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Schiefer auf den ersten Biss: Geologen prüfen Qualität mit dem Gaumen

Schiefer auf den ersten Biss: Geologen prüfen Qualität mit dem Gaumen
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Mayen (ots)

Hart im Nehmen, aber zart auf der Zunge: Wenn Schieferexperte
Dr. Wolfgang Wagner aus Mayen in der Eifel neue Fördervorkommen
erschließt, dann beißt er erst einmal herzhaft in den Moselschiefer.
Denn unter Geologen hat bis heute eine der ältesten Prüfmethoden
Bestand: Der Gaumentest. Was wie ein Aprilscherz klingt, ist unter
Fachleuten kein Geheimnis: Wenn das 400 Millionen Jahre alte
Urgestein beim Zermahlen zwischen den Zähnen fein mehlig wird, hat
der Schiefer beste Qualität und hält Dächer ein Menschenleben lang
dicht. Knirscht es dagegen, enthält das Gestein zu viel Quarz und ist
damit als langlebige Dacheindeckung weniger geeignet. Durch die
Erschließung neuer Vorkommen ist in Deutschland die Versorgung mit
hochwertigen Moselschiefer, der als natürliches Bedachungsmaterial
wieder eine Renaissance erlebt, auf Jahrzehnte gesichert. In den
beiden größten Schieferbergwerken Mitteleuropas gewinnt Rathscheck
Schiefer bei Mayen den spaltbaren Stein, der durch die Faltung der
Erdschichten aus Tonschlamm entstand, mit neuester Technik - und
altbewährten Prüfmethoden. "Natürlich", schmunzelt Geologe Wagner, "
ist der Gaumenversuch nur ein Feldtest und fordert viel Erfahrung.
Aber Fakt ist: In fast allen Fällen kommt der anschließende
Labortest, bei dem der Schiefer zermahlen, mit Wasser geschlämmt und
anschließend der Quarzgehalt in Sandkorngröße analysiert wird, zu
ähnlichen Ergebnissen." Schiefer ist eines der ältesten
Baumaterialien der Erde: schon die Eiszeitmenschen nutzten den
schimmernden Stein. Doch erst seit der Römerzeit wird er für den
Schutz von Häusern eingesetzt. Die Verbindung von Haltbarkeit, seidig
schimmernder Optik und die Rückbesinnung vieler Bauherren auf
Naturmaterial sorgt dafür, dass in Deutschland pro Jahr wieder rund
vier Millionen Quadratmeter Schieferdächer verlegt werden. Als
besondere Qualitätsstufe gilt dabei der Moselschiefer aus den mehr
als 300 Meter tiefen Stollensystemen der Eifel. Perfekt durch die
Erdoberfläche konserviert und über Millionen von Jahren feucht
gehalten, überdauert Schiefer als 4 bis 6 Millimeter starker
Deckstein ein Menschenleben und trotzt Regen, Stürmen und
Umwelteinflüssen.
Infos: Rathscheck Schiefer, Moselschiefer-Bergwerk
   Katzenberg, Postfach 1752, 56707 Mayen, Telefon: 02651/95 50 - 0,
   Internet: www.schiefer.de

Pressekontakt:

Dirk Ackermann, Telefon 02651 955157

Original content of: Rathscheck Schiefer, transmitted by news aktuell

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