Jugendwohlgefährdung - Risiken und Gefährdungen im Jugendalter
Köln (ots)
Mitarbeiter(innen) der Kinderschutz-Zentren tagten vom 26. bis 27. Januar 2015 in Köln zu dem Thema Jugendwohlgefährdung. Zwar haben Jugendliche nach dem neuen Kinderschutzgesetz ein eigenständiges Recht auf Beratung, jedoch hakt es hier an der Umsetzung. Ein zentrales Problem liegt in der Erreichbarkeit der Jugendlichen. Aus Sicht von Arthur Kröhnert, Bundesgeschäftsführer der Kinderschutz-Zentren scheint es in vielen Jugendämtern keine spezifischen Kriterien für die Arbeit mit dieser Zielgruppe zu geben. Offensichtlich wird die Gefährdung von Jugendlichen, mit Ausnahme von Kriminalität und Fremdgefährdung, nicht als Kindeswohlgefährdung angesehen. Doch nicht nur das, immer wieder müssen die Mitarbeiter(innen) der Kinderschutz-Zentren feststellen, dass Hilfeangebote für 16- und 17-jährige Jugendliche hinausgeschoben werden, um dann mit der Vollendung des 18. Lebensjahres die Hilfen unter dem Vorwand der Volljährigkeit einstellen zu können oder sie erst gar nicht mehr anzubieten. Beides entspricht im Übrigen nicht der aktuellen Gesetzeslage.
Die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, sind komplex. Jugendliche werden mit ihrem Schutzanspruch alleine gelassen und dies, obwohl die Lebensphase zwischen dem 14. und 18. Lebensjahr ebenso wichtig für ihre Persönlichkeitsentwicklung ist wie die Phase in der frühen Kindheit.
Aus Sicht von Arthur Kröhnert muss sich die Jugendhilfe stärker mit den Hilfen und Unterstützungsangeboten für diese Zielgruppe auseinandersetzen. Fachlich braucht es eine Klärung was Jugendwohlgefährdung bedeutet und wie eine Gefährdungseinschätzung mit Jugendlichen erfolgen kann. Im Rahmen ihrer zweitägigen Tagung beschäftigten sich die Expert(inn)en aus den regionalen Kinderschutz-Zentren mit den spezifischen Gefährdungslagen von Jugendlichen und mit Zugangskonzepten zur Hilfe für die jungen Menschen.
Zur Vertiefung dieser Thematik werden die Kinderschutz-Zentren vom 12. bis 13. März 2015 den vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Fachkongress "Sexualität von Jugendlichen" in Aachen durchführen. Weitere Informationen finden Sie auf URL: http://www.kinderschutz-zentren.org/aachen2015.
Pressekontakt:
Die Kinderschutz-Zentren
Ruth Schaefers
0221/569753
schaefers@kinderschutz-zentren.org
Original content of: Kinderschutz-Zentren, transmitted by news aktuell