"Ein verrücktes Leben"
Hilfen für Kinder und ihre psychisch kranken Eltern
Köln/Hannover (ots)
Unter dieser Themenstellung treffen sich vom 10. bis 11. November 2014 180 Expertinnen und Experten in Hannover, um über ein Kinderschutzthema zu diskutieren, das häufig zu spät erkannt wird und auch deswegen zu weitreichenden Konsequenzen für alle Beteiligten führen kann.
Die Fachleute aus Kinderschutz und Psychiatrie stimmen darin überein, dass Kinder psychisch kranker Eltern immer noch zu wenig gesehen werden, obwohl wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sie ein hohes Risiko tragen psychisch zu erkranken.
Schätzungsweise wachsen in Deutschland ca. 3 Millionen Kinder und Jugendliche mit einem psychisch kranken Elternteil auf. In den meisten Familien wird diese Erkrankung tabuisiert und die Familien begegnen ihrerseits den Angeboten der öffentlichen und freien Jugendhilfe misstrauisch und ängstlich.
Demgegenüber verfügen die Mitarbeiter(innen) der Kinder- und Jugendhilfe über unzureichende psychiatrische Kenntnisse. Für sie ist es schwer, psychische Erkrankungen zu erkennen und insbesondere ihre Auswirkungen auf die Erziehungsfähigkeit der Eltern zu beurteilen.
Die Psychiatrie hingegen läuft immer wieder Gefahr die Kinder im therapeutischen Prozess zu instrumentalisieren. Was zu weitreichenden Persönlichkeitsverletzungen auf Seiten der Kinder führen kann.
Der Fachkongress will einen Beitrag zur Klärung folgender Fragen leisten: Wie kann es gelingen, die Kinder im Blick zu behalten? Wie kann die Balance zwischen dem Schutz der Kinder und der Therapie für das Elternteil im Hilfeprozess gehalten werden? Wie kann eine gemeinsame Herangehensweise und eine kontinuierliche fachliche Kooperation des Gesundheitssystems und der Kinder- und Jugendhilfe entwickelt werden?
Ein Pressegespräch findet am 10. November um 12.30 Uhr im Raum A307 in der Akademie des Sports in Hannover statt.
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