Hilfekonzepte für Kinder mit AD(H)S - ein interdisziplinärer Kinderschutzkongress von den Kinderschutz-Zentren und der Volkshochschule Stuttgart klärt auf
Köln (ots)
450.000 - 1.350.000 der Kinder in Deutschland leiden wissenschaftlichen Studien zufolge an einer Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts-)Störung. Hieraus ergeben sich fachliche Fragen:
Ist die Ursache für das hyperaktive Verhalten eines bestimmten Kindes wirklich die AD(H)S? Oder gibt es eine Tendenz, soziale Probleme zu medikalisieren? Haben nicht auch die - von dem hyperaktiven Verhalten der Kinder - teilweise überforderten Eltern, Erzieher(innen) und Lehrer(innen) Einfluss auf die Diagnose? Wie kommt eine tragfähige AD(H)S-Diagnose überhaupt zustande?
Zudem stellt sich bei einer gesicherten Diagnose die Frage: Benötigt jedes Kind mit AD(H)S Medikamente?
Die Aufgabe der Jugendhilfe ist es, die eigenen Hilfekonzepte in diesem Themenkontext selbstbewusst zu vertreten und den Eltern von betroffenen Kindern sowie der Öffentlichkeit im Bereich der Kindererziehung transparent zu machen. Gleichzeitig müssen an der Schnittstelle Jugendhilfe - Gesundheitssystem fachliche Kooperationen eingegangen werden, um für jeden Einzelfall das passende Hilfekonzept zu finden. Das kann auch eine Medikamentierung sein.
Diese Aspekte werden auf dem diesjährigen 12. Stuttgarter Kinderschutzkongress vom 4. - 5. Dezember 2008 von 220 Expert(inn)en und Fachkolleg(innen) diskutiert werden. Die Intention ist es, die Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts-)Störung bei Kindern erstmals aus Sicht des Kinderschutzes zu betrachten und zu erörtern.
Der Fachkongress ist interdisziplinär angelegt, so dass sowohl die Perspektive der Jugendhilfe mit ihren Hilfeangeboten thematisiert wird als auch die medizinische Sichtweise mit ihren Behandlungskonzepten. Diese Perspektivenbreite nützt den betroffenen Kindern und deren Eltern.
Der Kinderschutzkongress wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Termin Pressegespräch: 4. Dezember, 13:00 Uhr, VHS Stuttgart
Weitere Informationen zum Fachkongress erhalten Sie unter "Fortbildung" auf unserer Homepage www.kinderschutz-zentren.org .
Pressekontakt:
Arthur Kröhnert, Geschäftsführer
Bundesarbeitsgemeinschaft Die Kinderschutz-Zentren
Telefon: 0221-569753
E-Mail: die@kinderschutz-zentren.org
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