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Rheumatoider Arthritis: Gemeinsamer Bundesausschuss beschließt strukturiertes Behandlungsprogramm

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat heute die Disease-Management-Programme (DMP) für chronisch Kranke um die entzündlich-rheumatische Erkrankung Rheumatoide Arthritis (RA) erweitert. Disease-Management-Programme (DMP) sind strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch kranke Menschen, die innerhalb der Programme immer nach aktuellem medizinischem Forschungsstand behandelt werden. Gerade bei Patienten mit rheumatoider Arthritis ist es wichtig, dass die Erkrankung frühzeitig erkannt und versorgt wird.

DMP verbessert Versorgung von Patienten mit RA

Behandlungsziel bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist immer die Remission oder eine anhaltend niedrige Krankheitsaktivität. Da es bei vielen Patienten zu Wartezeiten von bis zu einem Jahr kommen kann, bis sie sich das erste Mal bei einem internistischen Rheumatologen vorgestellt haben, wird das DMP mit seinen definierten Schnittstellen zwischen Haus- und Facharzt auch dazu beitragen, dass sich diese Wartezeit entscheidend verringert. Wichtigstes Merkmal eines DMP ist die koordinierte Versorgung und Betreuung des Patienten über die einzelnen Leistungsebenen ambulant, stationär und Rehabilitation hinweg. Patienten profitieren davon, da innerhalb kurzer Zeit auf jede Veränderung im Krankheitsverlauf reagiert werden kann. Müssen beispielsweise die Medikamente umgestellt werden, weil sich der Gesundheitszustand verschlechtert, ist im DMP festgelegt, dass eine Überweisung zum Facharzt erfolgt. Zudem wird die Behandlung lückenlos dokumentiert. „Deshalb begrüßen wir den Beschluss des G-BA. Die Versorgung von Menschen, die mit rheumatoider Arthritis leben, kann so entscheidend verbessert werden“, erklärt Marion Rink, Vizepräsidentin der Deutschen Rheuma-Liga, anlässlich des G-BA-Beschlusses.

Wichtige Bestandteile der Versorgung: Nicht-medikamentöse Therapien, Funktionstraining, Patientenschulung

Ebenfalls im DMP festgelegt ist die Anforderung an den Arzt zu prüfen, inwieweit Patienten von einer Verordnung von Heilmitteln wie Physiotherapie und Ergotherapie oder einer fachgerechten Versorgung mit Hilfsmitteln wie Einlagen, orthopädische Schuhe oder Bandagen den Krankheitsverlauf profitieren. Die Therapien müssen dabei immer wieder an die individuelle Krankheitsaktivität angepasst werden. Auch das Funktionstraining ist im DMP verankert. Fester Bestandteil der DMP sind Patientenschulungsprogramme. Diese helfen Betroffenen, ihre Erkrankung zu verstehen und im Alltag besser meistern zu können. Bis das DMP beim Patienten ankommt, dauert es allerdings noch rund 12 Monate. Die Anforderungen aus dem DMP müssen regional in Verträgen zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen und den Krankenkassen umgesetzt werden.

Deutsche Rheuma-Liga

In Deutschland leben rund 17 Millionen Menschen mit einer Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis. Davon leiden rund 1,5 Millionen Patienten an einer entzündlichen rheumatischen Erkrankung, wie zum Beispiel rheumatoider Arthritis. Die größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitswesen informiert und berät Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen, bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 300.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.

Hintergrundinformationen

Annette Schiffer
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit 
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V. 
Welschnonnenstraße 7
53111 Bonn
Telefon: 0228 766 06-0
E-Mail:  Schiffer@rheuma-liga.de
Internet:  www.rheuma-liga.de
Linked in:  https://linkedin.com/in/annetteschifferDRL
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