind die FuE-Gesamtaufwendungen der Wirtschaft
deutlich um 4,8 % auf 46,7 Mrd. Euro gestiegen (2002: 44,5 Mrd.
Euro). Damit haben die Unternehmen wesentlich stärker in FuE
investiert, als dies noch vor einem Jahr absehbar war. Die
Planangaben für das Jahr 2004 lassen jedoch einen Rückgang um rund
1,7 % auf 45,9 Mrd. Euro erwarten. Für das Jahr 2005 sieht der Trend
dann wieder positiver aus (+ 2,4 % auf insgesamt 47,0 Mrd. Euro).
Diese Entwicklung wird in erster Linie durch die
Automobilindustrie verursacht: Nach zuletzt guten Steigerungsraten im
Jahr 2003 (+ 12,5 %), gingen die FuE-Planungen in diesem
Wirtschaftszweig für 2004 deutlich zurück (- 6,5 %). Auf die
Auto-Branche entfallen mehr als ein Drittel der
FuE-Gesamtaufwendungen des Wirtschaftssektors.
Der Generalsekretär des Stifterverbandes, Dr. Andreas Schlüter, sagte
heute anlässlich der Vorstellung der FuE-Gesamtaufwendungen der
Wirtschaft: "Aufgrund der gebremsten Konjunktur in Deutschland
zeichnet sich leider noch keine wesentlich verbesserte Grundstimmung
in der Wirtschaft ab. Mit dieser Entwicklung können wir uns in
Deutschland nicht zufrieden geben."
Schlüter forderte deshalb eine nachhaltige Stärkung des
Forschungsstandortes: "Innovationen sind entscheidend für das
Wirtschaftswachstum in Deutschland. Die Rahmenbedingungen für private
Forschungsinvestitionen in Deutschland müssen deutlich verbessert
werden." Der Anteil des Staates ist bei der Finanzierung und
Durchführung von FuE seit Mitte der 90er Jahre ohnehin kontinuierlich
zurückgegangen. 1995 finanzierte er noch knapp 38 % der FuE, 2003
waren es nur noch 31,1 %. Schlüter mahnte deshalb eine deutliche
Aufstockung der staatlichen Mittel an.
Dies ist vor allem im Hinblick auf das erklärte EU-Ziel, bis zum
Jahr 2010 3 % des Bruttoinlandsproduktes für FuE aufzubringen,
notwendig. Dazu kann Deutschland zurzeit nur wenig beitragen: Mit
2,55 % im Jahr 2003 ist dieser Anteil gegenüber 2002 (2,53 %)
ebenfalls nur leicht gestiegen: "Auf diese Weise ist die EU-Zielmarke
nur noch schwer zu erreichen", betonte Generalsekretär Schlüter.
Dennoch dürften die Lissabon-Ziele nicht aufgegeben werden. Europa
müsse zum stärksten Forschungsraum der Welt entwickelt werden.
Die Innovationsdynamik der Wirtschaft zeigt sich vor allem beim
Anteil ihrer (internen) FuE-Aufwendungen am Bruttoinlandsprodukt
(BIP). Dieser Anteil stieg in Deutschland von 1,54 % im Jahr 1997 auf
1,78 % im Jahr 2003. Zum Vergleich: In Frankreich liegt dieser Wert
nur bei 1,43 %; in Großbritannien sogar nur bei 1,26 %. Damit ist die
Innovationskraft der deutschen Wirtschaft führend unter den großen
europäischen Wirtschaftsnationen. Sie erreicht aber nicht die weit
höheren Niveaus beispielsweise von Schweden (3,32 %) oder auch
Finnland (2,41 %). Im weltweiten Vergleich liegt Deutschland auf
Platz 8, hinter Israel, Schweden, Finnland, Japan, Korea, den USA und
der Schweiz.

Pressekontakt:

Michael Sonnabend
Tel.:(0201) 8401-181
Fax: (0201) 8401-459
E-Mail: michael.sonnabend@stifterverband.de

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