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Presse-Vertrieb: Verlage verhalten optimistisch für das Jahr 2008/Prognosen aus den Häusern Bauer, G+J, Burda, Klambt und Jahreszeiten
Hamburg (ots)
Hamburg, 24. Januar 2008 - In seiner aktuellen Ausgabe 1-2/2008 veröffentlicht "der neue vertrieb" - Magazin für Presse-Marketing und -Verkauf eine Befragung von fünf Top-Managern der Verlage Bauer, G+J, Burda, Klambt und Jahreszeiten, mit welchen Erwartungen sie in das neue Jahr gehen. Die Antworten spiegeln sowohl verhaltene bis optimistischere Markteinschätzungen wider. Allerdings ist das Umfeld für Wachstum unverändert ungünstig: So trifft der zunehmende inter- und intramediale Wettbewerb auf ein begrenztes Zeit- und Finanzbudget beim Verbraucher. Das ist maßgeblich der Grund dafür, dass 2007 der Grosso-Vertriebsmarkt mit einem Umsatzrückgang von zwei bis drei Prozent abschloss. So sei nicht zu erwarten, dass der Verkauf von Zeitungen und Zeitschriften 2008 zu neuen Höhenflügen ansetzen werde.
Übereinstimmend wird bei den befragten Vertriebs-Managern dafür plädiert, dass man das Medium Print attraktiv und modern anbieten müsse und sich die Marketingmaßnahmen an den aktuellen Bedürfnissen der Verbraucher orientieren sollten. In 2008 müsse der rückläufige Trend im Pressesortiment deutlich abgeschwächt werden. Dazu sei es erforderlich, dass die Branche Lösungen findet, die Überlastungen der Presseregale zu reduzieren und gleichzeitig die Warenpräsentation zu verbessern.
So ist Yvonne Bauer, Geschäftsleiterin Bauer Vertriebs KG, Hamburg, davon überzeugt, dass sich 2008 der Strukturwandel im Pressemarkt fortsetzen und die Belieferung der Discounter sich weiter dynamisch entwickeln wird: "Aber auch die Zahl der Titel im Regal wird 2008 weiter zunehmen - eine kritische Entwicklung vor allem auch für den Handel, da meistens die Umsatzträger darunter leiden." Ferner plädiert Yvonne Bauer, Tochter des Verlegers Heinz Bauer in der Gewinnung von Abonnements für "Qualität vor Quantität".
Für Dr. Olaf Conrad, Geschäftsführer DPV Deutscher Pressevertrieb, Hamburg - einer G+J-Tochtergesellschaft - bleibt 2008 das "Vollsortiment die ertragsstärkste Vermarktungsform für Presse". Deshalb werde man beim DPV für G+J und die Kundenverlage das Augenmerk auf die Stärkung des Pressefachhandels und aller Vollsortimenter im Einzelhandel legen. Sorgen bereiten Conrad die vermehrten Billigtitel anderer Verlage: "49-Cent-Titel im Regal bringen keinen wirtschaftlichen Erfolg, den sich Händler vom Pressesortiment versprechen." Conrad betont, dass sich die Verlage heute "in einem Markt bewegen, in dem das Halten der Auflage schon ein Erfolg sein kann, und Wachstum darüber hinaus immer schwieriger zu erreichen ist." Allerdings gibt er sich optimistisch, dass "Zeitschriften nicht per se unter der Substitution des Internets leiden, sondern das die strategisch multimedial geführten Medienmarken von ihrer starken Internetpräsenz mit ihrer Auflagenentwicklung profitieren".
Auch Tobias Mai, Geschäftsführer Burda Medien Vertrieb, Offenburg, teilt die Sorgen, dass "Titel aus dem Unterhaltungs- und Frauensegment zu Billigst-Copypreisen" den Vertriebsmarkt belasten: "Titel und Aufmachung dieser Plagiate zielen bewusst darauf ab, als Trittbrettfahrer - quasi zum Nulltarif - von den etablierten Marken der großen Wochentitel zu partizipieren." Außerdem würden diese "durch ruinösen Preiskampf dem Goodwill für Presse im Einzelhandel schaden".
Torsten Brandt, Verlagsgeschäftsführer Vertrieb BILD-Gruppe und Zeitschriften im Springer-Verlag, Hamburg, plädiert dafür, dass 2008 "der rückläufige Trend der Absatz- und Umsatzkurven im Pressesortiment deutlich abgeschwächt werden und die Erschließung von Discountern und Drogeriemärkten zügig vorangetrieben werden müsse". Brandt rechnet damit, dass Top-Sportereignisse, wie Fußball-Europameisterschaft und Olympische Spiele positive Effekte im Pressesortiment haben werden.
Lars Joachim Rose, Sprecher der Geschäftsführung Klambt Verlag GmbH & Cie, Speyer, erwartet für den Markt der unterhaltenden und serviceorientierten Frauenzeitschriften einen weiteren leichten Absatzrückgang: "Da insbesondere die neuen billigen Angebote meist nicht die notwendige Qualität und Nachhaltigkeit aufweisen, erwarten wir im Laufe des Jahres eine Konsolidierung, unter anderem aufgrund der zunehmenden Kannibalisierungseffekte." Es werde sich auch 2008 beweisen, dass es selbst in schwierigen Märkten durch konstante Qualität und genaue Positionierung möglich ist, Auflagen zu stabilisieren und sogar leichte Zuwachsraten zu erzielen.
Hermann Schmidt, Geschäftsführer Vertrieb Jahreszeiten-Verlag, Hamburg, meint, dass sich "der Verkauf von Zeitungen und Zeitschriften wird auch im Geschäftsjahr 2008 nicht zu neuen Höhenflügen ansetzen" wird. Die Klassiker der Publikumszeitschriften werden sich weiterhin schwer tun im intra- und intermedialen Wettbewerb. Dagegen würden "Special-Interest-Titel und Premium-Zeitschriften auch 2008 stabil verkauft, weil unverwechselbare Konzeptionen und nicht austauschbare Inhalte stabile Leserschaften haben und nicht durch TV-Privatkanäle oder das Internet ersetzt werden können."
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